Freizeitunfälle: Prävention braucht Geduld
Der Geschäftsführer der BWT Bau AG, Heinz Schmucki, setzt auf Freizeitprävention. An einem Safety Day, konnten seine Mitarbeitenden und deren Familien von den Präventionsmodulen der Suva profitieren.
Inhalt
Herausforderungen
«Das Freizeitverhalten in der Gesellschaft hat sich gewandelt, weil sich die Bereitschaft zum Risiko erhöht hat. Die Menschen investieren mehr Zeit in ihre aktive Freizeit, weshalb die Unfallzahlen im Freizeitbereich höher ausfallen als in der Berufswelt. Das zeigt sich ganz konkret in unserer Firma: Die Betriebsunfälle sind am Sinken, die Freizeitunfälle steigen. Viele Mitarbeitende haben einen Schrebergarten, auch deshalb haben wir eine zu hohe Anzahl Unfälle im Bereich Haushalt und Garten. Nicht selten sind auch Fussball-, Velo- und Skiunfälle. Jeder Unfall bedeutet Leid und wenn jemand nicht zur Arbeit kommt, wirkt sich das auf unsere Produktivität aus.»
Vorgehen
«Wir luden alle Mitarbeitenden zusammen mit ihren Familien an einem Samstag zum Safety Day ein. Sie konnten an diesem Tag die verschiedensten Freizeitpräventionsmodule der Suva ausprobieren. Die Aktion war ein voller Erfolg: 150 Leute haben teilgenommen. Gut angekommen sind der Parcours ‹Stolpern und Stürzen›, die Informationen zum UV-Schutz und das Modul zu den Arbeiten in Haus und Garten. Mit dem Safety Day wollten wir die Eigenverantwortung fördern und die Familien einbeziehen. Denn in der Freizeit haben diese einen grösseren Einfluss als wir. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich dadurch zu sehr ins Leben meiner Mitarbeitenden einmische. Ich will nur sensibilisieren.»
3 Tipps von Heinz Schmucki
- Kein Geld sparen bei der Prävention (Ausbildungen, PSA, Module).
- Ein Vorbild und korrekt sein. Nicht Wasser predigen und Wein trinken.
- Prävention ist ein stetiger Prozess. Dranbleiben!
Erfolge
«Auf Knopfdruck gibt es keinen Erfolg. Gerade bei jungen Leuten muss ich mir immer wieder sagen: Steter Tropfen höhlt den Stein. Man muss kontinuierlich dranbleiben und Prävention immer und immer wieder zur Sprache bringen. Mir ist jeder Unfall einfach einer zu viel. Für mich ist es schon ein Erfolg, dass die Mitarbeitenden am Montag nach dem Safety Day untereinander darüber diskutiert haben. Eventuell kommt es sogar vor, dass ein Familienmitglied zu Hause einen Unfall verhindern kann, weil es sich an einen Aspekt aus dem Safety Day erinnert. Mein grösster Wunsch für die Mitarbeitenden ist, dass sie gesund in die Pension gehen können.»
Präventionsmodule für dei Freizeitsicherheit
Die Präventionsmodule der Suva unterstützen Betriebe darin, bewusst etwas gegen Freizeitunfälle zu tun. Die Präventionsmodule sind so aufbereitet, dass Sie Ihre Massnahmen individuell und selber zusammenstellen können.