Sport und Bewegung sind gerade während der Berufslehre wichtig. Fit und ausgeglichen sind Lernende den Herausforderungen dieser besonderen Zeit besser gewachsen. Dank dem Sportunterricht entwickeln sie wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen, die im Berufsalltag hilfreich sind. Heute geschieht allerdings auch jeder sechste Berufsunfall von Lernenden beim Sportunterricht.
Das muss aber nicht sein.
Auf dieser Seite haben wir Tools und Tipps für Sportlehrerinnen und Sportlehrer zusammengestellt, um das Unfallrisiko im Sportunterricht zu reduzieren. Die Suva hat diese praxisorientierten Tools in Zusammenarbeit mit Sportlehrpersonen entwickelt, als gemeinsamer Effort für weniger Unfälle und gesunde fitte Lernende.
Wesentlich sind diese Themen:
Kennen Sie das auch? Die Sportstunde beginnt. Die Lernenden möchten am liebsten sofort mit dem Spielen anfangen. Aufwärmen wird da oft als lästige Pflicht wahrgenommen, bei der man nur halbherzig mitmacht. Aber Ihnen als Sportlehrperson ist natürlich klar, wie wichtig kontrolliertes Aufwärmen ist. Ein mobilisierendes Warm-up bereitet die Lernenden nicht nur körperlich, sondern auch psychisch für die körperliche Aktivität vor. Gerade bei kälteren Temperaturen im Winter und bei einer intensiven Belastung ist es besonders wichtig, sich richtig aufzuwärmen.
Dieses Video zeigt Ihnen geeignete Aufwärmübungen:
Um Verletzungen im Sportunterricht zu reduzieren, spielt Fairplay eine wichtige Rolle.
Wertvolle weitere Informationen zum Thema Fairplay finden Sie zum Beispiel auf der Webseite «Cool and clean»
Der «Fairplay-Check» ist ein Hilfsmittel, das Sie als Sportlehrerin oder Sportlehrer dabei unterstützt, Fairplay im Unterricht zu thematisieren. Es handelt sich um ein Formular, das sie hier herunterladen und ausdrucken können. Während einer Sportlektion können damit sowohl die Lehrpersonen als auch die Lernenden Situationen beobachten, auf dem Papier festhalten und durch Ankreuzen der entsprechenden Spalten bewerten: Wird zu passiv oder zu aggressiv agiert oder gerade richtig? So nehmen Sie die Lernenden in die Pflicht. Sie erlauben Ihnen damit aber auch, eine Aussenperspektive einzunehmen.
Vielleicht können Sie Ihre Klasse so oder ähnlich auf das Thema «Richtige Schuhe für den Sportunterricht» ansprechen: «Habt Ihr schon mal einen Marathonläufer mit Flip-Flops rennen sehen? Und welchen Schuh trägt ein Forstwart bei der Arbeit im Wald? Jede Tätigkeit erfordert den passenden Schuh. Sei es für die Arbeit oder in der Freizeit.»
Für den Sportunterricht gilt natürlich dasselbe. Hier gibt es ständig schnelle Richtungswechsel. Das andauernde «Stop-and-go» beansprucht den Fuss enorm. Deshalb ist es wichtig, dass die Lernenden nicht ihre Lieblings-Lifestyle-Schuhe als Indoor-Turnschuhe zweckentfremden. Denn damit rutschen sie aus. Ihre Fussgelenke knicken um. Und sie strapazieren wegen der mangelhaften Dämpfung ihr Skelett.
Erklären Sie Ihrer Sportklasse, welche Kriterien ein passender Indoor-Turnschuh erfüllen muss:
Erklären Sie Ihrer Klasse auch, dass die Qualität eines Indoor-Turnschuhs sich am besten bei der Anprobe zeigt. In einem Fachgeschäft gibt es zudem eine kompetente Beratung dazu.
Mit unserem Kleinplakat «Keine gute Idee: Lifestyle-Schuhe beim Hallensport» können Sie auf eine andere Weise auf diese Thematik aufmerksam zu machen.
50 Franken für die Gesundheit
Ein guter Allround-Turnschuh kostet etwa 150 Franken. Falls der Schuh nur im Sportunterricht getragen wird, hält er über die ganze Lehrzeit. Somit kostet der Schuh zum Beispiel während einer dreijährigen Lehrzeit pro Jahr nur 50 Franken. Eine gute Investition in die Gesundheit.
Fitness bietet Schutz vor Verletzungen und bildet die Basis für eine gute Technik in den einzelnen Sportarten. Deshalb ist es wichtig, an der eigenen Fitness zu arbeiten. Um die Fortschritte der Lernenden im Sportunterricht festzuhalten, bietet sich eine Standortbestimmung zu Beginn der Lehre an.
Haben Sie bereits eine solche Standortbestimmung in Ihren Unterricht eingebaut? Falls nicht, empfehlen wir Ihnen dafür den Fitnesstest der Suva.
Der Fitnesstest besteht aus 5 Testübungen und dauert etwa 10 Minuten. Ihre Klasse kann den Test zum Beispiel auf ihren persönlichen Smartphones durchführen. Geben Sie ihnen dazu die Adresse zur Eingabe im Webbrowser weiter:
Fitnesstest: www.suva.ch/fitnesstest
Anschliessend erhalten die Lernenden eine persönliche Auswertung mit Vorschlägen für Übungen, um ihre Fitness gezielt zu verbessern.
Einzelne Übungen können bestens im Sportunterricht integriert werden. Motivieren Sie die Lernenden aber, ihre Übungen auch in der Freizeit zu machen.
Um den Trainingseffekt der Übungen zu überprüfen, empfehlen wir, den Fitnesstest nach 2 bis 3 und 4 bis 5 Monaten erneut durchzuführen.
Ein weiteres Angebot der Suva, um die Fitness zu verbessern, ist das Fit-Programm für Sportler. Auch dieses können Sie bestens in Ihren Unterricht integrieren.
Den Link zum Fit-Programm finden Sie ganz unten auf dieser Seite unter «Weiteres Material».
Je nach Saison bietet sich der Einbezug weiterer Tools der Suva in den Sportunterricht an.
Im Winter kann mit der App «Slope Track» gemessen werden, was der eigene Körper während des Schneesports aushalten muss.
Im Sommer können die Lernenden mit dem Fussballtest das eigene Verletzungsrisiko beim Fussballspielen ausloten.
Links zu beiden Angeboten finden Sie ganz unten auf dieser Seite unter «Weiteres Material».
Weitere Informationen zur Gesundheitsförderung an Berufsschulen finden Sie zum Beispiel bei der Sport Academy Zürich. Diese hat ein ausführliches Konzept zur strukturierten Gesundheitsförderung an Berufsschulen erstellt. Die Inhalte reichen vom «Nutzen von Ausdauertraining» über «Rauchen» bis hin zu «Lehrzeit = Stresszeit?».
Ihre Meinung ist uns wichtig. Was halten Sie von unseren Tools? Senden Sie uns
Weitere spannende Informationen finden Sie auch auf der Seite Sport in der Schule der bfu