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25. September 2019 | von Simone Isermann

Wie die betriebliche Wiedereingliederung bei Bernmobil gelingt

Andrea Faes, Case Managerin bei Bernmobil spricht über die Erfahrungen, die sie mit dem Reintegrationsprogramm der Suva gemacht hat.

Inhalt

      Kurz und bündig

      • Bernmobil setzt auf betriebliche Wiedereingliederung und das Anreizsystem der Suva.
      • Das ganze Unternehmen profitiert davon.
      • Die Menschen, die am Programm teilnehmen, kehren in der Regel an ihren Arbeitsplatz zurück.
      • Die Geschäftsleitung steht hinter der Initiative.
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      Andrea Faes, Case Managerin bei Bernmobil

      Suva: Frau Faes, herzliche Gratulation für das Engagement in der betrieblichen Wiedereingliederung. Was treibt Sie und Bernmobil an?

      Andrea Faes, Case Managerin: Als attraktive Arbeitgeberin in der Region Bern  mit knapp 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Thema «Vielfalt» eine von vier strategischen Stossrichtungen. Dazu gehört auch, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen wieder in das Arbeitsleben einzugliedern und damit zu heterogenen Teams beizutragen. Hier konnten wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge verzeichnen, was sich wiederum positiv auf unsere Unternehmenskultur und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirkt.

      Wie viele erkrankte oder verunfalle Personen sind im Moment dem betrieblichen Case Management zugeteilt?

      Wir betreuen aktuell rund 40 Personen. Erste Priorität hat stets die Rückkehr an den angestammten Arbeitsplatz, bei rund 90% der Personen können wir dieses Ziel erreichen.

      Weshalb entschied sich Bernmobil für das Reintegrationsprogramm «Anreize für betriebliche Wiedereingliederung» der Suva?

      Wir betreiben seit 10 Jahren ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement. Ein wichtiger Bestandteil davon ist das Case Management, welches zum Ziel hat, verunfallte oder erkrankte Mitarbeitende rasch und nachhaltig in den Arbeitsprozess zu reintegrieren. Hier bot uns das Reintegrationsprogramm der Suva wertvolle Unterstützung.

      Reintegrationsprogramm der Suva

      Wiedereingliederung und berufliche Reintegration

      Weitere Informationen

      Wie konnte Bernmobil vom «Anreizsystem für betriebliche Wiedereingliederung» der Suva profitieren?

      Dank des Anreizsystems haben wir das Angebot an Schonarbeitsplätzen weiter ausgebaut. Zudem haben wir mit internen Kommunikationsmassnahmen eine weitere Sensibilisierung für das Thema erreichen können. Das ist wichtig, damit die Akzeptanz gegenüber den Schonarbeitsplätzen steigt und somit die Mitarbeitenden Schritt für Schritt ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit aufbauen können.

      Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung?

      Eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter auf dem Weg der beruflichen Wiedereingliederung zu unterstützen, braucht Geduld. Es scheint mir essentiell, besonders in dieser Phase den Blick für die Ressourcen eines Mitarbeitenden zu schärfen und sich nicht an den Defiziten zu orientieren. Als Fundament braucht es zudem Anstellungsbedingungen sowie eine Firmenkultur, die eine Wiedereingliederung über mehrere Monate überhaupt ermöglichen. Hier können wir glücklicherweise auch auf die Unterstützung der Geschäftsleitung zählen.

      Was ziehen Sie für ein Fazit?

      Die berufliche Wiedereingliederung ist ein wesentlicher Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements von Bernmobil. Wir sind hier aber noch nicht am Ziel. Wir wollen die Anzahl Schonarbeitsplätze weiter auszubauen, um möglichst allen Mitarbeitenden mit gesundheitlichen Einschränkungen den Wiedereinstieg bei uns zu ermöglichen.

      Neue Perspektive für Buschauffeurin von Bernmobil

      Eine Buschauffeurin bei Bernmobil zog sich vor ein paar Monaten bei einem Sturz eine Steissbeinfraktur zu. Sie konnte ihre Tätigkeit seither nicht wieder aufnehmen, da ihr insbesondere das Sitzen grosse Schmerzen bereitet. Nach Einschätzung des Suva-Kreisarztes ist es für die Mitarbeiterin aber möglich, eine leichte wechselbelastende Tätigkeit auszuüben. Die Mitarbeiterin arbeitet derzeit in einem 50%-Pensum an einem Schonarbeitsplatz in der Materialwirtschaft. Der Austausch mit den Kollegen, die Abwechslung im Alltag und die Tatsache, endlich wieder Bernmobil-Luft zu schnuppern, wirken sich rundum positiv auf den Gesundheitszustand der Mitarbeiterin aus. Sie kann solange an dem Schonarbeitsplatz bleiben, bis eine vollständige Rückkehr in den Fahrdienst wieder möglich ist.

      2834.d.pdf
      Wiedereingliederung von Verunfallten
      PDF, 1.75 MB

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