Militärversicherung mit erfreulichem Jahresergebnis – Covid-19-Fälle gut gemeistert
Die Militärversicherung zieht für das Jahr 2019 eine positive Bilanz. Sowohl bei den Versicherungsleistungen und den Verwaltungskosten konnte ein gutes Jahresergebnis erzielt werden. Die Renten- und Taggeldkosten gingen leicht zurück, während die Heilkosten gestiegen sind. Covid-19-Fälle konnten dank der Digitalisierung des gesamten Betriebes gut gemeistert werden.
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Die Militärversicherung (MV) versichert Personen, die im Rahmen von Sicherheits- und Friedensdiensten des Bundes Einsätze leisten – darunter hauptsächlich Milizangehörige von Armee, Zivildienst und Zivilschutz. Seit 2005 führt die Suva die MV im Auftrag des Bundes.
«Die Zusammenarbeit mit der Armee, dem Zivildienst und dem Zivilschutz hat sich auch während der Coronavirus-Pandemie bewährt», sagt Stefan A. Dettwiler, Leiter der Militärversicherung. «Die Auswirkungen der Teilmobilmachung und der Assistenzdienste der Armee und dem Zivildienst lassen sich derzeit noch nicht vollends abschätzen, die Fallzahlen sind bisher aber auf Vorjahresniveau geblieben». Dank der Digitalisierung des gesamten Betriebes konnte die Schadenabwicklung der Covid-19-Fälle gut gemeistert werden.
Heute wurde die MV-Statistik 2020 veröffentlicht. Die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr fällt gut aus.
Die Gesamtzahl der versicherten Diensttage blieb 2019 mit 9,3 Mio. auf dem Niveau des Vorjahres (9,4 Mio.). Milizangehörige von Armee, Zivilschutz und Zivildienst waren während rund 7,5 Mio. Tagen im Einsatz. Im Berichtsjahr registrierte die MV knapp 41 000 neue Fälle, rund 2 200 mehr als im Vorjahr. Diese teilen sich auf in 30 500 Erkrankungen und 10 400 Unfälle über alle Versicherungskategorien hinweg. Über 80 Prozent davon betreffen Unfälle und Krankheiten von Milizangehörigen.
Mehr Krankheiten als Unfälle bei den Milizsoldaten
Bei den neu registrierten Versicherungsfällen der Milizsoldaten handelt es sich um rund 14 200 Krankheitsfälle und 6 600 Unfälle. Die häufigsten Erkrankungen der Soldaten betrafen mit 43 Prozent das Muskel-Skelett-System.
Bezüglich der Unfälle zeigt die Statistik, dass Frakturen im Gesichtsbereich (hauptsächlich Zahnfrakturen) bei den Soldaten am häufigsten vorkamen. Weiter fallen Verstauchungen, Zerrungen, Bänder- oder Sehnenrisse im Bereich des Knies sowie von Unterschenkel und Knöchel stark ins Gewicht. Bei 21 Prozent aller Unfälle von Milizangehörigen der Armee handelt es sich um Sportunfälle. Von diesen ereignen sich die meisten während der Ausübung einer Mannschaftssportart wie Fussball sowie bei der Leichtathletik und dem militärischen Sporttest. Stolper- und Sturzunfälle bildeten mit gut 17 Prozent die zweitgrösste Unfallgruppe.
Gutes Geschäftsjahr 2019
Die Versicherungsleistungen der MV beliefen sich auf 177,7 Mio. Franken, was gegenüber dem Vorjahr mit 175,1 Mio. Franken einer leichten Zunahme von 1,5 Prozent entspricht. Ein grosser Teil der Versicherungsleistungen wurde mit rund 45 Prozent in Form von Renten ausgerichtet. Diese betrugen mit 80,2 Mio. Franken 1,2 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Grund dafür ist die stetig abnehmende Zahl der Rentenbezüger. «Gut 45 Prozent der Rentenbezüger sind über 70 Jahre, rund 16 Prozent gar über 80 Jahre alt», hält Stefan A. Dettwiler fest. «Die Zahl der Todesfälle von Rentenbezügern übertrifft deshalb die Anzahl der Neufestsetzungen von Renten deutlich. Zudem unterstützt die Militärversicherung die Reintegration ins Erwerbsleben und kann so auch die Zahl der neuen Renten reduzieren.»
Abgenommen haben auch die Taggeldkosten: Diese betrugen im Berichtsjahr 25,4 Mio. Franken, was einem Rückgang von 0,4 Mio. Franken zum Vorjahr entspricht. Die Verwaltungskosten konnten mit 20,1 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahreswert von 20,5 Mio. ebenfalls gesenkt werden. Die Heilkosten hingegen stiegen um 6 Prozent von 67,9 Mio. Franken auf 72,1 Mio. Franken. «Dieser Anstieg ist auf die höhere Anzahl neuer Fälle und die Teuerung zurückzuführen», erklärt Stefan A. Dettwiler.
Alle Zahlen und Fakten zum Versicherungsjahr 2019 sowie weiterführende Informationen zum Thema Prävention sind in der MV-Statistik 2020 ersichtlich.
Die Militärversicherung
Die Suva führt die Militärversicherung (MV) seit dem Jahr 2005 im Auftrag des Bundes. Versichert sind Personen, die im Rahmen von Sicherheits- und Friedensdiensten Einsätze leisten. Dies sind Militär-, Zivilschutz- und Zivildienstleistende, Teilnehmer an friedenserhaltenden Aktionen des Bundes, Angehörige des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe [SKH] sowie die Berufs- und Zeitmilitärs. Gegenstand der MV sind Krankheiten und Unfälle. Versichert sind alle körperlichen, geistigen und psychischen Schädigungen, die während der Dienste und Einsätze auftreten oder auf den Dienst zurückzuführen sind. Die MV wird durch den Bund, über Prämien (aktive und pensionierte Berufsmilitärs und Zeitmilitärs) sowie Regresseinnahmen finanziert. Weitere Informationen zur MV finden sich unter www.militaerversicherung.ch.
Die Militärversicherungsstatistik
Die Militärversicherung (MV) ist ein eigenständiger Zweig des schweizerischen Sozialversicherungssystems. Deshalb sind ihre Ergebnisse von öffentlichem Interesse und werden jährlich publiziert. Die «Statistik der Militärversicherung» liefert umfassende Zahlen zum Versicherungsbestand, zu den Schadenfällen und zu den Leistungen der MV. Die Statistik ist auf Deutsch und Französisch erhältlich und kann kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden unter www.suva.ch/4514-20.d
Simone Isermann
Mediensprecherin Finanzen und Strategie, Schadenmanagement und Rehabilitation
Über die Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion knapp 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie über 135 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.