Winterwandern
17. Januar 2023 | Medienmitteilung

Immer mehr Menschen verunfallen beim Spazieren und Wandern im Winter

Im Dezember, Januar und Februar verunfallen jährlich rund 5300 Menschen beim Spazieren oder Wandern. Tendenz steigend. Dabei lassen sich Misstritte, Stolper- oder Sturzunfälle mit wenig Aufwand vermeiden.

Inhalt

      Durch Eis und Schnee erhöht sich im Winter die Unfallgefahr. Dabei kommt es bei Stürzen nicht selten zu Verletzungen. In fast der Hälfte dieser Unfälle sind Arbeitsausfälle zu beklagen. Warum Bewegung trotzdem auch im Winter gesund ist, erklärt Erwin Von Moos, Präventionsexperte bei der Suva: «Bewegung an der frischen Luft fördert die Gesundheit, auch in der kalten Jahreszeit. Eine gute körperliche Fitness reduziert das Risiko von Verletzungen, egal ob in der Freizeit oder bei der Arbeit. Dabei sollte auf eine geeignete und der Witterung angepasste Kleidung und Schuhwerk mit Profil geachtet werden». 

      Am meisten Unfälle im Januar

      In den letzten zehn Jahren haben Unfälle beim Spazieren und Wandern während den Wintermonaten tendenziell zugenommen. Im Jahr 2011 waren es rund 3900 Unfälle, im Jahr 2020 bereits 5500. Diese Zunahme erklärt sich dadurch, dass immer mehr Menschen in der Freizeit Spazieren und Wandern als noch vor zehn Jahren – und dies auch im Winter. Die Unfalldaten zeigen dabei keinen kontinuierlichen Anstieg. Sie sind stark witterungsabhängig. In Jahren mit vielen schnee- und eisreichen Tagen gibt es auch mehr Unfälle. Im Januar, wenn es oft am kältesten ist, ereignen sich die meisten der Unfälle. 

      Anzahl Unfälle Zu Fuss unterwegs im Winter

      Arbeitsausfälle und hohe Kosten

      Sechs Prozent der Unfälle beim Spazieren oder Wandern im Winter haben mindestens drei Monate Arbeitsausfall zur Folge, zwei Unfälle pro Jahr enden tödlich und in zehn Fällen kommt es zu Invalidenrenten. Jährlich zahlen die Unfallversicherer 34 Millionen Franken für die Folgen dieser Wander- und Spazierunfälle in der kalten Jahreszeit.

      Körperliche Fitness reduziert die Verletzungsgefahr

      Rund ein Drittel (27 Prozent) der Verletzungen betreffen Unterschenkel, Knöchel und Fuss. Danach folgen Verletzungen an Schultern, Ellbogen und Arme (19 Prozent) und an dritter Stelle stehen Verletzungen an Hüfte, Oberschenkel und Knie (16 Prozent). Sei es nun beim Spazierengehen, Wandern oder gar Schneeschuhwandern im Winter, die körperliche Fitness spielt eine wichtige Rolle: «Körperlich fitte Menschen können heikle Situationen aufgrund von Schnee- und/oder Eis-bedecktem Untergrund besser meistern, Ausrutscher und Stürze eher vermeiden. Sie verfügen über eine schnellere Reaktion und generell über eine bessere Beweglichkeit», bestätigt Erwin von Moos, Präventionsexperte der Suva.

      Acht Tipps für mehr Sicherheit beim Spazieren und Wandern im Winter:

      • Informieren Sie sich über die aktuellen Wetterverhältnisse, bevor Sie das Haus verlassen.
      • Tragen Sie wintertaugliche Kleidung und Schuhwerk mit Profil oder Spikes.
      • Planen Sie genügend Zeit für den Weg und/oder die Route ein. Denn wer es eilig hat, stürzt schneller. 
      • Benutzen Sie bei Dämmerung und/oder Dunkelheit helle, gut sichtbare Kleidung und eine Taschen- und/oder Stirnlampe.
      • Benutzen Sie Wanderstöcke. Sie geben zusätzlichen Halt auf rutschigem Untergrund.
      • Tragen Sie das Mobiltelefon in der Innentasche der Jacke. So bleibt es stets griffbereit und der Akku hält länger.
      • Sorgen Sie für genügend Fitness: Körperlich fitte Menschen können heikle Situationen besser meistern, Ausrutscher und Stürze eher vermeiden.
      • Denken Sie auch an die anderen: Räumen Sie schneebedeckte Eingänge, Wege und Treppen.

      Medienkontakt

      Natascha Obermayr
      Mediensprecherin Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4500 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie rund 130 000 Unternehmen mit über zwei Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

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