Nahaufnahme zweier Hände die eingecremt werden.
16. Dezember 2020 | von Regula Müller

Berufsbedingte Hautausschläge und Hautekzeme

Berufsbedingte Hautkrankheiten können in praktisch allen Branchen vorkommen. Wirksamer Hautschutz hilft, ein Berufsleben lang gesund zu bleiben.

Inhalt

      Etwa jede fünfte Berufskrankheit betrifft die Haut. Jahr für Jahr verzeichnen die Unfallversicherer in der Schweiz gut 400 Fälle von anerkannten beruflichen Hautkrankheiten. Häufig sind die Hände betroffen. Aber auch Unterarme, Hals und Gesicht sind exponierte Stellen. Der Übergang von leichten und selbst behandelbaren Hautbeschwerden hin zu einer Berufskrankheit mit massiven Beeinträchtigungen ist fliessend. Studien lassen vermuten, dass die wahre Anzahl berufsbedingter Hautbeschwerden pro Jahr mehrere tausend beträgt. Hautkrankheiten sind oft langwierig und teuer. Die Unfallversicherer zahlen für einen Fall im Durchschnitt deutlich über 10 000 Franken. Durch nicht gedeckte Ausfallkosten, Produktivitätseinbussen und Ersatzkosten kommt es für die Betriebe häufig noch teurer.

      Auslöser für Hautkrankheiten

      Zu beruflich bedingten Hautschäden kommt es durch chemische und physikalische Einwirkungen. Mehrheitlich sind chemische Stoffe die Ursache. Aber auch viele pflanzliche Stoffe, tierische Produkte und mit Krankheitserregern infiziertes Material können zu beruflich bedingten Hauterkrankungen führen. Zudem sind die Anzahl und die Art des Kontakts bedeutsam. Besonders gefährdet sind Berufsleute im Bauhaupt- und Baunebengewerbe, in der Metallbearbeitung und in der chemischen Industrie. Auch wer bei seiner beruflichen Tätigkeit viel Feuchtarbeit verrichtet, beispielsweise in der Reinigungs- oder der Coiffeurbranche sowie im Gesundheitswesen, muss mit einem erhöhten Risiko rechnen.

      Hautschutz im Betrieb

      Ein wirksamer Hautschutz im Betrieb erfordert oft die Änderung von Verhaltensweisen und Arbeitsabläufen. Hier finden Sie weiter Infos.

      Hautekzeme

      Die häufigsten Berufskrankheiten der Haut sind Reizekzeme und Hautallergien. Stoffe mit physikalischer oder chemischer Reizwirkung verursachen eine Entzündung der Haut und können schliesslich zu einem Reizekzem führen (auch Abnützungsekzem, irritatives Ekzem oder toxische Kontaktdermatitis genannt). Die Anzeichen für eine solche Schädigung sind Rötung, Schwellung und Schuppung der Haut, verbunden mit Brennen und/oder Juckreiz.

      Bei stark hautreizenden oder ätzenden Chemikalien wie verdünnten Säuren und Laugen kann schon ein einmaliger Kontakt zu einer ausgeprägten Hautschädigung führen. Bei anderen Stoffen wie Kühlschmiermitteln, Lösungsmitteln und Seifen, aber auch bei ausgeprägter Feuchtarbeit führt der häufige und langanhaltende Kontakt zu lokalen Hautveränderungen.Ein Abnützungsekzem entsteht bei häufigem Kontakt und auch durch Produkte, die als wenig gefährlich wahrgenommen werden.

      Hautallergien

      Allergische Kontaktekzeme zeigen sich als kleine Knötchen und Bläschen auf einer geröteten und geschwollenen Haut. Der Juckreiz kann sehr intensiv sein. Gewisse Chemikalien verändern die Reaktionsweise der Haut hin zu einer Überempfindlichkeit bzw. Allergie. Die Allergie entwickelt sich nicht sofort, sondern während eines kürzeren (Tage bis Wochen) oder meist längeren Kontakts (Monate bis Jahre). Ist eine Allergie einmal vorhanden, genügt in der Regel schon ein geringfügiger Kontakt, um die allergische Hautreaktion in Gang zu bringen. Die Überempfindlichkeit bleibt leider auch nach der Heilung des allergischen Hautleidens bestehen. Deshalb muss mit Rückfällen gerechnet werden, wenn nicht jeder Hautkontakt mit dem Auslöser strikt vermieden wird.

      Hautschutz kostet wenig

      Der Aufwand für einen effektiven Hautschutz bei den Mitarbeitenden ist für den Betrieb gering. Hingegen fallen die Kosten, wenn Mitarbeitende am Arbeitsplatz fehlen, um einiges höher aus. Eine Hautkrankheit führt häufig dazu, dass eine betroffene Person während längerer Zeit und wiederholt nicht arbeiten kann. So wird ein einzelner Fall von Hautkrankheit rasch teurer, als wenn die Mitarbeitenden konsequent ihre Haut schützen. Betroffene sind oft gezwungen, ihren Beruf aufzugeben. Arbeitgeber verlieren damit eine zuverlässige Arbeitskraft.

      Hautkrankheiten bekämpfen

      Eine Hautschutzcreme bietet eine einfache, aber nützliche Art, die Haut zu schützen, aber nur dann, wenn diese richtig und mehrmals täglich angewendet wird. Besonders bei wiederholter Exposition mit Schmiermitteln und in Kombination mit Entfettern, Detergenzien, Säuren und Laugen oder im Umgang mit ätzenden Stoffen ist das Tragen von Schutzhandschuhen unerlässlich. Richtige Schutzhandschuhe stören nicht bei der Arbeit. Ausnahme: Bei Maschinen mit rotierenden Teilen dürfen keine Handschuhe getragen werden. An Arbeitsplätzen, an denen unterschiedliche Tätigkeiten mit verschiedenen hautschädigenden Stoffen ausgeübt werden, muss auf einen kombinierten Hautschutz geachtet werden – Hautcreme, Handschuhe, Reinigungs- und Hautpflegemittel.

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