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Instandhaltungsarbeiten: Gefahren, Unfallursachen und Massnahmen

Eine Maschine, die eine Störung hat oder Wartungsarbeiten in der Höhe: Instandhaltungsarbeiten bergen zahlreiche Gefahren. Abstürze, Stromschläge oder Einklemmen von Körperteilen sind einige Beispiele. Erfahren Sie hier, was die Gründe für solche Arbeitsunfälle sind und wie Sie sich davor schützen.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Instandhaltungsarbeiten sind für den Betrieb oder die Produktion entscheidend: Korrekt gewartete Maschinen und Anlagen ermöglichen erst ein effizientes Arbeiten. Doch genau diese Wartungsarbeiten sind sehr gefährlich: 20 Prozent der Berufsunfälle gehen auf ihr Konto. Dabei gehören Störungsbehebungen zu den risikoreichsten Arbeiten.

      Stellen Sie sicher, dass sich Ihre Mitarbeitenden durch die acht Lebenswichtigen Regeln für Instandhaltungspersonal schützen, die Sie hier finden. Mitarbeitende und Vorgesetzte tragen unterschiedliche Verantwortungen.

      In Kürze:

      • Planen Sie die Arbeiten inkl. Sicherheitsmassnahmen so gut wie möglich.
      • Sorgen Sie dafür, dass vorhandene Energie wie aufgehängte Lasten oder Elektrizität keine Gefahr darstellt.
      • Sichern Sie sich gegen Abstürze und Explosionen.

      Instandhalten heisst: Regeln einhalten – konsequent

      Instandhaltungsarbeiten sind gefährlich. Die Unfallursachen sind besonders vielfältig. Es kommt immer wieder vor, dass Betroffene beispielsweise von Anlageteilen eingezogen oder gequetscht werden. Abstürze oder Stromschläge gelten auch als Risiken. Auch Explosionen kommen immer wieder vor.

      Soweit muss es in Ihrem Betrieb aber nicht kommen. Deshalb hat die Suva die acht lebenswichtigen Regeln für das Instandhaltungspersonal erarbeitet. Gefordert sind jedoch alle: Die Regeln richten sich ebenso an die Maschinenbediener und das Kader der Produktion. Sie als Führungsperson tragen dabei eine besondere Verantwortung: Unfallprävention ist nämlich Chefsache.

      Achten Sie darauf, dass die folgenden acht Lebenswichtigen Regeln konsequent umgesetzt werden:

      1. Planung der Arbeiten
      2. Verzicht auf Improvisationen, auch zum Beheben von Störungen
      3. Ausschalten und Sichern der Anlage
      4. Sicherstellen, dass keine Energien mehr zur Gefahr werden können
      5. Absturzsicherung
      6. Arbeit an elektrischen Einrichtungen: Nur mit geschultem Personal
      7. Entfernen brennbarer Stoffe
      8. Einsatz eines Absaugventilators zur Verhinderung von Explosionen

      Mit diesen Sicherheitsregeln verhindern Sie schwere Verletzungen und Todesfälle. Ihre Mitarbeitenden, Sie persönlich und Ihr ganzer Betrieb profitieren alle von einer höheren Arbeitssicherheit, denn die Konsequenzen eines Unfalls sind immer tragisch – für alle Beteiligten.

      Hauptsächliche Gefahren

      Bei der Instandhaltung sind die Unfallrisiken besonders hoch. Folgende Gefahren sind für Wartungsarbeiten und Störungsbehebungen an Maschinen und Anlagen typisch:

      • mangelhafte Arbeitsorganisation
      • mechanische Gefahren
      • Abstürze
      • Elektrizität
      • gefährliche Atmosphäre

      Mit einer durchdachten Planung, die Verwendung der PSA sowie weitere Sicherheitsregeln kriegen Sie diese Gefahren in den Griff.

      Unfallursachen: Machen Sie sich ein Bild

      Wenn mit den hauptsächlichen Gefahren nicht richtig umgegangen wird und Sicherheitsregeln missachtet werden, so führt das zu Unfällen. Diese können Sie in jedem Fall verhindern. Abklärungen der Suva haben folgende konkrete Unfallursachen identifiziert:

      • mangelhafte Planung und Arbeitsvorbereitung
      • fehlende Instruktion der Mitarbeitenden
      • Stress und Zeitdruck
      • fehlende Kontrolle und Durchsetzung der Sicherheitsregeln
      • Fehlen von technischen Sonderbetriebseinrichtungen
      • die Maschine war nicht ausgeschaltet
      • die Maschine war gegen unerwarteten Anlauf nicht gesichert
      • manipulierte Schutzeinrichtungen

      Massnahmen

      Um die Unfallursachen zu bekämpfen, sind vor allem Ihre Führungskräfte gefordert:

      • Instandhaltungsarbeiten müssen geplant und auf die Gefahren hin beurteilt werden.
      • Setzen Sie Fachleute ein, welche die Maschinen und die Methoden für sicheres Arbeiten kennen.
      • Produktionsmitarbeiter sind in der Regel nicht für das Beheben von Produktionsstörungen ausgebildet. Das ist Sache von Profis.

      Schauen Sie sich dazu die Unfallbeispiele zu den grössten Risiken bei Instandhaltungsarbeiten an. Die Unfallbeispiele lassen sich auch für Schulungen und Instruktionen einsetzen.

      Aktuelle Informationen zur sicheren Instandhaltung finden Sie hier.

      Sie möchten mehr wissen?

      • Informationen zu Sicherheitsprodukten finden Sie auf der Internet-Plattform Sapros , wo Sie die Produkte auch bestellen können.
      • Besuchen Sie die Seite des «Schweizerischen Verbands für Facility Management und Maintenance» .
      • Die EU-Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA)  in Bilbao hat das Thema Instandhaltung (Maintenance) als Schwerpunkt in der Arbeitssicherheit definiert. Als Unterstützung bietet die EU-OSHA auf ihrer Seite zahlreiche Unterlagen und Hilfsmittel an.
      • Die Schweiz beteiligt sich an der europäischen Kampagne für gesunde Arbeitsplätze und lancierte im Oktober 2011 eine Schulungsaktion zum Thema «Sichere Instandhaltung». Die Aktion steht unter der Leitung des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO und wird von der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS finanziert. Weitere Informationen dazu finden Sie hier .

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