Junge Frau stürzt im Wald
18. April 2023 | Medienmitteilung

Laufen bis zum Umfallen – die Schattenseiten des Outdoorsports

Bewegung ist gesund. Die Kehrseite: Wer sich bewegt, kann auch Stolpern oder Stürzen. Allein beim Joggen, Wandern und Spazieren verunfallen rund 40 000 Menschen pro Jahr, 70 Prozent davon durch Stolpern oder Stürzen. Acht Menschen verunfallen dabei tödlich. Mit wenig Aufwand reduziert man die Verletzungswahrscheinlichkeit.

Inhalt

      Draussen wird es wärmer und die Tage werden länger. Dies motiviert viele Menschen sich in der Freizeit draussen zu bewegen. «Joggen, Wandern und Spazieren sind längst ein beliebter Volksport, denn Bewegung ist grundsätzlich gesund und verlängert die Lebenserwartung», weiss Erwin von Moos, Freizeitexperte der Suva. Trotzdem braucht es nicht viel und ein Stolperer führt zum Sturz, eine Verletzung - oft auch mit Arbeitsausfall - ist die Folge.

      Mehr als zwei Drittel sind Stolper- und Sturzunfälle

      In den vergangenen zehn Jahren haben Unfälle beim Joggen, Wandern und Spazieren kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2011 waren es knapp 30 000 Unfälle. Aktuell sind es durchschnittlich bereits über 40 000 Unfälle pro Jahr. Tendenz steigend. Dies entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Neuenburg. Rund 25 000 (70 Prozent) sind Stolper- und Sturzunfälle.

      Von April bis August steigen die Unfälle jeweils an, danach sinken sie wieder. Die Zunahme gestaltet sich überproportional zum Bevölkerungswachstum. Von Moos bestätigt: «Outdooraktivitäten sind im Trend und Corona hat dies noch verstärkt. Das sieht man auch an den gestiegenen Unfallzahlen.» 

      Balkendiagramm: Stolperunfälle beim Spazieren, Joggen und Wandern Nach Unfallmonat Ø2011-2020

      Frauen stolpern und stürzen ab 45 Jahren mehr als Männer

      Auffallend ist, dass bei Frauen ab 45 Jahren die Unfälle durch Stolpern und Stürzen beim Joggen, Wandern und Spazieren anteilsmässig zunehmen, bei den Männern ist dies nicht der Fall. Über 40 Prozent aller Verletzungen betreffen Unterschenkel, Knöchel und Fuss. Danach folgen Knieverletzungen. Am häufigsten kommt es zu Verstauchungen und Zerrungen sowie Muskel- und Sehnenverletzungen. Durchschnittlich fehlen die Verunfallten 18 Tage pro Unfall bei der Arbeit. Neben den eher leichten Verletzungen kommt es jährlich auch zu rund acht Todesfällen und 33 IV-Renten durch Stolper- und Sturzunfälle beim Joggen, Wandern oder Spazieren.

      7 Tipps, um Stolper- und Sturzunfälle bei Outdoor-Aktivitäten zu vermeiden:

      • Joggen und wandern Sie nur, wenn Sie sich gesund fühlen.
      • Mit einem Aufwärmtraining bereiten Sie ihren Körper auch für Misstritte besser vor.
      • Seien Sie beim Joggen, Wandern und auch Spazieren präsent und konzentrieren Sie sich auf die Aktivität und den Weg – lassen Sie das Mobiltelefon in der Jackentasche.
      • Trainieren Sie neben Ausdauer auch Kraft und Gleichgewicht, denn unerwartete Stolper- und Sturzsituationen können mit einem gezielten Kraft- und Gleichgewichtstraining besser ausbalanciert werden.
      • Tragen Sie geeignetes Schuhwerk mit Profil. Lassen Sie sich beim Kauf von einem Profi beraten.
      • Wandern Sie mit Hilfe von Wanderstöcken. Dies reduziert die körperliche Belastung und gibt Sicherheit.
      • Keine Eile…nehmen Sie sich Zeit für den Weg.

      Medienkontakt

      Natascha Obermayr
      Mediensprecherin Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4500 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie rund 130 000 Unternehmen mit über zwei Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

      Weitere Medienmitteilungen