Mehlstauballergie vorbeugen
Eine hohe Belastung mit Mehlstaub erhöht das Risiko, eine Mehlstauballergie zu entwickeln. Doch bereits Verhaltensänderungen und einfache Hilfsmittel können das Risiko in der Backstube erheblich reduzieren. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie die Mehlstaubbelastung wirksam senken können.
Inhalt
Kurz und bündig
- Der Umgang mit Mehl und einigen Backzutaten kann zur Entwicklung einer Allergie führen. Die Betroffenen leiden beispielsweise unter Schnupfen, tränenden Augen oder Asthma. Beim sogenannten Bäckerasthma tritt anfallartige Atemnot auf.
- Untersuchungen haben ergeben, dass das Erkrankungsrisiko mit zunehmender Konzentration von Mehlstaub in der Atemluft zunimmt. Ist eine Allergie erst einmal entstanden, ist sie nicht heilbar. Unter Umständen müssen Betroffene ihren Beruf aufgeben.
- Aus diesem Grund ist es wichtig, die Belastung mit Mehlstaub und anderen Backmitteln am Arbeitsplatz möglichst gering zu halten. Bereits Verhaltensänderungen und einfache Anpassungen können die Staubentwicklung erheblich reduzieren.
Infos zur Mehlstauballergie
Ursachen und Verlauf
Mehl und bestimmte Backzutaten oder Backmittel enthalten Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Diese werden über die Atemwege aufgenommen. Die Symptome einer Mehlstauballergie beginnen meistens mit schnupfenartigen Beschwerden oder Jucken und tränenden Augen. Bei entsprechender Veranlagung und anhaltendem Kontakt mit Mehl kann sich daraus schliesslich ein anfallartiges Auftreten von Atemnot (Bäckerasthma, Mehlasthma) entwickeln.
Beschwerden können zu Berufsverbot führen
Hat sich die Allergie einmal etabliert, führen bereits sehr geringe Einwirkungen von Mehlstaub zu erheblichen gesundheitlichen Reaktionen. Für die betroffenen Berufsleute hat dies gravierende Konsequenzen. Die Suva kann gefährdete Personen, die Kontakt mit Mehlstaub haben, durch eine Nichteignungsverfügung von bestimmten Arbeiten ausschliessen. Leider passiert dies wegen mehlstaubbedingten Atemwegsbeschwerden zu oft. Für die Betroffenen kommt dies meist einem Berufsverbot gleich.
Spitzenbelastungen sind besonders kritisch
Ob eine Person allergische Reaktionen gegenüber Mehlstaub sowie weiteren sensibilisierenden Stoffen entwickelt, hängt wesentlich von der persönlichen Veranlagung und der Intensität der Einwirkung ab. Hohe Mehlstaubbelastungen, auch wenn sie nur kurzzeitig auftreten, steigern das Risiko für eine Allergie erheblich. Deshalb müssen solche Spitzenbelastungen möglichst vermieden werden.
Mehlstaubbelastung reduzieren
Ihr Verhalten ist entscheidend
In der Bäckerei haben Tätigkeiten, die von Hand ausgeführt werden, einen wichtigen Einfluss auf die Mehlstaubbelastung. Das gilt ganz besonders für die kritischen Spitzenbelastungen. Mit der richtigen Arbeitstechnik können Sie die Staubentwicklung stark reduzieren und so die Belastung durch Mehlstaub entscheidend positiv beeinflussen – auch gegenüber Ihren Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen.
Die richtige Arbeitstechnik
Gehen Sie überlegt mit Mehl und pulverförmigen Backzusätzen um. Vermeiden Sie insbesondere grosse Fallhöhen und das Aufwirbeln von Mehl. Staubarm arbeiten zahlt sich bei folgenden Tätigkeiten besonders aus:
- Entleeren von Säcken
- Zubereiten des Teigs
- Aufarbeiten
- Reinigen der Backstube
Hier finden Sie Instruktionshilfen zu diesen Arbeitstechniken. Weniger Mehlstaub beim Arbeiten reduziert auch den Reinigungsaufwand und kommt der Hygiene zu Gute.
Weitere wirksame Massnahmen
Verwenden Sie Spezialmehle zum Stauben. Mit der richtigen Wahl können Sie das Risiko einer Mehlstauballergie reduzieren. Informationen dazu und zu ganz staubfreien Arbeitsmethoden finden Sie hier.
Auch die bauliche und technische Auslegung der Backstube und der Anlagen reduziert die Mehlstaubbelastung, insbesondere wenn Sie eine Mehlsiloanlage einsetzen.