Während sich die einen beim Schneesport vergnügen, haben sie die Arbeit: die Ärztinnen und Ärzte des Kantonsspitals Graubünden. Sie behandeln und operieren die Verunfallten. Das Wetter und andere Faktoren bestimmen, wie stressig ihr Tag wird.
Auf den Pisten des Kantons Graubünden – und auch anderswo in der Schweiz – liegt im Vergleich zu anderen Jahren noch wenig Schnee. Wenig Schnee auf den Pisten bedeutet aber nicht weniger Arbeit für das Kantonsspital Graubünden.
Viele Unfälle bei schönem Wetter
Fast die Hälfte aller Unfälle einer Wintersaison im Kantonsspital Graubünden sind Ski- und Snowboardunfälle. «Viel passiert jeweils, wenn es wenig Schnee hat und gleichzeitig gutes Wetter ist», so Chefarzt Christoph Sommer. Wenn die Sonne scheint, strömen die Massen auf die Pisten. Übers ganze Jahr gesehen machen Wintersportunfälle etwa 16 Prozent der knapp 5'000 in Chur behandelten Verletzten aus.
Vier Tipps für mehr Fahrgenuss
Mit der richtigen Vorbereitung kommen Sie sicher durch die Skisaison. Folgen Tipps helfen Ihnen dabei:
Sind Sie auf der Piste ein Draufgänger oder ein Genussfahrer? Mit dem Schneesport-Check finden Sie heraus, welcher Typ Sie sind.
Eine gute körperliche Verfassung reduziert das Risiko von Stürzen und Verletzungen. Trainieren Sie deshalb vorab gezielt ihre Rumpf- und Beinmuskulatur.
Nutzen Sie die App «Slope Track». Sie zeichnet die Geschwindigkeit der Abfahrt auf und liefert Tipps für die eigene Sicherheit.
Freerider und Tourengänger hilft das Onlinetool whiterisk.ch , das Lawinenrisiko richtig einzuschätzen und Touren möglichst sicher zu planen.
Nachmittags steigt die Unfallgefahr
Besonders ab 14.30 Uhr ist auf den Pisten Vorsicht geboten, denn dann passiert jeder vierte Ski- und Snowboardunfall. Das bestätigt auch Christoph Sommer: «Die meisten Unfälle passieren Nachmittags, wenn die Müdigkeit langsam einsetzt und Konzentration nachlässt. Häufig passiert auf der letzten Abfahrt noch etwas.» Auch um 10.30 Uhr ist das Unfallrisiko im Vergleich zu anderen Tageszeiten erhöht. Grund sind stark befahrene Pisten, aber auch Ermüdungserscheinungen vor dem Mittag.
Hohe Geschwindigkeit und harte Pisten
Auch das Tempo auf der Piste hat zugenommen. «Heute ist man sicher schneller unterwegs als noch vor 15 Jahren», erklärt Christoph Sommer. Das Material sowie die Pistenpräparation erlauben gemäss dem Chefarzt die höheren Geschwindigkeiten. Gleichzeitig werden immer mehr Pisten künstlich beschneit. Für Christoph Sommer bleibt das nicht ohne Folgen: «Je mehr Kunstschnee produziert wird, desto härter werden die Pisten. Das macht Verletzungen tendenziell schwerer». Tatsächlich hat die Anzahl der Knochenbrüche zugenommen. Heute enden 22 Prozent aller Schneesportunfälle mit einem Bruch, 2005 waren es noch 17 Prozent.
Suva-Angebote für Arbeitgeber
Mit der Schulung «Fit für den Winter – die Top 10» können Sie das Risiko von Unfällen und Verletzungen bei schneesportbegeisterten Angestellten reduzieren.
Mit einer Tempomessung durch die Suva am Firmen-Skitag sensibilisieren Sie Mitarbeitende für das Risiko hoher Geschwindigkeit auf der Piste.