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28. Juni 2023 | von Caspar Türler

5 Open Air Survival Tipps

Sommerzeit ist Open Air Zeit, die Freude auf Live-Musik im Getümmel gross. Da wird schon nichts passieren? Mit diesen Tipps bleibt der Festival-Sommer mit Sicherheit in guter Erinnerung.

Inhalt

Jede Exkursion verdient eine gute Vorbereitung. Selbst wenn die Exkursion «nur» ein Open Air ist - auch dies kann tückisch sein. Wir haben Expertinnen und Experten – vom Akustiker bis zum Festival-Profi – befragt, wie man solche Grossanlässe am besten «überlebt». Damit du die Tage und Nächte unter freiem Himmel reuelos geniessen kannst.

1. Pfeif nicht aufs Gehör!

An Open Airs wird der Sound satt aufgedreht. Veranstalter von Konzerten, Open Airs und Festivals mit einer Lautstärke von über 93 dB (Dezibel) im Stundendurchschnitt sind verpflichtet, Gehörschutz gratis abzugeben. Meist sind dies günstige Schaumstoffpfropfen. Sie dämmen stark und eignen sich durch ihre Charakteristik eher als Gehörschutz bei Lärm in industrieller Umgebung (oder zum ungestört Schlafen) als für den Musikgenuss.

Wer Musik liebt und gesundheitsbewusst ist, ersteht am besten einen Gehörschutz mit linearer Dämmcharakteristik, was zu einem klangneutralen Verhalten führt. Dank seiner gleichmässigen Schalldämmung von SNR 16 dB (im Mittel) über alle Frequenzen verfälscht er die Musik nur wenig und bietet, bei korrekter Anwendung, genügend Schutz vor hohen Schallpegeln. Ausser natürlich direkt vor den Lautsprechern.

Statt aus Vollschaumstoff besteht der klangneutrale Pfropfen aus drei vorgeformten, konischen Gummi-Lamellen, die anhand des Stöpselgriffs problemlos ins Ohr gedrückt und herausgezogen werden können. Die Suva empfiehlt ihn nicht nur Konzertgästen, sondern auch Musikerinnen und Musikern. Für Kinder eignen sich spezielle Gehörschutzkapseln (bekannt als Pamir oder Peltor), die der Kinderkopfgrösse angepasst sind. Alle erwähnten Artikel sind auf der Plattform sapros.ch unter  Gehörschutz für Konzertbesucher   erhältlich.

Wann ist es zu laut? Faustregel: Wenn du dich mit einer Person, die 1m von dir entfernt steht, nicht mehr normal unterhalten kannst.

2. Bereite dich auf Sonne und Regen vor 

An einem Open Air bist du, wie der Name sagt, dem Wetter ausgeliefert, solange du nicht unter einem Dach oder Zelt stehst. Um dir weder Sonnenbrand noch Erkältung zu holen, hast du am besten eine zusammenfaltbare, leichte Jacke, Sonnencrème mit hohem Schutzfaktor und eine Kopfbedeckung dabei. Dazu im Zelt Ersatzkleider, am besten in Plastiksäcke verpackt. Auch Regenstiefel können dir das Leben bei sumpfigen Verhältnissen erleichtern.

Erstaunlich: Bereits bei bewölktem Himmel kannst du einen Sonnenbrand kriegen. Anders gesagt: Für UV-Schäden muss es nicht heiss sein und tägliches Eincremen ist im Sommer Pflicht, egal wie das Wetter wird.

3. Achte auf Hygiene und Parasiten

Eine Packung feuchte Erfrischungstücher, Desinfektionsmittel sowie Papiertaschentücher und Toilettenpapier sollten neben Duschmittel und Zahnputzzeug mit ins Necessaire, dazu Tabletten gegen Kopfschmerzen, Pflaster und Salbe für kleine Verletzungen.

Da du draussen bist, ist auch ein Mückenspray empfehlenswert. Wenn du zudem durchs hohe Gras gelaufen oder unter Bäumen gestanden bist, suche dich nach Zecken ab und entferne sie schnellstmöglich mit einer spitzen Pinzette. Schau dabei darauf, dass der Kopf der Zecke nicht in der Bisswunde stecken bleibt. Weitere Informationen gibt’s in der Suva Zeckenbroschüre.

Gegen andere «ungebetene Festivalbesucher» helfen im Notfall Signalpfeifen und Pfeffersprays. Letztere fallen zwar nicht unters Waffengesetz, jedoch unter das Chemikalienrecht und können deshalb nur von Personen über 18 Jahren gekauft werden.

4. Iss und trink clever  

Auch beim Musikhören ist die körperliche Regeneration wichtig. Gegen den Durst helfen isotonische Durstlöscher übrigens besonders gut – ebenso gegen einen Kater! Besonders, wenn du lange in der Masse vor der Bühne hüpfst, ist die Gefahr gross, ohne Getränk einen Schwächeanfall durch zu wenig Flüssigkeit zu erleiden – pack eine Trinkflasche und zwei Energieriegel ein.

Das einfachste Mittel, um abzukühlen, ist, in den Schatten zu stehen und viel zu trinken. Wenn das nicht geht – zum Beispiel in der Masse vor der Bühne – benutze einen Wassersprüher, wie du ihn für Zimmerpflanzen kennst, um Kopf und Haut zu netzen.

5. (Ver-)sichere Wertsachen

Für Portemonnaie, Handy, Selfiestick, Ladekabel, Sonnen- und Wetterschutz sowie Getränke und Snacks ist ein kleiner Rucksack oder ein grosser Hüftbeutel ideal. Im Gedränge schnallst du ihn einfach vor den Bauch, damit du alles im Blick hast. Erstelle zuhause eine Sicherungskopie der wichtigsten Handy-Daten, Musik, Kontakte und Fotos für den Fall, dass dir dein Mobiltelefon kaputt geht oder abhandenkommt. Wer keine Diebstahl- oder Hausratsdeckung hat, kann für die Festival-Saison bei vielen Versicherern eine Police abschliessen, die auch Schäden durch Naturereignisse miteinschliesst.

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