Die Auswahl eines geeigneten Fussschutzes richtet sich hauptsächlich nach den voraussehbaren Gefahren und dem Einsatzort. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit. Auf glitschigen Böden ist auf Rutschfestigkeit der Sohlen zu achten, für den Einsatz auf unebenen Böden oder im Gelände braucht es Schuhe, die genügend Halt geben.
Für die Tragmotivation ist von entscheidender Bedeutung, dass die Mitarbeitenden bei der Auswahl geeigneter Schuhe mit einbezogen werden. Die Schuhe müssen nicht nur den erwarteten Belastungen standhalten. Passform, Ergonomie und Tragkomfort sind ebenfalls wichtig. Nicht jeder Schuh passt an jeden Fuss.
Ein Fussschutz kann ausgelegt sein für:
Es gibt drei Schuharten mit unterschiedlichen Schutzwirkungen:
(15 kN = wirkende Kraft einer Auflast von 1500 Kg;
200 J = Energiemenge, die frei wird beim Aufprall einer stürzenden Masse von 20 Kg aus 1 m Höhe)
Sicherheitsschuhe, Schutzschuhe und Berufsschuhe gibt es, angepasst an die jeweiligen Gefährdungen, in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Für die Schutzwirkung entscheidend sind:
Sicherheitsschuh mit feinem Profil
Sicherheitsschuh hoch mit grobem Profil
Bei der Auswahl der Schuhe sind die Benutzerfreundlichkeit und etwaige Beeinträchtigungen oder Belastungen des Trägers bei der Arbeit zu berücksichtigen.
Weitere wichtige Kriterien für wirkungsvollen Fussschutz sind:
Sicherheitsschuhe haben als Kennzeichnung ein S, Schutzschuhe ein P, Berufsschuhe ein O.
Weitere Eigenschaften wie besondere Schutzwirkungen, Schuhform oder Material sind mit zusätzlichen Symbolen in Form von Ziffern, Buchstaben oder Piktogrammen auf den Schuhen angegeben.
Jeder Sicherheitsschuh muss dauerhaft, zum Beispiel durch Einstanzen oder Prägen, mit folgenden Angaben gekennzeichnet sein:
Sicherheitsschuhe, Schutzschuhe und Berufsschuhe werden (gemäss EN ISO 20345, 20346 und 20347) in 2 Klassen eingeteilt:
Bei Schuhen mit dem Symbol A für antistatische Schuhe, C für leitfähige Schuhe und I für elektrisch isolierende Schuhe muss mit jedem Paar Schuhe ein spezielles Merkblatt mit detaillierten Angaben mitgeliefert werden.
Schutzwirkung von elektrisch leitfähigen, antistatischen und elektrisch isolierenden Schuhen.
Symbol |
Zusatzanforderung |
---|---|
WR |
Wasserdichtheit |
M |
Mittelfussschutz |
AN |
Knöchelschutz |
WRU |
Wasserdruchtritt und Wasseraufnahme des Schuhoberteils |
CR |
Schnittfestigkeit des Schuhoberteils |
HRO |
Thermisches Verhalten der Sohle |
FO |
Kraftstoffbeständigkeit der Laufsohle. Nur bei Berufsschuhen. Bei Sicherheits- und Schutzschuhen ist dies eine Grundanforderung |
P |
Durchtrittsicherheit Ein bestimmter Werkstoff für die durchtrittsichere Einlage ist nicht vorgeschrieben. Die Prüfung erfolgt nach EN ISO 20344. Die Einlage darf ohne Zerstörung des Schuhs nicht entfernt werden können. |
E |
Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich |
Keine |
Konstruktion des Schuhoberteils |
Keine |
Profilierte Flächen der Laufsohle, Profiltiefe und Dicke der profilierten Laufsohle |
Elektrische Eigenschaften |
|
C |
Leitfähige Schuhe. Das sind Schuhe, deren elektrischer Durchgangswiderstand bei Messungen nach dem in EN ISO 20344 beschriebenen Verfahren zwischen 102 Ohm und 105 Ohm liegt. |
A |
Antistatische Schuhe. Das sind Schuhe, deren elektrischer Durchgangswiderstand bei Messungen nach dem in EN ISO 20344 beschriebenen Verfahren über 105 Ohm liegt und niedriger oder gleich 109 Ohm ist. |
I |
Elektrisch isolierende Schuhe. Vermerk: Schuhe, die diese Zusatzanforderung erfüllen, sind als Zusatzschutz zu betrachten und ersetzen nicht die primären Massnahmen gegen Elektrisieren. |
Beständigkeit gegen widrige Umwelteinflüsse |
|
HI |
Wärmeisolierung des Sohlenkomplexes |
CI |
Kälteisolierung des Sohlenkomplexes |
Rutschhemmung |
|
SRA |
Rutschhemmung auf Boden aus Keramikfliesen mit NaLS |
SRB |
Rutschhemmung auf Stahlboden mit Glycerol |
SRC |
Erfüllt die Rutschhemmung nach SRA und SRB |
Welcher Sicherheitsschuh benötigt wird, hängt immer davon ab, welche Gefahren an einem Arbeitsplatz auftreten können. Entsprechend gibt es eine Vielzahl verschiedener Sicherheitsschuhe mit unterschiedlichen schützenden Bestandteilen.
Durch Auswählen der bei Ihnen vorkommenden Gefahren filtern Sie auf Sapros , dem Internet-Marktplatz für Sicherheitsprodukte, direkt die für Ihre Bedürfnisse passenden Schuhe heraus.
Das Gesetz schreibt vor, dass der Arbeitgeber erforderliche Schutzausrüstungen zur Verfügung zu stellen hat. Wenn Sicherheitsschuhe aufgrund der vorkommenden Gefahren erforderlich sind, gehen die Kosten deshalb immer ganz zu Lasten des Arbeitgebers. Die Suva zahlt keine Beiträge an Sicherheitsschuhe.
Wer die Kosten einer orthopädischen Anpassung aufgrund einer Fussdeformation übernimmt, hängt von der Ursache dieser Deformation ab. Je nach Ursache können unterschiedliche Leistungsträger dafür in Frage kommen (Invalidenversicherung, Krankenkasse, Unfallversicherung). Klären Sie deshalb die Ursache einer Fussdeformation ärztlich ab und nehmen Sie danach Kontakt mit der zuständigen Versicherung auf.
Dies hängt vom Gebrauch, der Abnutzung und der Hygiene ab. Ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet, müssen die Schuhe ersetzt werden. Sind die Schuhe defekt, müssen sie auf jeden Fall ersetzt werden. Wo Sicherheitsschuhe dauernd nasser Umgebung ausgesetzt und durchnässt werden, ist ein zweites Paar zur Verfügung zu stellen.
Ein Arztzeugnis entbindet nicht von der Sicherheitsschuh-Tragpflicht. Können Sicherheitsschuhe aufgrund einer vorübergehenden Behinderung nicht getragen werden, so ist ausschliesslich in Bereichen zu arbeiten, in denen das Tragen der Sicherheitsschuhe nicht notwendig ist.
Wenn alle Motivationsbemühungen scheitern, fehlt eine Voraussetzung für die weitere Beschäftigung des Mitarbeiters. Sofern keine Versetzung an einen Arbeitsplatz ohne Sicherheitsschuh-Tragpflicht möglich ist, ist eine Kündigung unter Umständen unumgänglich.
Solange am Arbeitsplatz keine Tragpflicht für Sicherheitsschuhe besteht, können natürlich private Schuhe getragen werden. Grundsätzlich entscheidet aber der Arbeitgeber, welche Schuhe bei der Arbeit getragen werden dürfen oder müssen.
Wenden Sie sich an Schuhhersteller oder Lieferanten. Es gibt Hersteller, die Sonderausführungen anbieten oder die Möglichkeit haben, Sonderanfertigungen extra herzustellen.
Der Unterschied zwischen Sicherheitsschuhen (Kennzeichnung S, EN 20345) und Schutzschuhen (Kennzeichnung P, EN 20346) liegt bei einem geringeren Schutzniveau der Schutzschuhe für die Zehen (Schutzkappen). Schutzschuhe werden heute praktisch nicht mehr eingesetzt. Berufsschuhe (Kennzeichnung O, EN 20347) weisen gar keinen Zehenschutz auf. Sie besitzen hingegen mindestens einen anderen schützenden Bestandteil (z.B. Durchtrittsicherheit).
Die Notwendigkeit von Sicherheitsschuhen ergibt sich aus den am Arbeitsplatz vorhandenen Gefahren. Im Umgang mit Patienten kann beispielsweise ein guter Halt bzw. eine gute Rutschfestigkeit gefordert sein. Dem ist mit geeignetem Schuhwerk Rechnung zu tragen.
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Die Inhalte auf dieser Webseite ersetzen die aufgehobene Publikation «Alles, was Sie über PSA wissen müssen» (Bestell-Nr. 44091.D).