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Unsichtbare Gefahr auf der Baustelle: PAK und wie Sie sich davor schützen

PAK – unsichtbare Schadstoffe mit hohem Gesundheitsrisiko – finden sich häufig in Gebäuden, die vor 1990 gebaut wurden. Wenn Sie solche Gebäude sanieren und mit teerhaltigen Materialien in Berührung kommen, sollten Sie frühzeitig Schutzmassnahmen treffen.

Victoria Arnold
18.07.2025
ca. 3 min

Inhalt

Kurz und bündig

Vor Sanierungsarbeiten müssen Bauunternehmen potenzielle Gefahren wie PAK-belastete Baustoffe erkennen und Schutzmassnahmen einplanen.

  • PAK sind krebserregende Schadstoffe, die in alten Baustoffen vorkommen.
  • Besonders in Gebäuden mit Baujahr vor 1990 können teerhaltige Materialien hohe Mengen an PAK enthalten.
  • Ermitteln Sie Gefahren durch PAK vor Beginn von Sanierungs- oder Rückbauarbeiten.
  • Atemschutz, Schutzanzüge, chemikalienbeständige Handschuhe und Zutrittskontrollen sind essenziell.
  • Entsorgen Sie PAK-haltige Abfälle fachgerecht nach kantonalen Vorschriften.

Was sind PAK?

Ein Bauunternehmen will ein altes Schulgebäude sanieren. Noch bevor die Arbeiten beginnen, setzt sich das Team zusammen und analysiert die potenziellen Gefahren. Schnell wird klar: Das Gebäude wurde vor 1990 errichtet und es könnten neben Asbest, teerhaltige Baustoffe verbaut sein – und damit auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Um Gesundheitsrisiken zu vermeiden, erstellt das Team einen detaillierten Plan: Wo entnehmen wir Proben? Welche Schutzmassnahmen sind notwendig? Welche Materialien müssen wir speziell entsorgen? Und wie schützen wir uns am besten vor der unsichtbaren Gefahr? 

Mit diesem vorausschauenden Vorgehen schützt das Unternehmen nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern erfüllt auch seine gesetzliche Verantwortung. Planen Sie frühzeitig, um zu verhindern, dass sich gefährliche Stäube unkontrolliert verbreiten – zu Ihrem Schutz und zum Schutz Ihrer Kolleginnen und Kollegen.

PAK steht für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe – eine Stoffgruppe, die durch unvollständige Verbrennung organischer Materialien wie Kohle, Öl oder Holz entsteht. Besonders tückisch: Viele dieser Verbindungen sind krebserregend.

Wo kommen PAK vor?

In alten Baustoffen wie teerhaltigen Kork-Isolationen, Schüttungen wie Blähton, Blähschiefer und Perlit sowie Parkettklebern können grosse Mengen PAK enthalten sein. Vor allem in Gebäuden, die vor 1990 errichtet wurden, wurde Teer als Bindemittel verwendet. Häufiger Irrtum: Teer wird oft mit Bitumen verwechselt, dabei liegt der PAK-Gehalt in Teer etwa 1000-mal höher als in Bitumen.

Wie gefährlich sind PAK?

PAK gelangen über den Kontakt mit der Haut oder durch das Einatmen von belastetem Staub in den Körper. Langfristig kann dies zu schweren Gesundheitsschäden, insbesondere zu Krebs, führen. Besonders gefährdet sind Arbeitende auf Baustellen, die mit Rückbau- oder Sanierungsarbeiten an teerhaltigen Materialien zu tun haben.

Sieben Schutzmassnahmen gegen PAK

Wenn Sie mit PAK-haltigen Baustoffen arbeiten, treffen Sie folgende Schutzmassnahmen: 

  1. Gefahrenermittlung: vor Beginn der Arbeiten prüfen, ob gefährliche Schadstoffe vorhanden sind
  2. Schulung und Instruktion: Mitarbeiter über die Risiken und Schutzmassnahmen informieren.
  3. Zutrittskontrollen: Baustellenbereiche mit PAK-Belastung absperren und für Unbefugte unzugänglich machen.
  4. persönliche Schutzausrüstung (PSA):
    • Atemschutz (Gebläsefiltergeräte oder Druckluftsysteme)
    • Staubschutzanzüge (Kategorie 3, Typ 5/6)
    • Chemikalienbeständige Handschuhe (EN 374, Typ A)
  5. staubarme Arbeitsweise: Staubarme Verfahren und Absaugung minimieren die Belastung.
  6. Hygienevorschriften beachten: vor Pausen und nach der Arbeit gründlich Hände und Gesicht reinigen; Essen und Trinken im Arbeitsbereich vermeiden
  7. fachgerechte Entsorgung: PAK-haltige Abfälle gemäss kantonalen Vorschriften entsorgen

PAK sind eine unsichtbare, aber ernstzunehmende Gefahr auf Baustellen. Wenn Sie vorausschauend planen und die empfohlenen Schutzmassnahmen konsequent umsetzen, senken Sie das Risiko für sich und Ihre Kolleginnen und Kollegen erheblich. 

Weitere Informationen und Sicherheitsrichtlinien: 

Suva_andere_Schadstoffe_Asbest
Bau

Vorsicht - Schadstoffe bei Um- und Rückbauarbeiten

Wie bei Asbest gilt es abzuklären, welche anderen Schadstoffe bei Rück- und Umbauarbeiten vorliegen, um die richtigen Schutzmassnahmen zu treffen.
Schadstoffe bei Um- und Rückbauarbeiten

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