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21. Dezember 2023 | von Alois Felber

Achtung Sturm! Was tun?

Hier sind 9 wichtige Punkte, die es zu beachten gilt, um sich bei der Arbeit vor dem Sturm zu schützen und das Gewitter unfallfrei zu überstehen.

Inhalt

      Unwetter, Stürme, Gewitter, aber auch nur schon starke Winde können tödliche Gefahren entfesseln: auf Baustellen, im Wald und für alle anderen, die im Freien arbeiten.

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      Unwetter und Sturm = Gefahr = Arbeit einstellen

      Eigentlich versteht es sich von selbst: Wer bei Unwettern, Sturm  oder Gewittern im Freien arbeitet, lebt gefährlich. Und wo Gefahr für Leib und Leben besteht, gilt ganz allgemein: Arbeit einstellen. Es ist die Pflicht jedes Arbeitgebers, die Gefahren an seinen Arbeitsplätzen zu ermitteln und seine Mitarbeitenden davor zu schützen. Wenn die Sicherheit anders nicht zu gewährleisten ist, heisst das zwangsläufig: Zusammenpacken und Schluss machen – bis es wieder sicher ist.

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      Sturmwarnung per Wetter-Alarm: ein Muss

      Um sich vor einem Sturm zu schützen, muss man zunächst einmal wissen, dass ein Sturm aufzieht. Deshalb gilt: Wetterprognosen und Wetterradar im Auge behalten! Zum Glück warnen heute Wetter-Alarm-Apps via Smartphone zuverlässig, wenn Gefahr durch Unwetter droht. Ein Wetter-Alarm gehört deshalb aufs Handy jedes Verantwortlichen für Arbeitseinsätze an gefährdeten Orten. So bleibt auch genügend Zeit, nicht nur sich selber in Sicherheit zu bringen, sondern vorher zum Beispiel auch Baustellen sturmfest zu machen.

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      Mit dem Wetter planen

      Gut tut, wer sich grundsätzlich nicht vom Wetter überraschen lässt, sondern mit ihm plant: es in Sicherheitskonzepten und in der Notfallplanung berücksichtigt und die laufende Planung der Arbeiten danach ausrichtet. Das gilt besonders für speziell exponierte Arbeiten. So ist auch bei plötzlichen Wetterumbrüchen klar, was zu tun ist. Und die notwendigen Sicherungsmassnahmen lassen sich rasch umsetzen.

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      Vor dem Sturm: Sichern, was nicht niet - und nagelfest ist

      Nicht nur, aber besonders für Baustellen gilt: Alles, was der Wind umblasen oder in ein Geschoss verwandeln kann, muss gesichert sein, bevor der Sturm losbricht. Bei grossflächigen Objekten gilt das übrigens nicht nur bei Sturm. Schon einzelne starke Windstösse können zum Beispiel Schalungselemente umstürzen, wenn sie nicht richtig gesichert sind. Das Sichern der Baustelle schützt aber nicht nur vor Schäden dort, sondern auch das Umfeld. Denn herumfliegende Abschrankungen oder Baumaterialien können für Bauarbeiter und Passanten lebensgefährlich werden.

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      Sturmsichere Infrastruktur erstellen

      Zwar nicht oft, aber es passiert: Gerüste können bei Sturm einstürzen, Krane können umkippen. Dagegen hilft nur, dass diese Infrastruktur von Anfang an auf die möglichen Windgeschwindigkeiten vor Ort ausgerichtet geplant und erstellt wird.  Ein regelkonform erstelltes Gerüst übersteht Böenspitzen von 114 km/h ohne wesentliche Schäden. Allerdings nur dann, wenn niemand im Lauf der Arbeiten die notwendigen Gerüstverankerungen löst. Dass Gerüstbenutzer unberechtigt solche Änderungen am Gerüst vornehmen ist oft die Ursache für Einstürze.

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      Bäume erst räumen, wenn der Sturm vorbei ist

      Spielen Sie als Angehörige von aufgebotenen Einsatzkräften nicht den Helden. Während dem Sturm sollten nur absolute Profis mit spezialisierter Ausbildung und nur im Ausnahmefall blockierte Strassen freischneiden oder umgefallene Bäume im Siedlungsraum wegräumen.

      In der Regel gilt es zuerst einmal, die Gefahrenstellen abzusperren. Räumen Sie Fallholz und beheben Sie Schäden erst nach dem Sturm mit den gebotenen Vorsichtsmassnahmen.

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      Bei Unwettern erst recht nicht in der Höhe arbeiten

      Wer sich bei Sturm oder Gewittern auch noch in die Höhe wagt, sei es aufs Gerüst, auf Krane oder zum Beispiel auf Hubarbeitsbühnen, spielt erst recht mit seinem Leben. Jeder Umgang mit windanfälligen Arbeitsmitteln ist bei Sturm tabu. Die Betriebsanleitung ist massgebend dafür, bei welchen Windstärken sie noch sicher eingesetzt werden können. Bereits bei starkem Wind (35 bis 45 km/h) sollte auf Gerüsten nicht mehr mit grossflächigen Gegenständen gearbeitet werden.

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      Nach dem Sturm auf der Baustelle: Zuerst Sicherheit prüfen

      Nicht nur während einem Unwetter ist es auf Baustellen gefährlich. Auch nach dem Sturm können die angerichteten Schäden Leib und Leben bedrohen. Deswegen heisst hier erst einmal STOPP: An die lebenswichtigen Regeln denken und die Arbeiten erst aufnehmen, wenn es sicher ist. Das Gerüst muss zum Beispiel zuerst vom Gerüstersteller auf Schäden überprüft und instand gestellt werden, bevor es wieder benutzt werden kann.

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      Nach dem Sturm im Wald: Vorsicht mit Sturmholz!

      Auch im Wald hinterlässt ein Sturm Gefahren. Es entstehen dort komplexe Situationen aus umgeworfenen, entwurzelten, abgebrochenen, geknickten und hängen gebliebenen Bäumen oder Baumteilen. Wer Sturmholz aufrüstet, muss geplant und fachgerecht vorgehen. Sonst kommt es rasch zu schweren Unfällen. Ohne eine besondere Ausbildung und die richtige Ausrüstung ist es lebensgefährlich. Der Einsatz geeigneter Maschinen und Hilfsmittel – zum Beispiel Vollernter und Kranfahrzeuge – senkt das Unfallrisiko markant.

      Bleiben Sie bei Sturm auch in der Freizeit zuhause

      Was für die Arbeit gilt, sollten Sie auch in der Freizeit berücksichtigen. Bleiben Sie am besten zuhause, wenn es stürmt. Der Aufenthalt im Wald, in der Nähe von Waldrändern oder auch nur unter Bäumen im Park ist bei Sturm lebensgefährlich. Bäume können nicht nur ganz umstürzen. Auch abbrechende Baumteile und herunterfallende Äste können Sie erschlagen.

      Meiden Sie Wälder zudem auch für eine gewisse Zeit nach dem Sturm. Denn dieser kann im Wald bleibende Gefahren schaffen. Begehen oder befahren Sie unter keinen Umständen abgesperrte Strassen oder Wege. Und Überlassen Sie das Aufräumen den Profis!

      Vom Winde verweht

      Stürme und Gewitter – aber auch vereinzelte starke Windböen – können auf sowie neben Baustellen zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Ganz egal, zu welcher Jahreszeit. Ribi lässt einen Bauführer, einen Polier und einen Bauarbeiter in Extremsituationen erklären, wie die Gefahren minimiert werden können.

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