Ein Teenager-Mädchen wird von einem Wassersportlehrer im Paddleboarden unterrichtet.
20. Mai 2020 | von Dominique Schuetz

Stand-up-Paddling: Tipps und Tricks für Anfängerinnen und Anfänger

Hier erfährst du, wie du sicher auf dem Board stehst und mit welcher Technik du leichter vorwärtskommst. Du möchtest ein Stand-up-Paddle kaufen? Dann haben wir ein paar Tipps parat. Und damit dein Tag auf dem Wasser erfreulich zu Ende geht, findest du hier auch die wichtigsten Sicherheitsregeln.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Mit zunehmender Beliebtheit des Stand-up-Paddlings wächst auch die Zahl der Verletzungen. Gemäss Statistik der Unfallversicherer ist der Grossteil der Betroffenen über dreissig Jahre alt. Ursachen sind z.B. Stürze und Verletzungen mit dem Paddel.

      Ein paar Tipps für einen sicheren SUP-Ausflug:

      • Bedenke stets, dass du dich auf dem Wasser befindest.
      • Überschätze deine Fähigkeiten nicht.
      • Je besser du die Technik beherrschst, desto sicherer bist du unterwegs.

      So gelingt dir der Start auf dem SUP-Board

      Das Stand-up-Paddling vereint viele positive Eigenschaften in sich: Es ist einfach zu lernen, du bist in der Natur und unabhängig. Die Frage «Wie gesund ist Stand-up-Paddling?» lässt sich einfach beantworten: Wenn du die richtige Technik anwendest, ist es ein gutes Training. Zudem tut es der Seele gut, und du kannst den Kopf auslüften.

      In diesem Beitrag behandeln wir folgende Themen:

      • Das erste Mal auf dem SUP-Board
      • Die Technik
      • Kurse
      • Sicherheit zuerst
      • Die Grundausrüstung
        Welches Board ist für SUP das richtige?
        Das wichtigste Werkzeug: das Paddel
        Die Verbindung zum Brett: die Leash
        Unentbehrlich: die Schwimmweste
        Der Haifisch oder die Finne
        Die Pumpe
        Zubehör

      Das erste Mal auf dem SUP-Board

      Bei deiner «Jungfernfahrt» ist es am besten, wenn du eine seichte Uferstelle suchst und dich zuerst einmal auf das Brett kniest. So kannst du einfacher die Balance halten und dich an das Gefühl auf dem Wasser gewöhnen. Paddle dann ein kleines Stück vom Ufer weg, wo das Wasser etwas tiefer ist. Fühlst du dich sicherer, legst du das Paddel quer über dein Board. Stützte dich nun mit beiden Händen auf den Paddelschaft. Stell dann zuerst den einen Fuss auf und dann den anderen. Du befindest dich jetzt in der Hocke. Schau nach vorne, nimm das Paddel in die Hand und richte dich langsam auf. 

      Wie stellt man sich richtig auf ein SUP? Du solltest dich immer in der Mitte des Boards befinden. Das ist dort, wo der Tragegriff angebracht ist. Stell dich locker, in schulterbreitem Stand und mit leicht gebeugten Beinen aufs Brett. 

      Je besser die Technik, desto grösser der Spass

      Sobald du sicher auf deinem Board stehst, kommt die Technik ins Spiel. Wenn du die Bewegungsabläufe richtig umsetzt, sparst du Kraft und kommst besser vorwärts.

      • Achte darauf, dass das leicht «abgeknickte» Paddelblatt vom Körper weg zeigt – also nach vorne in Richtung Boardspitze. Tauchst du es verkehrt herum ein, «flattert» es, und du kannst weniger gut durchziehen. Probier beide Seiten aus, und du merkst schnell, was richtig und was falsch ist.
      • Mit der einen Hand hältst du den oberen Griff, mit der anderen umfasst du den Schaft.
      • Tauche das Paddel möglichst senkrecht (ca. 90-Grad-Winkel) vor dir ein.
      • Dabei sollte das Paddelblatt bis zum Schaftanfang im Wasser sein.
      • Führe das Stand-up-Paddle möglichst nah am Board durch ...
      • ... aber nur bis zur Höhe deiner Füsse. Wenn du es bis nach hinten ziehst, verpuffst du unnötig Kraft und wirst langsamer.
      • Damit du kein Wasser schaufelst, dreh das Paddel auf der Höhe deiner Füsse, sodass das Blatt parallel zum Board steht. Dann hebst du es heraus und tauchst es wieder wie gewohnt ein.
      • Schau dem Paddel nicht nach, sondern richte deinen Blick stets nach vorn. So verhinderst du eine verdrehte Körperhaltung und siehst, ob Hindernisse auf dich zukommen.
      • Beim SUP kommt die Kraft aus dem Rumpf. Das bedeutet, dass du die Bauchmuskulatur anspannen musst. Falsch ist es, wenn du schwergewichtig mit den Armen arbeitest und das Stand-up-Paddle krampfhaft umklammerst. So bekommst du nur Blasen an den Händen.

      Wenn du die SUP-Technik beherrschst und dich die Abenteuerlust lockt, klicke auf unsere Seite Touren für alle, die das Stand-up-Paddling lieben. Dort findest du Vorschläge für SUP-Ausflüge auf See oder Fluss.

      SUP-Kurse helfen dir auf die Sprünge

      Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Stand-up-Paddling zu lernen. Du kannst die anderen beobachten und versuchen, es ihnen nachzumachen. Oder du übst und übst und übst ... Oder du besuchst einen Kurs. Der Vorteil eines Kurses ist, dass du dort von Anfang an die richtige Technik lernst. So werden deine Bewegungsabläufe harmonischer, du sparst Energie und verhinderst, dass es nach dem Paddeln irgendwo zwickt. Abgesehen davon fühlst du dich nach einer solchen Schulung sicherer und hast noch mehr Spass am Stand-up-Paddling.

      Sicherheit zuerst

      Feuchte Hände und Füsse, ein unsicherer Stand und falsche Bewegungen führen vermehrt zu Unfällen. Gemäss Statistik entfällt die Hälfte der Verletzungen auf Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen, Muskel-, Sehnen und Meniskusverletzungen. Offene Wunden an den Füssen und im Gesicht sowie Zahnverletzungen vervollständigen die Liste.

      Berücksichtige die folgenden Sicherheitstipps. Dann kannst du Verletzungen vermeiden und musst nicht irgendwann mit einem eingegipsten Bein vom Ufer aus zuschauen, wie sich die anderen beim Stand-up-Paddling vergnügen.

      Wenn du Anfängerin oder Anfänger bist:

      • Bleib in Ufernähe.
      • Übe auf einem ruhigen Gewässer.
      • Fahr nicht allein mit deinem SUP hinaus.

      Allgemein gilt:

      • Überschätze dich nicht.
      • Achte auf das Wetter und kleide dich entsprechend.
      • Bei Gewittern und Sturm lässt du das SUP-Board besser in der Garage.
      • Auch bei schönem Wetter kann stark ablandiger Wind herrschen und dich abtreiben.
      • Trage eine Schwimmweste.
      • Denk daran, dass du dein Board mit deinem Namen beschriften musst.
      • Kurs- und andere Schiffe haben Vortritt.
      • Beachte die Beschilderung und halte Abstand zu den Naturschutzgebieten.
      • Auf der Webseite der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG findest du die wichtigsten Regeln  für das Stand-up-Paddling auf dem See oder dem Fluss. 
      SUP.jpg

      Richtig ausgerüstet

      Die Auswahl ist inzwischen riesig. Da gibt es Allrounder-, Touring-, Racing-, Fishing-, Wave-surf und sogar Yoga-Boards. Du kannst die Teile einzeln oder im Set kaufen. Wenn du neu zur SUP-Gemeinde stösst, macht es keinen Sinn, dass du dir gleich zu Beginn eine Profiausrüstung zulegst. 

      Ein junger Mann pumpt mit einer Handluftpumpe ein Standup-Paddleboard am Ufer eines Sees auf.

      Stand-up-Paddle kaufen? Doch welches?

      Unterschieden wird zwischen Hardboards und aufblasbaren SUP-Boards. Während Profis das Hardboard vorziehen, liegst du mit der aufblasbaren Variante richtig. Und das aus mehreren Gründen: 

      • Die aufblasbaren Boards sind stabiler als Hardboards und überstehen auch eine unsanfte Landung.
      • Du kannst sie besser im Keller, in der Garage oder im Estrich verstauen.
      • Wenn du mit dem Auto zum Paddeln fährst, haben auch zwei, drei oder vier SUP-Bretter Platz. 
      • Zudem bist du mobiler und kannst dein SUP einfacher in den ÖV mitnehmen. Allerdings ist das Board zusammen mit der Pumpe und dem anderen Zubehör auch ziemlich schwer. Du hast die Wahl zwischen einem speziellen Rucksack und einer Transporttasche mit oder ohne Rollen.

      Welches SUP eignet sich für Anfänger und Anfängerinnen?

      Ein aufblasbares Allround-Board ist eine gute Wahl. Diese Modelle werden oft im Set mit Paddel, Finne, Fussleine (Leash), Pumpe und Tasche angeboten. Dank der guten Breite, der hohen Stabilität und einer überzeugenden Gleitfähigkeit bringen diese Boards alles mit, was du brauchst. Später, wenn du längere Ausflüge mit dem Stand-up-Paddle machen möchtest, kannst du dir ein Touring-Board zulegen.

      Oft wird gefragt: «Welches SUP für welche Grösse?» Richtiger wäre die Frage: «Welches SUP für welches Gewicht?» Eine Faustregel besagt: Je schwerer jemand ist, desto breiter sollte das SUP-Board sein.

      Dein wichtigstes Werkzeug: das Paddel

      Es gibt Modelle aus Aluminium, Glasfaser, Karbon oder einem Materialmix. Für den Anfang kannst du ruhig zu einem Paddel aus Alu greifen, denn es ist günstig und stabil. Modelle aus Glasfaser oder Karbon sind leistungsfähiger und leichter, können aber auch schneller brechen. Und du musst dafür tiefer in die Tasche greifen. Wichtig ist, dass du ein Paddel wählst, das deiner Körpergrösse entspricht. 

      So findest du die richtige Länge: Stell das Paddel vor dir auf den Boden und leg deine Hand locker auf den oberen Griff. Wenn dein Ellbogen noch leicht gebeugt ist, sollte es passen. Praktisch sind Vario-Paddel, die sich verstellen lassen. So kannst du die Schaftlänge nachträglich noch etwas verlängern oder kürzen. 

      Deine Verbindung zum Brett: die Leash

      Die Fussleine (Leash) ist dazu da, dass dir dein Stand-up-Board nicht abhandenkommt, wenn du ins Wasser fällst. Wellengang und Strömung können es schnell abtreiben. Befestigt wird die Leash mit einem Klettverschluss am Knöchel. Falls die Leine nicht mit dem SUP-Board geliefert wird, kannst du sie für wenig Geld dazukaufen.
      Auf Flüssen darfst du keine SUP-Leash tragen. Denn fällst du vom Board, wirst du von der Strömung unter Wasser gezogen.

      Unentbehrlich: die Schwimmweste

      Die Rettungsweste ist gesetzlich vorgeschrieben, sobald du dich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernst. Sie sollte eng anliegen, damit sie dir beim Paddeln nicht in die Quere kommt. Kinder sollten immer eine Schwimmweste tragen.

      Die Haifischflosse oder Finne

      Den Spitzamen hat die Finne bekommen, weil sie der Rückenflosse eines Hais ähnelt. Sie verleiht deinem SUP-Board mehr Stabilität, es dreht besser, und bei Wellengang kippt es nicht gleich um. Wenn du ein Set kaufst, ist eine Haifischflosse in der Regel dabei. 

      Die Pumpe

      Aufblasbare Boards haben viele Vorteile, aber man muss sie halt auch aufpumpen. Einfach geht das, wenn du mit dem Auto anreist. Dann kannst du eine elektrische Pumpe verwenden, die du am Zigarettenanzünder anschliesst. Es gibt auch Geräte mit Batterie. Sie arbeiten wohl etwas laut, dafür ist dein Board schnell bereit. Wenn du dich mit einer Handpumpe ans Werk machst, brauchst du Zeit und kommst ordentlich ins Schwitzen.

      Zubehör, das mit allen Wassern gewaschen ist

      Ein SUP-Beutel muss vor allem eines sein: absolut wasserdicht. Es gibt Schwimm- und Rucksäcke in verschiedenen Grössen und in jeder Lieblingsfarbe. Je nachdem, wie lange du auf deinem SUP unterwegs bist, brauchst du nicht nur Platz für dein Handy und dein Portemonnaie, sondern auch für ein Badetuch, wärmere Kleidung, den Sonnenschutz und Proviant.

      Stand-up-Paddling: Tipps vom Experten

      Schnell ein Brett kaufen, ab aufs Wasser und lospaddeln. Die meisten Einsteiger und Einsteigerinnen tun dies ohne Vorkenntnisse und ohne Einführungskurs. Viele unterschätzen die Kraft von Wind und Wellen oder gehen mit Material aufs Wasser, das nicht seetauglich ist.

      Wenn du folgende Sicherheitstipps beachtest, kannst du verhindern, in Seenot zu geraten.

      Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl derjenigen, die sich beim Stand-up-Paddling verletzen. Die grosse Mehrheit der Verunfallten ist über dreissig Jahre alt, rund zwei Drittel sind Männer. Die meisten verletzen sich durch Stürze. Dabei verlieren die Stehpaddler und -paddlerinnen das Gleichgewicht und prallen auf das Brett oder auf groben Grund. Häufig ist auch das Paddel selber die Ursache für Verletzungen.

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      Wie die Statistik zeigt, fällt die Hälfte der Verletzungen auf Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen sowie Muskel-, Sehnen und Meniskusverletzungen. Behandeln lassen mussten sich Personen auch wegen Zahnschäden sowie offenen Wunden an den Füssen und im Gesicht.

      Achtung Busse

      Seit 2020 kannst du mit 50 Franken gebüsst werden, wenn du auf deinem SUP in fliessendem Gewässer oder ab einer Uferdistanz von 300 Metern keine Schwimmweste trägst.

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