Vorsicht PCB: Schützen Sie sich vor dem versteckten Bauschadstoff
Ob in Fugendichtmassen, Farben oder Putzen – Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind noch immer in vielen Bauten verborgen und stellen eine Gesundheitsgefahr dar. Wer mit diesen Materialien arbeitet, sollte wissen, wo PCB vorkommt, wie es in den Körper gelangt und welche Schutzmassnahmen zwingend erforderlich sind.
Inhalt
Kurz und bündig
PCB ist gefährlich für Ihre Gesundheit und kann in alten Gebäuden (vor 1986 gebaut) in Fugendichtungen, Farben und im Putz vorkommen.
- PCB gelangt durch Einatmen belasteter Stäube oder Hautkontakt in den Körper.
- Prüfen Sie vor den Arbeiten, ob PCB oder andere Schadstoffe (z. B . Asbest) vorhanden sind.
- Tragen Sie Atemschutz, Schutzanzug und Handschuhe und nutzen Sie staubarme Techniken.
- Vermeiden Sie Rückbautechniken, die zu einer starken Erhitzung der Oberflächen führen.
- Sperren Sie den Arbeitsbereich ab, reinigen sie ihn und beachten Sie die fachgerechte Entsorgung.
Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind seit 1986 in der Schweiz verboten, doch sie lauern in vielen alten Gebäuden – in Fugendichtmassen, Farben und im Putz. Wenn Sie mit potenziell PCB-haltigen Materialien arbeiten, müssen Sie die Gefahren kennen und wissen, wie Sie sich schützen.
Was ist PCB?
PCB wurde bis in die 1970er-Jahre als Weichmacher in Baumaterialien wie Fugendichtmassen, Farben und im Putz eingesetzt. Das Problem: Die chemischen Verbindungen dieser Materialien sind extrem langlebig, gesundheitsschädlich und können sich in der Umwelt anreichern. PCB kann durch Einatmen von belastetem Staub oder über die Haut in den Körper gelangen und wird dort nur sehr langsam abgebaut.
Wo kommt PCB vor?
Besonders häufig findet man PCB in Fugendichtungen, Anstrichen und Farben sowie im Putz und in Kunststoffen. Sanierungsarbeiten an diesen Materialien erfordern daher besondere Vorsicht.
Sieben Schutzmassnahmen gegen PCB
1. Vorbereitung ist das A und O
- Prüfen Sie vor Beginn der Arbeiten, ob PCB oder andere Schadstoffe wie Asbest vorhanden sind.
- Die gründliche Gefahrenermittlung ist wichtig, um Risiken zu erkennen und geeignete Schutzmassnahmen zu treffen.
- Instruieren Sie alle Mitarbeitenden im Vorfeld über die Gefahren und Schutzmassnahmen, damit sie sicher arbeiten.
2. Sicheres Arbeiten
- Grenzen Sie den Arbeitsbereich klar ab. Für Schleifarbeiten ist dafür eine Zone mit Unterdruckhaltung und Schleuse vorzusehen.
- Stellen Sie ein Zutrittsverbots-Schild auf, damit Unbefugte keinen Zutritt haben.
3. Schutzkleidung tragen
- Tragen Sie bei den Arbeiten geeignete Schutzausrüstung:
- Entfernen von Fugen: Filtrierende Staubmaske der Schutzstufe FFP3
- Entfernen von Farben: Überdrucksysteme der Schutzstufe TH3P oder Druckluftschlauchgeräte
- Einweg-Schutzanzug der Kategorie 3, Typ 5/6 mit Kapuze
- Handschuhe aus Nitril oder Butylkautschuk
4. Staubarme Techniken nutzen
- Verwenden Sie Fräsen und Schleifgeräte mit integrierter Absaugung, um die Staubbelastung möglichst gering zu halten.
- Verzichten Sie auf den Einsatz hitzeerzeugender Techniken, weil sonst PCB verstärkt freigesetzt werden und sich sogar Dioxine bilden können.
5. Nach der Arbeit
- Halten Sie alle Hygienemassnahmen strikt ein.
- Ziehen Sie die Schutzkleidung sachgerecht aus, ohne dabei PCB-Staub zu verteilen.
- Besonders wichtig: gründlich Hände waschen und nicht im Arbeitsbereich essen.
6. Reinigung
- Reinigen Sie alle Oberflächen mit einem Staubsauger der Klasse H oder wischen Sie sie feucht ab, um Rückstände von PCB-haltigem Staub zu entfernen.
- Dadurch verhindern Sie, dass sich PCB weiterverbreitet.
7. Fachgerechte Entsorgung
- Entsorgen Sie PCB-haltige Abfälle fachgerecht gemäss den kantonalen Vorschriften.
- Unsachgemässe Entsorgung führt zu Umwelt- und Gesundheitsrisiken.
PCB ist ein gefährlicher Altlastenstoff, der heute noch in vielen Gebäuden vorkommt. Wenn Sie mit PCB-haltigen Materialien in Kontakt kommen, informieren Sie sich gut und setzen Sie die Schutzmassnahmen konsequent um. Weitere Informationen und praktische Anleitungen finden Sie unten.