Windchill

Windchill: Schützen Sie sich vor gefährlicher Kälte

In den kommenden Tagen wird es kalt und windig. Dabei entsteht der sogenannte Windchill-Effekt. Was sich dahinter verbirgt, wie Windchill Ihre Arbeitssicherheit beeinflusst und was Sie beachten müssen, um sich wirksam vor Unterkühlung zu schützen, erfahren Sie hier.

Silke Landtwing
08.01.2024

Inhalt

      Kurz und bündig

      Windchill verstärkt die gefühlte Kälte erheblich und kann schnell gefährlich werden. Besonders bei Arbeiten im Freien erhöht Windchill das Risiko von Unterkühlung und Erfrierungen. 

      Empfehlungen für alle, die im Freien arbeiten

      • winddichte, mehrschichtige Kleidung tragen
      • regelmässig Pausen in beheizten Räumen einlegen

      Empfehlungen für Arbeitgebende

      • kürzere Arbeitsintervalle
      • beheizte Pausenräume 
      • warme Getränke zur Verfügung stellen 

      Kälte erhöht die Unfallgefahr

      Wenn der Wind stark weht, sinkt die gefühlte Temperatur dramatisch, wodurch Ihr Unfallrisiko steigt. Warum? Weil sich Ihre Körperfunktionen durch die Kälte verändern. Das zeigt sich an klammen Fingern, Steifigkeit der Muskeln und Gelenke, an verlangsamter Reaktionszeit, Koordinationsverlust und verminderter Konzentrationsfähigkeit. Arbeiten bei Kälte führen somit schneller zu Unfällen. 

      Gefährliche Folgen

      • Unterkühlung: Sinkt die Körpertemperatur zu stark ab, kann es zu Verwirrung und Erschöpfung kommen.
      • lokale Erfrierungen: Hände, Füsse und das Gesicht sind besonders gefährdet.
      • verminderte Leistungsfähigkeit: Bei extremer Kälte sind Körper und Geist weniger leistungsfähig.

      Bei Unterkühlung und lokalen Erfrierungen brauchen Sie rasch medizinische Hilfe, denn diese können lebensbedrohlich sein und zum Verlust eines Körperglieds führen. 

      Erfrierungen aufgrund der Arbeitstätigkeit zählen zu den Berufskrankheiten und sind der Unfallversicherung zur Abklärung zu melden. 

      Tipps zum Schutz bei Arbeiten im Freien

      1. Tragen Sie Wind- und Kälteschutzkleidung.
        Wind- und wasserdichte, mehrschichtige Kleidung ist essenziell, um die Kälte abzuwehren. Schützen Sie besonders exponierte Körperstellen wie Gesicht, Hände und Füsse.
      2. Legen Sie regelmässig Pausen ein.
        Gehen Sie regelmässig in beheizte Räume, um sich aufzuwärmen und Erfrierungen zu vermeiden. Warme Getränke und Speisen helfen, den Körper warm zu halten.
      3. Für Arbeitgebende: Schützen Sie Ihre Mitarbeitenden.
        Treffen Sie geeignete Sicherheitsmassnahmen für Mitarbeitende, die häufig im Freien arbeiten. Legen Sie zum Beispiel kürzere Arbeitsintervalle fest und stellen Sie warme Getränke bereit.

      Zusätzliche Informationen für Arbeitgebende

      Arbeiten bei Wind und Kälte birgt ernsthafte Gefahren und erhöht das Unfallrisiko. Informieren Sie sich rechtzeitig über die Wetterbedingungen und treffen Sie Schutzmassnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die häufig im Freien arbeiten. Stellen Sie ihnen wetterfeste Kleidung zur Verfügung und gewährleisten Sie regelmässige Pausen zum Aufwärmen in geheizten Aufenthaltsräumen. In der SECO-Broschüre «Arbeiten bei Kälte» finden Sie die gesetzlichen Vorgaben. 

       

      Broschüre des SECO: «Arbeiten bei Kälte»

      Broschüre des SECO: «Arbeiten bei Kälte»

      In dieser Broschüre erfahren Arbeitgebende, welche Pflichten sie haben, wenn ihre Angestellten bei weniger als 15 °C arbeiten, und welche Schutzmassnahmen zu treffen sind. Arbeitnehmende, die bei Kälte arbeiten, finden Tipps, die das Arbeiten bei Kälte erleichtern.

      Was ist Windchill und warum ist er gefährlich?

      Der Windchill-Faktor beschreibt den Unterschied zwischen der tatsächlichen Lufttemperatur und der gefühlten Kälte, die durch den Wind verstärkt wird. Diese «gefühlte Temperatur» ist oft deutlich niedriger als die gemessene. Besonders bei Kältearbeit im Freien – allen Tätigkeiten, bei denen Arbeitnehmende Temperaturen unter +10 °C ausgesetzt sind – verstärkt Windchill das Risiko von Unterkühlung und Erfrierungen.

      Windchill berechnen

      Wenn die Lufttemperatur +10 °C beträgt und der Wind mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h weht, liegt die gefühlte Temperatur bei +6 °C. Sie möchten selbst den aktuellen Windchill berechnen? Verschieben Sie einfach in der Grafik die Regler für Temperatur und Wind (unten im Bild) und schon erscheint oben rechts die gefühlte Temperatur. 

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