Wie kann man Mitarbeitende für die Asbest-Gefahren sensibilisieren?
«Asbest erkennen - richtig handeln.» Wo überall wurde dieser gefährliche Baustoff verbaut? Es ist unumgänglich, dass Sie Ihre Mitarbeitenden, auch Lernende, fortlaufend für das Thema sensibilisieren und über die nötigen Schutzmassnahmen instruieren. Wir geben Ihnen Tipps dazu.
Inhalt
Kurz und bündig
Asbest ist deshalb so gefährlich, weil bereits kleine Mengen von Asbestfasern eine lebensbedrohliche Krankheit auslösen können. Wenn sie dann viele Jahre später ausbricht, ist eine Heilung in den meisten Fällen aussichtslos. Doch Betriebe können vorbeugen, indem sie ihre Teams für die Gefahren durch Asbest sensibilisieren. Diese Bewusstseinsbildung führt dazu, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Asbest besser erkennen können und im Verdachtsfall richtig reagieren.
Eine wirkungsvolle Sensibilisierung muss auf allen Ebenen stattfinden. Verantwortlich sind:
- die Arbeitgebenden und ihre Sicherheitsbeauftragten
- Berufsbildnerinnen und Berufsbildner
- die Bauherrschaft und die am Projekt beteiligten Architekturbüros
Klarheit durch Abklärung
Bei Arbeiten in Altbauten herrscht oft Unsicherheit, ob es sich um asbesthaltiges Material handelt oder nicht. Und oft können nicht einmal Expertinnen und Experten erkennen, ob dem Baustoff Asbest zugesetzt wurde. Dann schafft eine Materialprobe Klarheit. Um die Gesundheit nicht zu gefährden, müssen selbst bei der Entnahme kleinster Proben Schutzmassnahmen getroffen werden.
Das Forum Asbest Schweiz (FACH) publiziert eine Liste mit Laboren
Sensibilisierung ist ein Gemeinschaftswerk
Die Basis wird bereits in der Ausbildung gelegt. Wer in einer Firma oder an einer Berufsschule Lernende ausbildet, muss den Nachwuchs früh über die Gefahren durch Asbest aufklären. Die Betriebe bauen auf dieser Grundlage auf, indem sie neben der Theorie auch in der Praxis für das Problem sensibilisieren. Dazu gehört, dass Mitarbeitende bis zu einem gewissen Grad Asbest erkennen können und wissen, wo in Gebäuden das gefährliche Material verbaut wurde. Bauherren, Architektinnen und Architekten wiederum sind dafür verantwortlich, dass sie die beauftragten Handwerksbetriebe über allfällige Asbest-Altlasten informieren.
Arbeitgebende
Als verantwortungsvolles Unternehmen sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden, indem Sie:
- über die Gesundheitsgefahren bei der Asbestsanierung informieren
- Schutzmassnahmen und sachgemässe Arbeitsmethoden instruieren
- eine fortlaufende Ausbildung betreiben und so das Wissen über den Gefahrenstoff Asbest vertiefen
Erachten Sie es als gutes Zeichen, wenn Ihre Baufachleute bei Asbestverdacht «Stopp» sagen. Denn es zeigt, dass sich Ihre Bemühungen um eine Sensibilisierung gelohnt haben. Damit Ihre Mitarbeitenden testen können, wie gut sie über Asbest Bescheid wissen, nutzen Sie unser Lernprogramm Asbest erkennen – richtig handeln
Lehrpersonen
Gerade der Nachwuchs muss früh über das gefährliche Material und die Gesundheitsrisiken aufgeklärt werden. Behandeln Sie das Thema Asbest an einer gewerblichen Berufsschule oder in überbetrieblichen Weiterbildungskursen? Dann empfehlen wir Ihnen unser Lernprogramm Asbest erkennen – richtig handeln
Sensibilisierung beginnt in der Ausbildung
Bauherren, Architekturbüros, Eigentümer/-innen
Bei Umbauten oder Renovationen an Gebäuden, die vor 1990 erstellt wurden, müssen Sie mit einer Asbestsanierung rechnen. Geben Sie deshalb frühzeitig einen Gebäudecheck bei einem Gebäudediagnostik-Unternehmen in Auftrag. Dieses prüft das Objekt auf mögliche Asbestvorkommen, lässt verdächtiges Material im Labor untersuchen und bereitet weitere Massnahmen im Fall einer Asbestsanierung vor. Eine Adressliste mit Asbest-Diagnostikern
Damit Sie die rechtlichen Vorgaben zum Schutz der Arbeitnehmenden und der Umwelt einhalten, müssen Schadstoffe frühzeitig erkannt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht Ihnen auch eine bessere Planung und erhöht die Kostensicherheit.