Laub weg, Gehörschaden da? So laut sind Laubbläser wirklich.
Wenn im Herbst das Laub fällt, ertönt in vielen Quartieren ein Geräusch, das die Gemüter spaltet: Brööööööm – der Laubbläser. Für die einen praktisch, für die anderen eine unnötige Lärm- und Umweltbelastung. Doch wie laut sind die Geräte wirklich? Droht ein Gehörschaden? Und wie ist die Rechtslage in der Schweiz?
Inhalt
Kurz und bündig
Laubbläser und Laubsauger sind laut. Deshalb gibt es hier nützliches Wissen für die Herbstsaison.
- Lautstärke: Laubbläser erreichen bis zu 115 dB(A). Das ist so laut wie ein Presslufthammer. Ab 85 dB(A) kann längere Einwirkung bleibende Schäden verursachen.
- Alternativen: Wenn möglich, Elektro- oder Akkugeräte verwenden.
- Umwelt: Laub ist Lebensraum für Igel und Insekten. Laubbläser zerstören ihre Rückzugsorte.
- Schon kurze Einsätze können unangenehm sein: Für das Umfeld ist der wiederholte Lärm eine erhebliche Belastung.
- Für Profis ist Augen- und Gehörschutz Pflicht: Für Private ebenfalls dringend empfohlen.
1. Dezibel-Grenzen: Wenn es im Garten lauter ist als auf der Autobahn
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) weist darauf hin: Laubbläser erreichen Schallleistungspegel von bis zu 115 dB(A). Das entspricht einem Presslufthammer. Bereits ab 85 dB(A) können bei längerer Einwirkung bleibende Hörschäden entstehen. Ein Akku betriebenes Modell hingegen erzeugt einen Schallleistungspegel zwischen 80-90 dB(A) und ist somit deutlich leiser.
💡 Wusstest du, dass Laubbläser und Laubsauger mit bis zu 115 dB(A) lauter sind als der Verkehr auf der Autobahn mit rund 85 dB(A)?
2. Risiken für Gehör und Gesundheit
Laubbläser sind laut und wirbeln Blätter und Schmutz auf. Das kann ernsthafte Folgen haben. Wer ohne Gehörschutz und Schutzbrille arbeitet, riskiert bleibende Hör- oder Augenschäden. Besonders gefährdet sind Profis, die die Geräte täglich verwenden. Aber auch private Anwenderinnen und Anwender sowie die Nachbarschaft leiden. Dauerlärm kann Stress, Schlafstörungen und sogar Bluthochdruck auslösen. Zusätzlich wirbeln die Geräte Feinstaub, Sporen und Schmutz auf, was die Luftqualität verschlechtert und die Atemwege belastet.
3. Rechtliche Lage in der Schweiz
- Lärmschutzverordnung (Geräte- und Maschinenlärm): Für Maschinen wie Laubbläser gelten EU-weit harmonisierte Vorschriften. Der Schallleistungspegel muss auf dem Gerät deklariert sein.
- kommunale Regeln: Viele Gemeinden schränken die Einsatzzeiten ein. Erlaubt ist meist nur werktags während bestimmter Uhrzeiten. Einsätze an Sonn- und Feiertagen sind tabu.
- politische Diskussionen: In Zürich wurde jüngst über ein Laubbläser-Verbot diskutiert. Argumente: Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner, Lärmreduktion, weniger Feinstaub. Gegnerinnen und Gegner verweisen auf Effizienz in der Stadtreinigung. Am 28. September 2025 wurde abgestimmt. Das Ergebnis? Ein deutliches Ja mit 61,7 %. In der Stadt Zürich darf Laub somit künftig nur noch mit akkubetriebenen Geräten entfernt werden. Zusätzlich gilt eine neue Einsatzbeschränkung: Laubbläser dürfen ausschliesslich von Oktober bis Dezember eingesetzt werden. In allen anderen Monaten ist eine Bewilligung nötig.
4. Umwelt- und Naturschutz: mehr als Lärm
Laub ist viel mehr als lästiger Abfall. Es dient Insekten, Igeln und anderen Kleintieren als wichtiger Lebensraum. Werden die Blätter mit Laubbläsern und Laubsaugern entfernt, verschwinden Unterschlüpfe und natürliche Nährstoffkreisläufe geraten aus dem Gleichgewicht. Während die Geräte auf Gehwegen oder in Parks praktisch sein können, sind sie im Privatgarten aus ökologischer Sicht problematisch.
5. Wie werde ich Herbstlaub in meinem Garten am besten los?
Ganz schön viele Infos, oder? Keine Sorge, du kannst Herbstlaub auch lärmfrei und rücksichtsvoll aus deinem Garten entfernen. Am besten setzt du auf leise Alternativen wie Rechen oder Akku-Modelle. Achte darauf, die Geräte nur kurz und zu passenden Zeiten einzusetzen. Mit Gehörschutz (Ohrstöpsel oder Kapselgehörschutz), sowie einer Schutzbrille bist du auf der sicheren Seite. Und bitte lass für Igel, Insekten und Co ein paar Laubhaufen als Unterschlupf liegen.
Mehr dazu findest du auf machs-richtig.ch