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10. Mai 2022 | Medienmitteilung

Mit «Walking Football» Unfälle beim Amateurfussball reduzieren

Am kommenden Freitag, 13. Mai, findet in Luzern-Littau eines der ersten «Walking Football» Turniere in der Schweiz statt. Die Suva und der Innerschweizer Fussballverband setzen mit «Walking Football» auf ein verletzungsfreies Fussballspielen bei den Senioren-Ligen 30+, 40+ und 50+. In diesen Alterskategorien kommt es vermehrt zu schweren Verletzungen mit langen Heilungsverläufen.

Inhalt

      45 000 Unfälle ereignen sich jährlich beim Amateurfussball. Eine Studie von Lamprecht und Stamm zeigt auf, dass es vor allem bei den Senioren-Ligen zu immer mehr schweren Unfällen mit längeren Heilungsverläufen und dementsprechend hohen Kostenfolgen kommt. Deshalb starten die Suva und der Innerschweizer Fussballverband das Pilotprojekt «Walking Football».

      Pilotprojekt mit Potenzial

      «Walking Football» fokussiert auf ein verletzungsfreies Fussballspielen. Das angepasste Regelwerk sieht zum Beispiel vor, dass Rennen, Körperkontakt und Kopfbälle beim Spielen tabu sind.

      Zwischen April und Juni sind vier «Walking Football»-Turniere in der Innerschweiz geplant. Am 13. Mai findet in Luzern-Littau bereits das zweite Turnier statt. Dabei soll das angepasste Regelwerk getestet werden: «Wenn durch «Walking Football» die Senioren-Ligen bis ins hohe Alter verletzungsfrei aktiv Fussballspielen können, ist dies ein Gewinn für alle: Für die Spielerinnen und Spieler selbst, aber auch für die Vereine, die auf viele aktive Spielerinnen und Spieler zählen können», sagt Raphael Ammann, Fussballexperte der Suva. Kommt das Projekt «Walking Football» in der Innerschweiz gut an, wird eine schweizweite Ausrollung zusammen mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) geprüft.

      Zunahme von Unfällen bei den Senioren-Ligen

      Das Projekt baut auf den Erkenntnissen aus einer Studie von Lamprecht und Stamm auf. Sie zeigt, dass Unfälle bei den Senioren-Ligen in den Fokus rücken: Schwere Verletzungen mit über einem Monat Heilungsdauer häufen sich vor allem bei Spielen in den Ligen 30+, 40+ und 50+. Dabei kommt es zu oft zu Verletzungen am Kniegelenk, insbesondere bei Drehbewegungen sowie bei Zweikämpfen. Gemäss Studie ereignen sich die Verletzungen meist in der ersten Halbzeit des Spiels. Aber nicht nur beim Spiel, auch bei den Trainings in den Senioren-Ligen hat die Verletzungswahrscheinlichkeit zugenommen. Hier ist sie pro 1000 Trainingsstunden im Vergleich mit den Ligen, in denen jüngere Personen aktiv sind, gar am höchsten ausgefallen.

      Ausfälle mit langer Heilungsdauer und hohen Kosten

      «Fussballspielen macht Spass und ist grundsätzlich gesund. Auch Bewegung und soziale Gruppenkontakte sind für ein gesundes Älterwerden förderlich und unabdingbar», bekräftigt Ammann. Die schwerer ausfallenden Fussballunfälle in den Senioren-Ligen verursachen nicht nur Leid bei den Betroffenen, auch längere Ausfälle bei der Arbeit und höhere Kosten sind die Folge. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu sein: «Wer sich ehrlich einschätzt und nicht über seine Leistungsgrenze geht sowie mit Augenmass und Fairness spielt, verringert die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung massiv», bestätigt Ammann. Das Regelwerk von «Walking Football» unterstützt genau diese Faktoren.

      «Walking Football» in Kürze:

      • 2011 wurde «Walking Football» in England erfunden und ist eine von der FIFA (Fédération Internationale de Football Association) anerkannte eigene Sportart.
      • Das vorgesehene Regelwerk ist so ausgelegt, dass Verletzungen und körperliche Überforderung beim Fussballspielen vermieden werden.
      • Die adaptierten Regeln von «Walking Football» sehen vor, dass zum Beispiel Rennen - egal ob mit oder ohne Ball - nicht erlaubt ist.
      • Auch Körperkontakt und Kopfbälle sind beim Spiel verboten.
      • Durch ein gemässigtes Fussballspielen sollen insbesondere bei den Senioren-Ligen Verletzungen vermieden werden.

       

      Weitere Informationen:

      Themenseite mit Quiz «Fairplay beim Fussball»

      Medienkontakt

      Natascha Obermayr
      Mediensprecherin Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 4500 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie rund 130 000 Unternehmen mit über zwei Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

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