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7. April 2022 | von Jean-Luc Alt

Zeckenstich: Übernimmt die Versicherung?

Zeckenstiche und ihre Folgen gelten als Unfall und werden von der Unfallversicherung gedeckt. Hier finden Sie Tipps, wie Sie bei einem Zeckenstich am besten vorgehen.

Inhalt

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      Unser Spezialist für Zecken, Felix Ineichen, gibt Tipps rund um Zeckenstiche.

      Felix Ineichen ist Arbeitsarzt bei der Suva und Spezialist für Zeckenstiche oder wie man umgangssprachlich sagt «Zeckenbisse». Er empfiehlt eine genaue Dokumentation von Zeckenstichen.

      Der Zeckenstich: ein Unfall?

      Ein Zeckenstich gilt versicherungstechnisch als Unfall. Auch mögliche daraus entstehende Infektionen gelten als Folgen eines Unfalls und sind deshalb von der Unfallversicherung gedeckt. 
      Es gibt verschiedene Infektionen aufgrund von Zeckenstichen, z.B. eine Borreliose oder eine Hirnhautentzündung FSME. Diese können eindeutig diagnostiziert werden. 


      Manchmal treten aber auch diffuse Beschwerden auf wie z.B. Fieber, Kopfweh oder Hautrötungen, die nicht immer eindeutig auf einen Zeckenstich zurückgeführt werden können. In diesen Fällen braucht es eine umfassende Abklärung der Ursache. Felix Ineichen empfiehlt deshalb, Zeckenstiche genau zu dokumentieren, um diese Abklärungen zu erleichtern. 

      Zeckenstiche dokumentieren

      Felix Ineichen erklärt, wie man einen Zeckenstich dokumentiert: «Notieren Sie das genaue Datum und die Stelle des Zeckenbisses. Wenn Sie ein Foto machen können, ist das hilfreich, aber nicht zwingend nötig. Es ist wichtiger, die Zecke möglichst rasch zu entfernen. Notieren Sie sich auch Auffälligkeiten zur weiteren Entwicklung nach dem Stich, wie Hautrötungen oder Fieber.» 

      Die App «Zecke »  der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW bietet mit ihrem Zeckentagebuch Unterstützung bei der Dokumentation. Sie erklärt auch, wie Sie Zecken entfernen und sich vor Stichen schützen.

      Bei Symptomen: Arzt aufsuchen

      Falls nach 3 bis 30 Tagen um den Stich herum ein roter Fleck auftritt, allenfalls begleitet von grippeähnlichen Symptomen oder Fieber, dann sollte der Hausarzt aufgesucht werden. 
      Falls nach 1 bis 2 Wochen Fieber auftritt, auch ohne Hautrötung, ist ein Arztbesuch ebenfalls notwendig.


      Hier finden Sie weiterführende Informationen zu möglichen Infektionen wie Borreliose oder Hirnhautentzündung FSME.

      Zeckenstiche verhindern

      «Infektionen aufgrund von Zeckenstichen verhindern Sie am einfachsten, indem Sie sich gar nicht stechen lassen», so der Zeckenspezialist Felix Ineichen. Das sind seine Tipps, um Zeckenbisse zu vermeiden:

      • Im Wald und in Gärten Gestrüpp und Unterholz meiden, um keine Zecken abzustreifen.
      • Geschlossene Kleidung von heller Farbe tragen (so können Zecken entdeckt und entfernt werden, bevor sie auf die Haut gelangen).
      • Zeckenschutzmittel für Haut und Kleider benutzen.
      • Nach Aufenthalt im Wald oder im Garten Körper nach Zecken absuchen.
      • Falls eine Zecke gefunden wird: So schnell wie möglich mit einer spitzen Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange entfernen.

      Felix Ineichen empfiehlt zudem eine Impfung gegen die Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). «Für diese seltene, aber schwere Krankheit gibt es keine spezifische Behandlung. Eine Impfung ist das beste Mittel, um sie zu vermeiden», so der Zeckenspezialist.

      Weitere Informationen rund um das Thema "Zecken" finden Sie hier:
      Themenseite: www.suva.ch/zecken
      Medienmitteilung: Statistik zeigt: Zeckenstiche nehmen massiv zu

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