Für faire Prämien: Suva spart 124 Millionen Franken an Heilkosten ein
Im letzten Jahr zahlte die Suva 1,26 Milliarden Franken für medizinische und therapeutische Leistungen und überprüfte 2,7 Millionen Arzt- und Spitalrechnungen. 75 Prozent der Rechnungen wurden automatisch verarbeitet. 12,5 Prozent der Rechnungen wiesen Fehler oder Ungenauigkeiten auf und wurden zurückgewiesen. Dadurch konnten 124 Millionen Franken an Heilkosten eingespart werden. Dieser Betrag kommt den Suva-Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute.
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Die Kosten im Gesundheitswesen steigen stetig an. So auch die Heilkosten, das heisst, die Kosten für medizinische und therapeutische Behandlungen von Verunfallten. 2024 hat die Suva 1,26 Milliarden Franken an Heilkosten ausbezahlt. Das sind rund 3,5 Millionen Franken pro Tag.
Dank einem aktiven Heilkostenmanagement hat die Suva die Kosten im Griff und schützt ihre Versicherten vor unberechtigten Kosten, ohne dabei die Qualität der Leistungen einzuschränken. Dies sowohl bei der medizinischen Versorgung wie auch bei Therapien und der Rehabilitation nach einem Unfall. Die wichtigste Massnahme dafür ist eine konsequente Rechnungskontrolle.
«Bei der Rechnungskontrolle überprüfen wir, ob die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten wurden», erklärt Michael Widmer, Teamleiter Heilkosten bei der Suva. «Es gibt Tarifbestimmungen, die genau regeln, welche Leistung wie viel kosten darf. Zudem kontrollieren wir, ob die verrechneten Kosten mit den erbrachten Leistungen übereinstimmen und ob die Behandlung überhaupt im Zusammenhang mit dem Unfall steht.»
2,7 Millionen Rechnungen geprüft – 12,5 Prozent zurückgewiesen
2,7 Millionen Arzt- und Spitalrechnungen hat die Suva im letzten Jahr erhalten und geprüft. 337 000 Rechnungen (12,5 Prozent) wiesen Fehler oder Ungenauigkeiten auf und wurden zurückgewiesen. «Die grosse Mehrheit aller Ärztinnen und Ärzte, Spitäler und Therapeutinnen und Therapeuten rechnet korrekt ab», betont Michael Widmer. «Bei den meisten Rückweisungen handelt es sich um doppelte Rechnungen, falsch verrechnete oder nicht versicherte Leistungen, Rechnungen für bereits abgeschlossene Fälle sowie vereinzelt auch um Rechnungen mit Leistungen, die gar nicht erbracht wurden.»
Dank der umfassenden Rechnungskontrolle konnten 124 Millionen Franken eingespart werden, 19 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Diese Einsparung kommt allen Suva-Versicherten zugute, da die Suva nicht gewinnorientiert ist und Einsparungen und Überschüsse in Form von tieferen Prämien an ihre Versicherten weitergibt. Ohne die Rechnungskontrolle wären die Prämien für die Suva-versicherten Betriebe durchschnittlich rund 3 Prozent höher.
75 Prozent der Rechnungen automatisch verarbeitet
Bei der Rechnungskontrolle arbeiten Mensch und Maschine Hand in Hand. Die Heilkostenrechnungen, die bei der Suva eintreffen, werden vom System automatisch geprüft. Wenn alles in Ordnung ist, wird die Rechnung zur Zahlung freigegeben. Wenn das System Fehler oder Unregelmässigkeiten entdeckt, wird die Rechnung an die Heilkostenspezialistinnen und -spezialisten weitergeleitet. Diese prüfen mit ihrem Fachwissen, ob die Rechnung stimmt und bezahlt wird oder zur Korrektur an den Rechnungssteller zurückgesendet werden muss. Der Anteil der insgesamt automatisch verarbeiteten Rechnungen liegt bei 75 Prozent, die Automatisierungen werden laufend optimiert.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit für Effizienz, Qualität und faire Kosten
Die Suva setzt beim Heilkostenmanagement auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten, Spitälern und Therapeutinnen und Therapeuten und bietet verschiedene Angebote zur Unterstützung an. Dazu gehören Online-Services für einen einfachen und sicheren elektronischen Daten- und Informationsaustausch, einheitliche Rechnungsformulare und Standards sowie die Beratung zur Tarifanwendung. «Das Heilkos-tenmanagement der Suva ist ein partnerschaftliches Qualitätsinstrument, das für Effizienz, Qualität und faire Kosten sorgt – davon profitieren alle», unterstreicht Michael Widmer.
Auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit für ein effektives Heilkostenmanagement macht auch die aktuelle Kampagne «Kosten im Griff» aufmerksam, die bis am 19. Oktober 2025 auf suva.ch und den Online-Kanälen der Suva präsent ist.
Entwicklung Heilkosten im Zeitverlauf:
Jahr | Ausbezahlte Heilkosten | Anzahl geprüfte Rechnungen |
Anzahl |
Anzahl Rückweisungen | Total Einsparungen |
2024 | 1,26 Mia. Fr. | 2,7 Mio. | 75 % | 337 000 (12,5%) |
124 Mio. Fr. |
2023 | 1,26 Mia. Fr. | 2,5 Mio. | 70 % | 268 000 (11%) |
105 Mio. Fr. |
2022 | 1,15 Mia. Fr. | 2,5 Mio. | 65 % | 250 000 (10%) |
96 Mio. Fr. |
2021 | 1,14 Mia. Fr. | 2,5 Mio. | 62 % | 300 000 (12%) |
82 Mio. Fr. |
2020 | 1,16 Mia. Fr. | 2,5 Mio. | 55 % | 300 000 (12%) |
72 Mio. Fr. |
Weitere Informationen:
Medienkontakt
Simone Isermann
Mediensprecherin Finanzen und Strategie, Schadenmanagement und Rehabilitation
Über die Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion über 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie mehr als 138 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.