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6. Februar 2023 | von Esther Galliker

So wirken körperliche Belastungen beim Ski und Snowboard fahren

Beim Skifahren wirkt bei 2 von 3 Abfahrten mehr als das eineinhalbfache Körpergewicht auf uns. Wir geben Tipps, wie Sie mit den Belastungen optimal umgehen und so Unfälle vermeiden.

Inhalt

      Griffiger Schnee, gute Sicht, perfekt präparierte Pisten – das sind die besten Voraussetzungen für eine schwungvolle Abfahrt. Doch wie die Auswertung von über 130 000 Ski- und Snowboardfahrten zeigt, wirken auf der Piste erhebliche Kräfte auf uns. Diese Daten stammen von 33 000 Nutzerinnen und Nutzern, welche die Slope Track App der Suva genutzt haben.

      Wie hoch ist die körperliche Belastung beim Ski- und Snowboardfahren?

      Während einer durchschnittlichen Abfahrt liegt der der höchste Belastungswert bei 1,7 G, wie unsere Auswertungen zeigen. Das bedeutet, dass in diesem Moment 1,7 Mal das eigene Körpergewicht mitfährt. Bei knapp einem Viertel der Abfahrten zeichnete die App sogar Spitzenbelastungen von mehr als dem doppelten Körpergewicht auf.

      Infografik: Wie entstehen Belastungen beim Carven

      Bewegen Sie die Regler und schauen Sie, welche Belastungen auf Ihren Körper wirken.

      Die Infografik zeigt auf spielerische Art, welche Belastungen beim Skifahren und Snowboarden auf den Körper einwirken. Diese Belastungen nennt man «G-Kräfte». Sie wirken aufgrund des Fahrverhaltens wie Geschwindigkeit, Bremsmanöver und Kurvenradien unterschiedlich auf den menschlichen Körper ein.

      Wie hängen Belastung und Unfallrisiko zusammen?

      «Umso schneller und kurvenreicher ich fahre, desto höher ist meine körperliche Belastung. Die Konsequenz daraus: der Körper ermüdet schneller und die Sturzgefahr erhöht sich» erklärt Samuli Aegerter, Schneesportexperte der Suva.

      Was ist der Skiradius?

      Der Skiradius gibt an, welchen Kurvenradius ein Ski im Schnee erzeugen kann (geschnitten, nicht gerutscht).

      • Kleinere Radien um 11 Meter animieren zum Fahren von kurzen und engen Kurven.
      • Mittlere Radien um 15 Meter animieren zu mittleren Schwüngen.
      • Grosse Radien ab 17 Metern unterstützen eher lange Schwünge.

      Kleinere Radien führen zu einer erhöhten Belastung des Körpers.
      Trainieren Sie regelmässig Ihre Rumpf- und Beinmuskulatur, damit Sie gut für die Belastungen auf der Piste gewappnet sind. Im Fitnesstest überprüfen Sie Ihre Fitness und finden passende Übungen. 

      Fitnesstest absolvieren

      Wer fährt mit den höchsten Belastungen auf der Piste?

      Gemäss Auswertung erreichen Männer deutlich höhere Geschwindigkeiten und Belastungswerte als Frauen, jüngere Erwachsene wiederum höhere als ältere. Die Durchschnittsgeschwindigkeit aller aufgezeichneten Fahrten liegt bei 28 Stundenkilometern – eher gemütlich. Bei den schnelleren Abfahrten zeigt sich, dass die durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit mehr als doppelt so hoch ist, nämlich 60 Stundenkilometer. Das sind 16 Meter pro Sekunde.
      Zwischen Tempo und Belastungen gibt es einen klaren Zusammenhang: je höher das Tempo, desto höher die erreichten Belastungswerte. Wer unter 30 Stundenkilometern fährt, vermeidet eine hohe Belastung.

      Testen auch Sie Ihre Belastungen auf der Piste und vergleichen Ihre Fahrten mit Wendy Holdener. Auch wertvolle Tipps zur Unfallverhütung finden Sie in der Slope Track App.

      Wie lassen sich Unfälle auf der Piste vermeiden?

      Ski- und Snowboardausrüstung vor der ersten Abfahrt von einem Fachhändler warten und auf Sicherheit prüfen lassen.

      • Skiradius an Fahrkönnen und persönliche Fitness anpassen.
      • Regelmässig Rumpf und Beine trainieren. Am besten schon vor Beginn der Schneesportsaison. Wer fit ist, ermüdet weniger schnell und vermindert das Risiko zu stürzen und sich zu verletzen.
      • Den Körper mit einem Warm-Up auf den Schneesport einstimmen. 
      • Die körperliche und mentale Tagesform respektieren.
      • Pausen und Stärkungen mit genügend Energiezufuhr und Flüssigkeit einplanen.
      • Sich ganz auf die Abfahrt resp. Fahrtstrecke auf der Piste konzentrieren.
      • Sich gegenüber anderen Schneesportlerinnen und Schneesportler fair und vorausschauend verhalten.
      • Helm und Rückenpanzer schützen bei einem Sturz empfindliche Körperstellen.

      Nützlicher Link

      Ermüdung: Seilbahnbetrieben empfehlen wir das Präventionsmodul «Slope Track». Damit sensibilisieren Sie Mitarbeitende und Gäste zum Thema körperliche Ermüdung beim Schneesport und sicheres Verhalten auf der Piste. 

      Präventionsmodul buchen

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