Bei jedem fünften Berufsunfall spielen Schlafprobleme eine Rolle. Das zeigt eine neue Studie der Suva. Die Unfallversicherung will dem entgegenwirken und hat ein Präventionsmodul für Betriebe entwickelt.
Schlafprobleme zählen heute zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der Schweiz. 30 Prozent der Arbeitnehmenden sind davon betroffen – Tendenz steigend. Das führt nicht nur zu Erschöpfung oder gar seelischen und körperlichen Erkrankungen, sondern erhöht auch das Unfallrisiko. Eine neue Studie der Suva zeigt, dass bei jedem fünften Berufsunfall Schlafprobleme beteiligt sind. Dies entspricht in der Schweiz rund 53 000 Berufsunfällen pro Jahr. Und: Wer müde durchs Leben geht, verunfallt fast doppelt so häufig.
Schlafprobleme mindern die Erholung während der Nacht und führen zu Tagesschläfrigkeit. Tagesschläfrigkeit wiederum setzt die Arbeitsleistung herab und erhöht das Risiko für einen Berufsunfall. «Am häufigsten passieren Stolper- und Sturzunfälle oder Verletzungen mit Maschinen und Werkzeugen», sagt Katrin Uehli, Fachspezialistin der Suva. Besonders gefährdet sind Schlechtschläfer, die älter sind als 30 Jahre, pro Nacht weniger als sieben Stunden schlafen und pro Woche mehr als 50 Stunden arbeiten.
Berufsunfälle wegen Schlafproblemen führen nicht nur zu menschlichem Leid, sondern auch zu hohen Kosten. In der Schweiz werden jährlich schätzungsweise 283 Millionen Franken dafür aufgewendet. Auch in der Freizeit passieren Unfälle wegen Schlafproblemen; diese verursachen zusätzliche Kosten von 512 Millionen Franken.
Weil Ausgeschlafene sicherer leben, hat die Suva ein Präventionsmodul für ihre versicherten Betriebe entwickelt. Die Elemente des Moduls «Gut schlafen – sicherer leben» können nach Wunsch für eine Betriebskampagne zusammengestellt werden. Kostenlos zur Verfügung stehen ein Quiz zum Thema Schlaf, Plakate zum Aushang im Betrieb sowie praktische Schlaftipps. Der Workshop zum Modul «Gut schlafen – sicherer leben» findet mit einer Fachperson der Suva statt und richtet sich an alle Mitarbeitenden; auch an solche ohne Schlafprobleme. Die Teilnehmenden erfahren, wie wichtig Schlaf für die Sicherheit und die Gesundheit ist. Schlaffördernde Gewohnheiten werden besprochen und Massnahmen abgeleitet. Für Mitarbeitende mit Schicht- oder Nachtdienst ist das Modul «Schichtarbeit – sicher und gesund» erhältlich. Auch dort wird das Thema Schlaf behandelt. Mehr Infos: www.suva.ch/praeventionsmodule