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28. Juni 2021 | Medienmitteilung

Neue Bauarbeitenverordnung sorgt für mehr Sicherheit

Die Bauarbeitenverordnung aus dem Jahr 2005 wurde im engen Austausch mit den Sozialpartnern umfassend überarbeitet und tritt am 1.1.2022 in Kraft. Als Grundlage für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat sie Auswirkungen auf das gesamte Bauwesen der Schweiz, wobei über 70 000 Betriebe direkt betroffen sind. Die grundlegendsten Änderungen betreffen das Arbeiten auf Dächern.

Inhalt

      Vor rund einer Woche hat der Bundesrat die neue Bauarbeitenverordnung (BauAV) 2022 gutgeheissen. Damit geht ein langer Vorbereitungs- und Abstimmungsprozess zu Ende. Die neue BauAV hat direkte Auswirkungen auf das gesamte Schweizer Bauwesen, wobei über 70 000 Betriebe direkt betroffen sind. Ihnen bleibt nun genügend Zeit, sich auf die Änderungen vorzubereiten und interne Abläufe bis Ende Jahr entsprechend der neuen Anforderungen anzupassen.

      Harmonisierung der Absturzhöhe

      Eine der wesentlichsten Änderungen betrifft das Arbeiten auf Dächern. Neu sind an sämtlichen Dachrändern ab einer Absturzhöhe von mehr als zwei Metern geeignete Absturzmassnahmen zu treffen. Bisher war dies erst ab einer Höhe von drei Metern Pflicht. Ausserdem wurden Schutzziele definiert, um Arbeitnehmende vor Sonne, Hitze und Kälte besser zu schützen. Darüber hinaus wird eine ausreichende Beleuchtung für Verkehrswege und Arbeitsplätze verlangt und die Sicherheitsmassnahmen, die sich aus der Planung der Bauarbeiten ergeben, müssen neu schriftlich festgehalten werden.

      Zum einen war eine Überarbeitung der BauAV nötig, um die Bestimmungen dem neusten Stand der Technik anzupassen. Nicht zuletzt wurde die Gelegenheit aber genutzt, die Erfahrungen aus den Präventionsbemühungen der Sozialpartner und der Suva der vergangenen Jahre einfliessen zu lassen. «Die neue BauAV schafft mehr Sicherheit für die Arbeitnehmenden. Aber auch die Arbeitgeber profitieren von klaren Regeln. Schutzmassnahmen, die in einer Verordnung vorgeschrieben sind, sind nicht verhandelbar. Das gilt für die ausführenden Unternehmen aber auch für die Planer und Bauherren, welche diese berücksichtigen müssen», sagt Adrian Bloch, Bereichsleiter Bau bei der Suva.

      Enge Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern

      Regeln allein reichen aber nicht, um Unfälle nachhaltig zu verhindern. Es braucht einen Konsens darüber von allen Beteiligten, dass diese Regeln Sinn machen. Darum hat die Suva bei der Erarbeitung der neuen BauAV eng mit den Sozialpartnern zusammengearbeitet. So wurden sie bereits bei der Erarbeitung des Revisionsentwurfs miteinbezogen, sodass im letzten Jahr eine breit abgestützte Vorlage in die Vernehmlassung geschickt werden konnte. In dieser hatten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände nochmals die Chance sich aktiv einzubringen. Das hat sich gelohnt, ist Bloch überzeugt. «Die breite Abstützung der neuen Bestimmungen war uns sehr wichtig. Denn nur gemeinsam können wir Unfälle nachhaltig reduzieren.»

      Mehr als eine Versicherung

      Die Suva ist mehr als eine Versicherung. Neben der finanziellen Absicherung bei einem Unfall setzt sie sich mit ihrem Rehabilitationsangebot dafür ein, verunfallte Arbeitnehmende auf dem Weg zurück an den Arbeitsplatz und in ein selbstbestimmtes Leben optimal zu unterstützen. Die Arbeit der Suva beginnt aber schon bevor ein Unfall passiert ist. Mit Präventionsarbeit und in engem Austausch mit den versicherten Betrieben versucht sie Unfälle nachhaltig zu reduzieren und menschliches Leid zu verhindern. Die neue BauAV ist eines dieser Puzzleteile, das uns in Kombination mit anderen Präventionsaktivitäten unserer Mission näherbringt, Arbeit und Freizeit noch sicherer zu machen.

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      Medienkontakt

      Adrian Vonlanthen
      Mediensprecher Arbeitssicherheit und Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4500 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie rund 130 000 Unternehmen mit über zwei Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

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