PSAgA: So wählen Sie das richtige Absturzsicherungs-System aus
Der Absturz eines Mitarbeitenden ist fast immer ein Worst-Case-Szenario. Auch bei Stürzen aus niedrigen Höhen sind die Verletzungen meistens gravierend. Mit einer geschickten Systemwahl und Tragdisziplin sorgen Sie bei Arbeitseinsätzen mit der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) für Sicherheit.
Inhalt
Kurz und bündig
Für Dachdecker, Kranmonteure oder bei Arbeiten auf Masten und Freileitungen braucht es vor allem etwas: eine zuverlässige Absturzsicherung. Beachten Sie für Einsätze mit der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz folgende Punkte, um sie sicher auszuführen:
- Das Prinzip der Systempriorisierung ist anzuwenden.
- Eine korrekte Systemwahl reduziert das Restrisiko massgeblich.
- Eine konsequente Tragdisziplin ist beim Einsatz von PSA gegen Absturz besonders wichtig und kann Leben retten.
Hier erfahren Sie, welche PSAgA Sie für welche Einsatzsituationen verwenden können, um die Sicherheit Ihrer Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Abstürze können auch bei geringer Höhe schwere Folgen haben
Die Folgen eines Absturzes sind meist schwerwiegend. Bereits Stürze aus geringer Höhe führen in der Regel zu schweren Verletzungen. Fördern Sie deshalb aktiv eine gute Tragdisziplin beim Einsatz der PSA gegen Absturz.
Wo kann eine PSA gegen Absturz zum Einsatz kommen?
Bei zahlreichen Arbeiten besteht Absturzgefahr. Wenn Sie diese erkennen, können Sie das richtige Absturzsicherungs-System wählen und so das Risiko gezielt minimieren.
Absturzgefahr besteht zum Beispiel an diesen Arbeitsorten:
- Montagesituationen ohne Kollektivschutz
- an und auf Gebäuden, Fassaden und Dächern
- auf Krananlagen (Turmdrehkrane, Mobilkrane, Hallenkrane)
- auf Maschinen und hochgelegenen Anlageteilen
- in Hochregallagern
- auf Fahrzeugen (Bus, Tram, Bahn, Silowagen usw.)
- im Stahl-, Holz- und Elementbau
- auf Masten und Freileitungen
- auf Bäumen
- auf Leiteraufstiegen und Leiterabstiegen
- im Steilgelände
- in und an Silos, in Schächten, Kanalisationen usw. (Vorsicht: Die Rettung gestaltet sich oft sehr schwierig!)
PSA gegen Absturz: Systempriorisierung anwenden
Wenden Sie für die Auswahl des Systems bei Arbeiten mit der PSA gegen Absturz das Prinzip der Systempriorisierung gemäss der Darstellung unten an. Das Restrisiko lässt sich durch eine geschickte Systemwahl positiv beeinflussen.
Welches System mit welcher Priorität einsetzen?
Priorität 1: Rückhaltesystem
Das Rückhaltesystem hält Mitarbeitende von Bereichen mit Absturzgefahr fern. Dafür werden meistens ein Auffanggurt und Verbindungsmittel (Seil) mit einer Fixlänge eingesetzt.
Priorität 2: Positionierungssystem
Wenn Mitarbeitende ohne festen Boden unter den Füssen eine bestimmte Arbeit in der Höhe ausführen müssen, positioniert sie das Positionierungssystem an der Arbeitsstelle. So kann freihändig gearbeitet werden. Das Risiko des freien Falls wird dabei ausgeschlossen.
Einschränkungen: Beachten Sie, dass das Positionierungssystem grundsätzlich nur in Kombination mit einem Auffangsystem verwendet werden darf.
Priorität 3: Auffangsystem
Auffangsysteme sind für den Fall konzipiert, bei dem Mitarbeitende abstürzen. Dabei wird der Fangstoss begrenzt. Eine Verletzungsgefahr kann nicht ausgeschlossen werden. Hoch gelegene Anschlagpunkte und kurzmöglichste Verbindungsmittel können die Gefahr jedoch reduzieren.
Prüfen Sie, ob für jeden Arbeitsplatz mit Auffangsystem auch ein entsprechendes Rettungskonzept festgelegt wurde.
Höhensicherungsgeräte
Höhensicherungsgeräte reduzieren bei einem Absturz die Fallhöhe. Der horizontale Einsatz ist nur erlaubt, wenn der Hersteller dies in der Betriebsanleitung als bestimmungsgemässe Verwendung festgehalten hat. Über Flüssigkeiten oder anderen Medien, in denen man versinken könnte, dürfen diese Geräte nicht verwendet werden. Setzen Sie in solchen Fällen mitlaufende Auffanggeräte zusammen mit einem Sicherungsseil entsprechender Länge ein. Dieses dient als Sicherung. Beim Einsatz von Höhensicherungsgeräten ist ebenfalls das Festlegen eines Rettungskonzep erforderlich.