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10. Juli 2023 | Medienmitteilung

Hitze erhöht das Unfallrisiko bei der Arbeit

Hohe Temperaturen sind eine Belastung für den Körper und können für Personen, die im Freien arbeiten, gefährlich sein. Eine statistische Analyse zeigt, dass sich an Tagen mit Temperaturen über 30°C sieben Prozent mehr Unfälle ereignen als an anderen Sommertagen.

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      Der Sommer zeigt sich aktuell von seiner besten Seite. In den kommenden Tagen sind viel Sonne und hohe Temperaturen zu erwarten. Was in der Freizeit Freude bereitet, kann für Personen, die im Freien arbeiten wie beispielsweise Gärtner, Werkhofmitarbeitende, Dachdeckerinnen, oder Strassenbauer zum Problem werden. Eine statistische Analyse unter Beizug von täglichen Wetterdaten hat gezeigt, dass sich an Tagen mit Temperaturen über 30°C sieben Prozent mehr Unfälle ereignen als an anderen Sommertagen. Gründe dafür könnten unter anderem Übermüdung und Unkonzentriertheit sein.

      Hitze kann lebensbedrohlich sein

      «Hitze bedeutet Stress für den Körper. Um die steigende Körpertemperatur auszugleichen, setzt die Schweissverdunstung ein», erklärt Irène Kunz-Vondracek, Arbeitsmedizinerin der Suva. Damit der Körper schwitzen kann, braucht er genügend Flüssigkeit. Darum ist es wichtig, an heissen Tagen viel Wasser zu trinken. Ausserdem macht Hitze müde und beeinträchtigt die Konzentration. Eine Schaufel am Boden kann so schnell zur Stolperfalle werden. Darum ist es wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten und das Arbeitstempo der Hitze und dem Körpergefühl anzupassen. Hohe Temperaturen sollten nicht unterschätzt werden, denn sie können zu Hitzeerkrankungen wie Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfungen oder Hitzschlägen führen. «Diese gesundheitlichen Störungen treten rasch auf und können unter Umständen lebensbedrohlich verlaufen», warnt Kunz-Vondracek.

      7 Tipps für Hitzetage

      Damit es nicht so weit kommt, sind folgende sieben Schutzmassnahmen zu beachten:

      • Schwere körperliche Arbeiten im Freien möglichst in den Morgenstunden ausführen
      • Beschattete Zonen einrichten für exponierte Arbeitsplätze und Pausen (z.B. Sonnensegel, Zeltdächer)
      • Kopf vor Hitze und UV-Strahlung schützen: Je nach Sicherheitsanforderungen einen Helm mit Nackenschutz und Stirnblende oder einen Sonnenhut einsetzen.
      • Möglichst viele Hautstellen mit sommerlich leichter Arbeitsbekleidung bedecken und auf freien Hautstellen Sonnenschutzcrème mehrmals täglich auftragen.
      • Auf das Durstgefühl achten und mindestens alle 20 Minuten 2,5 dl Wasser trinken, um ein Flüssigkeitsdefizit aufgrund der Schweissverdunstung zu verhindern. Bereits vor dem Beginn der Arbeit ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig.
      • Regelmässige Pausen im Schatten machen, wobei mehrere kleinere Pausen einen höheren Erholungswert haben als wenige lange Pausen.
      • Arbeitstempo der Hitze und dem Körpergefühl anpassen

      Gemeinsam Hautkrebs verhindern

      Der Schutz vor der Sonne ist auch im Zusammenhang mit UV-Strahlung wichtig. Jedes Jahr erkranken schweizweit rund 25 000 Personen an hellem Hautkrebs. 1000 davon sind beruflich-bedingte Fälle. Ab diesem Jahr überprüft die Suva bei Kontrollen von Arbeitsplätzen im Freien, ob die UV-Schutz-Massnahmen korrekt umgesetzt sind. Darüber hinaus hat sie ein medizinisches Vorsorgeprogramm entwickelt, das die Früherkennung von hellem Hautkrebs verbessern soll, bei Personen, die jahrelang an der Sonne gearbeitet und der schädlichen UV-Strahlung ausgesetzt waren.

      Medienkontakt

      Adrian Vonlanthen
      Mediensprecher Arbeitssicherheit und Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4500 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie rund 130 000 Unternehmen mit über zwei Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

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