Holzverarbeitung
- In den holzverarbeitenden Betrieben der Schweiz kommt es jährlich zu rund 12 000 Arbeitsunfällen.
- Durch gezielte Prävention können Sie viele Unfälle verhindern.
- Mit sicheren Arbeitsmitteln und den lebenswichtigen Regeln erhöhen Sie die Sicherheit im Betrieb.
- Die Suva unterstützt holzverarbeitende Betriebe mit einer Reihe von Hilfsmitteln und Angeboten.
Unfallschwerpunkte und Gefahren
Verglichen mit der Gesamtheit aller Suva-versicherten Betriebe liegt das Fallrisiko (Anzahl Berufsunfälle pro 1000 Vollbeschäftigte) in den holzverarbeitenden Branchen deutlich über dem Durchschnitt.
Die Hauptgefahren in holzverarbeitenden Betrieben sind:
- mechanische Gefahren: sich stechen, schneiden, quetschen, von herabfallenden Teilen getroffen oder von rotierenden Werkzeugen erfasst werden
- Gesundheitsgefährdung durch den Lastentransport von Hand, durch ungünstige Körperhaltungen und Bewegungen
- Gefahren bei der Störungsbehebung und Instandhaltung
- Absturzgefahr bei Montagearbeiten oder durch ungesicherte Absturzkanten im Betrieb
- gesundheitsgefährdende Stoffe wie Holzstaub, Asbest und chemische Stoffe
- gehörgefährdender Lärm
Ist Ihr Sicherheitssystem aktuell?
Ein Sicherheitssystem unterstützt Arbeitgeber und Vorgesetzte dabei, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im Unternehmen laufend zu verbessern.
Branchenlösungen für holzverarbeitende Betriebe
Für Betriebe der Holzverarbeitung gibt es Branchenlösungen, die von der Eidgenössischen Koordinationsstelle für Arbeitssicherheit (EKAS) zertifiziert sind. Die Branchenlösungen stellen Ihnen ein branchenspezifisches Sicherheitssystem zur Verfügung. Die Branchenlösungen bieten Schulungen und weitere Dienstleistungen an.
In der Holzverarbeitung sind die folgenden Branchenlösungen zertifiziert:
Sichere Lehrzeit
Sie engagieren sich für den Nachwuchs von Fachleuten in Ihrer Branche und bilden Lernende aus? Die Kampagne «Sichere Lehrzeit» unterstützt Sie und Ihre Lernenden bei der Gestaltung einer unfallfreien Lehrzeit.
Handeln
Treten Sie der Sicherheits-Charta bei
Arbeiten darf nicht lebensgefährlich sein. Die Sicherheits-Charta ist Ihr Bekenntnis zu sicheren und gesunden Arbeitsplätzen – ohne Wenn und Aber.
Hier geht’s zur Sicherheits-Charta
Halten Sie die lebenswichtigen Regeln ein
Die lebenswichtigen Regeln der Suva helfen Ihnen als Arbeitgeber oder Vorgesetzte, mehr Sicherheit im Betrieb zu schaffen:
- Stellen Sie fest, welche lebenswichtigen Regeln für Ihren Betrieb relevant sind.
- Instruieren Sie die lebenswichtigen Regeln Ihren Mitarbeitenden regelmässig.
- Legitimieren Sie Ihre Mitarbeitenden, STOPP zu sagen, wenn eine lebenswichtige Regel verletzt wird.
Für Arbeitnehmende gilt:
- Informieren Sie sich über die lebenswichtigen Regeln.
- Sagen Sie STOPP, wenn lebenswichtige Regeln verletzt werden.
Lebenswichtige Regeln
Mit sicheren Arbeitsmitteln, mit einer fachgerechten Instandhaltung und der regelmässigen Sicherheitsprüfung mit Checklisten sorgen Sie für sichere Arbeitsplätze.
Checklisten für sichere Arbeitsmittel
Wählen Sie Ihre Branche aus und prüfen Sie, ob an den entsprechenden Maschinen und Arbeitsplätzen die Sicherheit gewährleistet ist.
Stopp dem Manipulieren von Schutzeinrichtungen!
Noch immer werden in zahlreichen Unternehmen der Holzverarbeitung Schutzeinrichtungen unwirksam gemacht. Mitarbeitende und Vorgesetzte gehen dabei ein grosses Risiko ein. Kommt es zu einem Unfall, drohen gravierende oder gar tödliche Verletzungen.
Alles was sie über dieses Thema wissen müssen: Manipulieren von Schutzeinrichtungen
Weitere Informationen
Die Suva setzt sich seit Jahren für Sicherheitsprodukte in der Holzverarbeitung ein. Die Schutzeinrichtungen der Suva schützen zuverlässig gegen Arbeitsunfälle und sind zugleich eine echte Arbeitshilfe.
Weitere Informationen zu den Suva-Schutzeinrichtungen finden Sie hier
So arbeiten Sie sicher
Legen Sie betriebsspezifische Sicherheits- und Verhaltensregeln fest
Die lebenswichtigen Regeln der Suva sind das eine. Eine weitere Voraussetzung für sicheres Arbeiten ist das Festlegen und Durchsetzen von Sicherheitsregeln, die spezifisch auf Ihren Betrieb und Ihre Maschinen abgestimmt sind.
Hier finden Sie Beispiele für Sicherheits- und Verhaltensregeln der Holzverarbeitung als Word-Dateien. Sie können die Dokumente auf Ihrem Computer abspeichern und Ihren Bedürfnissen anpassen.
Weitere Informationen zum Erarbeiten und Durchsetzen von Sicherheits- und Verhaltensregeln finden Sie im Merkblatt «Regeln schaffen Klarheit»

Instruieren Sie Ihre Mitarbeitenden
Die betriebsspezifischen Sicherheitsregeln können direkt für die Instruktionen im Betrieb verwendet werden. Setzen Sie auch den Film «Holz sicher und effizient bearbeiten» für die Ausbildung und Instruktion im Betrieb ein. Dieses Hilfsmittel zeigt eindrücklich, was passieren kann, wenn man sich nicht an die Regeln hält.
Setzen Sie die Persönliche Schutzausrüstung ein
Die Ausbildung für Arbeiten mit besonderen Gefahren erfolgt je nach Art der Tätigkeit in einer Ausbildungsstätte oder innerbetrieblich. Unter www.suva.ch/ambg
Das Risiko von Berufsunfällen ist bei Arbeiten auf Baustellen besonders hoch. Die Gefahren sind vielfältig, z. B.:
- Arbeiten in der Höhe
- Gefahr durch Improvisationen, weil richtiges Arbeitsmittel fehlt
- Gefahr durch wechselndes Arbeitsumfeld
- temporäre Einrichtungen wie Gerüste, Zugänge, Abschrankungen
- gleichzeitiges Arbeiten mehrerer Unternehmen auf verschiedenen Ebenen
- Heben und Tragen von Lasten
Beachten Sie deshalb die lebenswichtigen Regeln für Arbeitsplätze auf Baustellen:
Damit beim Holzelementbau die Arbeitssicherheit gewährleistet ist, braucht es eine fachgerechte Planung und Koordination aller Arbeitsschritte. Nur wenn alle an den Arbeiten Beteiligten ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten kennen und umsetzen, können die Arbeiten sicher ausgeführt werden. Hilfsmittel für einen sicheren Holzelementbau:
Infolge von Holzstaub können Erkrankungen der Atemwege oder Allergien entstehen. Zusammen mit einer Zündquelle kann Holzstaub zu Bränden und in Absaug- oder Siloanlagen zu Staubexplosionen führen.

In vielen Betrieben der Holzverarbeitung sind der sichere Transport und die Lagerung von Holzstämmen, Holzplatten, Holzelementen eine tägliche Herausforderung.
Mit diesen Hilfsmitteln bekommen Sie die Gefahren besser in den Griff:
Durch frühzeitiges Einplanen der speziellen Vorschriften für holzverarbeitende Betriebe können Sie sichere Arbeitsplätze planen und kostspielige nachträgliche Änderungen vermeiden.
Das Wichtigste zum Thema Holzspänesilo und Absaugung:
- Checkliste Holzspänesilo
- Absauganlagen und Silos für Holzstaub und -späne; Brand- und Explosionsschutz
- Silos für das Lagern von
Holzstaub und -spänen;
Bauliche Gestaltung, Betrieb
Das Wichtigste zum Thema Akustik:
Das Wichtigste zum Thema Geländer und Übergabestellen:
- Geländer an ortsfesten Zugängen zu maschinellen Anlagen
- Checkliste Übergabestellen für den Warentransport mit Staplern und Kranen
Das Wichtigste zum Thema Explosionsschutz:
- Explosionsschutz (Grundsätze, Mindestvorschriften, Zonen)
- Checkliste: Explosionsrisiken
- Brand- und Explosionsschutz
Das Wichtigste zum Thema Grünschnitzelsilo:
Schwere Unfälle am Arbeitsplatz verursachen grosses Leid und enorme Kosten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie aus Unfällen lernen und daraus die richtigen Lehren ziehen:
- Wie kam es zum Unfall?
- Mit welchen Massnahmen können gleiche oder ähnliche Ereignisse systematisch vermieden werden?
Zu mehreren Unfällen, die sich tatsächlich ereignet haben, finden Sie Antworten auf diese Fragen in unseren Unfallbeispielen. Sie können diese beispielsweise verwenden, um eine Sicherheitsschulung interessant und praxisnah zu gestalten.
- Alle für die Holzverarbeitung relevanten Unfallbeispiele
- Betriebsinterne Unfallabklärung
- Berufsunfälle in Betrieben der Holzbau- und Zimmerei-Branche im Jahr 2009 (Klasse 41AB)