Ein dreister Arzt betrügt die Suva und Krankenkassen. Zwei Mitarbeiterinnen der Suva halfen mit, seine Machenschaften aufzudecken.
Die Suva bekämpft Versicherungsmissbrauch konsequent. Darüber hinaus zeigt der Fall eines betrügerischen Arztes in der Romandie , wie wichtig die menschlichen Kompetenzen und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Personen bei diesem Vorgehen sind.
«Eine Rechnung machte uns misstrauisch», erklärt Brigitte Kohler. «Die Behandlung und die Anzahl der in Rechnung gestellten Infiltrationen wären für den Patienten gesundheitsschädigend gewesen, wenn diese wirklich durchgeführt worden wären. Der Betrug war subtil. Es handelte sich um viele kleine Fälle und Beträge, die dennoch von unseren kompetenten Mitarbeitern entdeckt wurden.»
Dank fundierten Kenntnissen der Mitarbeitenden der Suva in den gesetzlichen, tariflichen und medizinischen Bereichen, konnten die Unstimmigkeiten bei den Behandlungen des Arztes aufgedeckt werden. Es waren Rechnungsstellung sowie auch die verordnete Behandlung betroffen.
«Die Gesundheit unserer Versicherten liegt uns am Herzen. Wir haben einserseits die Aufgabe, Rechnungen hinsichtlich der Kosten zu kontrollieren. Aber wir müssen auch darauf achten, dass die Behandlungen den Bedürfnissen der Patienten entsprechen», sagt Brigitte Kohler.
Fanny Darbellay hatte in enger Zusammenarbeit mit den Suva-Agenturen Lausanne und Genève alle für den Fall notwendigen Informationen gesammelt. «Die Suva spielte eine sehr wichtige Rolle in dieser Angelegenheit, denn wir konnten anhand von konkreten Beweisen belegen, dass der Arzt in seiner Praxis erbrachte Leistungen abgerechnet hatte, obwohl der Patient zur gleichen Zeit in einem Spital war», erläutert Fanny Darbellay.
Der Kampf gegen solche Betrüger ist in erster Linie eine Frage des Prinzips. Denn die Suva war nicht die einzige Versicherung, die der Arzt betrogen hatte. Die Deliktsumme betrug rund 2,8 Millionen Franken, nur ein kleiner Teil betraf die Unfallversicherung. Trotzdem unternahm die Suva alles, um bei der Beweisführung des Betruges mitzuhelfen. «Wir müssen aus Respekt vor den ehrlichen Leuten ein Zeichen setzen und dürfen derartige Betrügereien nicht durchgehen lassen», mahnt Fanny Darbellay. Die Suva blieb am Fall dran, obwohl sich mehrere Krankenversicherer aus dem Verfahren zurückgezogen hatten.
Die Mehrheit der Ärzte und Leistungserbringer ist ehrlich. Brigitte Kohler besucht die Leistungserbringer regelmässig. Ihr Ziel ist es, eine Vertrauensbasis zu schaffen und den Austausch über konkrete Probleme zu ermöglichen. Dadurch, dass wir uns offen über die Leistungen und die Art der Rechnungsstellung austauschen, können wir gemeinsam und effizient die Gesundheitskosten beeinflussen.
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