Betriebskontrollen_Covid
20. Mai 2021 | Medienmitteilung

Covid-19-Betriebs-kontrollen: Suva zieht positive Bilanz

Seit Ende März 2020 hat die Suva schweizweit bei über 19 000 Betrieben die Umsetzung der Covid-19-Schutzmassnahmen kontrolliert und zieht eine positive Bilanz. Temporäre Arbeitseinstellungen wurden lediglich in unter einem Prozent der Fälle erwirkt.

Inhalt

      Seit einem guten Jahr kontrolliert die Suva auf Baustellen sowie in diversen Gewerbe- und Industriebetrieben, ob die vom Bund vorgegebenen Covid-19-Schutzmassnahmen konsequent eingehalten werden. Die interne Analyse der Kontrolldaten zeigt, dass die allermeisten Betriebe sich an die Vorgaben halten und die Suva nur in wenigen Fällen drastische Massnahmen ergreifen musste. Bei gesamthaft 19 245 Betriebskontrollen, welche die Suva von Ende März 2020 bis Ende April 2021 durchgeführt hatte, mussten deren Sicherheitsexpertinnen und -experten lediglich in 62 Fällen temporäre Arbeitseinstellungen einleiten (eine Excel-Auswertung der schweizweit durchgeführten Kontrollen finden sie am Schluss dieser Mitteilung).

      Betriebe haben schnell reagiert

      Darüber hinaus zeigen die Zahlen, dass die Betriebe nach anfänglichen Unsicherheiten dazugelernt und schnell reagiert haben, um ihre Arbeitnehmenden zu schützen. Die Fälle, bei denen die Arbeit aufgrund von groben Mängeln temporär eingestellt werden mussten, sind allesamt auf Betriebskontrollen zurückzuführen, die zu Beginn der Pandemie in den Monaten April und Mai 2020 stattgefunden haben. Von Mai 2020 bis April 2021 erfolgten keine weiteren Arbeitseinstellungen.

      Gleichwohl wurde die Kontrolltätigkeit nach den etwas ruhigeren Sommermonaten zu Beginn der zweiten Welle wieder intensiviert. So führte die Suva abgesehen von den ersten beiden Kontrollmonaten März und April im November und Dezember 2020 am meisten Kontrollen durch. Im kantonalen Vergleich wurde im Kanton Zürich am meisten kontrolliert, gefolgt vom Kanton Waadt. In diesen beiden Kantonen wurden bis Ende April 2021 je rund 2500 Betriebskontrollen durchgeführt. Am drittmeisten wurde mit rund 2000 Betrieben im Kanton Bern kontrolliert.

      Schutz der Arbeitnehmenden muss weiterhin hoch bleiben

      André Meier, Abteilungsleiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der Suva, hat eine mögliche Erklärung, warum die Zahlen so positiv ausgefallen sind: «Die Betriebe haben kein Interesse daran, dass gleichzeitig mehrere Arbeitnehmende ausfallen, weil sie sich wegen unzureichenden Schutzmassnahmen bei der Arbeit gegenseitig mit Covid-19 anstecken», so der Experte. Zwar habe es während dem vergangenen Jahr immer mal wieder Kontrollen gegeben, bei denen die Suva Mängel festgestellt hatte, wie beispielsweise, dass die Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden konnten, gleichwohl aber keine Gesichtsmasken im Einsatz waren. Allerdings konnte man solche Mängel umgehend beheben, so dass keine Einstellung der Arbeiten nötig wurde. Alles in allem habe die Erfahrung gezeigt, dass die allermeisten Betriebe die Schutzmassnahmen ernst nehmen und konsequent umsetzen, um die Gesundheit ihrer Arbeitnehmenden bestmöglich zu schützen.

      Trotzdem hat zuletzt gerade in Bezug auf die Maskentragpflicht bei Arbeiten draussen, bei denen der Sicherheitsabstand nicht gewährleistet werden kann oder beim Arbeiten drinnen, wo eine generelle Maskenpflicht gilt, die konsequente Umsetzung etwas nachgelassen. «Der Schutz der Arbeitnehmenden muss auch bei sinkenden Fallzahlen weiterhin ernst genommen werden. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht, dass sie die Schutzmassnahmen weiterhin konsequent durchsetzen», betont André Meier.

      Sicherheitsexpertin auf Augenhöhe

      Ende März 2020 hatte der Bundesrat die Suva damit beauftragt, die Covid-Schutzmassnahmen auf Baustellen sowie in diversen Gewerbe- und Industriebetrieben zu kontrollieren. Die Sicherheitsexpertinnen und -experten der Suva haben während ihren Betriebsbesuchen auf Augenhöhe mit den Betrieben und den Arbeitnehmenden kommuniziert und nach individuellen Lösungen sucht. «Vor allem zu Beginn der Pandemie waren viele Betriebe unsicher, wie sie sich verhalten sollen, und waren froh, dass wir sie bei der Umsetzung der Massnahmen beraten konnten», sagt André Meier. Dieser Eindruck widerspiegelt sich auch in den Zufriedenheitsumfragen, welche die Suva jährlich bei ihren Kunden durchführt. Im Jahr 2020 wurde vor allem das Engagement und die Verlässlichkeit der Suva geschätzt.

      Das Engagement der Suva wird auch im Bereich der Präventionsberatung anerkannt. Denn im Gegensatz zu anderen Versicherungen wird die Suva nicht nur im Schadenfall aktiv, sondern setzt sich mit aktiver Präventionsarbeit dafür ein, Arbeits- und Freizeitunfälle nachhaltig zu verhindern. Zudem betreibt sie in Bellikon und Sion zwei Rehabilitationskliniken, um Verunfallte auf dem Weg zurück an die Arbeit und in ein selbstbestimmtes Leben optimal zu unterstützen.

      Medienkontakt

      Adrian Vonlanthen
      Mediensprecher Arbeitssicherheit und Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4500 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie rund 130 000 Unternehmen mit über zwei Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

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