Velohelm richtig tragen, auch auf kurzen Strecken

Sitzt, passt, schützt – das ist der ideale Velohelm für dich

Ein Velohelm ist ein unverzichtbarer Schutz für alle Velofahrenden – er senkt das Risiko schwerer Kopfverletzungen deutlich. Mit unseren hilfreichen Tipps und Informationen findest du den passenden Velohelm, weisst wie er richtig sitzt und wir erklären dir, warum ein Velohelm im Ernstfall den entscheidenden Unterschied macht – zwischen Schramme und schwerer Kopfverletzung.

Inhalt

Kurz und bündig

Mehr als die Hälfte aller Velofahrerinnen und Velofahrer tragen mittlerweile einen Velohelm. Das hat einen guten Grund: Mit einem Fahrradhelm halbierst du das Risiko einer Kopfverletzung, wenn dir ein Unfall passiert (*).

  • Einsatz: Wähle einen Helm, der zu deiner Fahrweise passt. Es gibt spezifische Modelle für Stadtfahrten, Mountainbiking, E-Biking sowie Rennradfahrten.
  • Sicherheitsstandards: Stelle sicher, dass der Helm der europäischen Norm EN 1078 entspricht. Dieses Gütesiegel bestätigt die geprüfte Sicherheit des Helms.
  • Wie du den Velohelm richtig einstellst: Dein Helm schützt dich nur gut, wenn er richtig sitzt. Folgend findest du dazu wertvolle Tipps.

Velohelm richtig einstellen: Video-Anleitung

Ein Velohelm reduziert das Risiko einer schweren Kopfverletzung – wenn er richtig getragen wird. In diesem Erklärvideo siehst du, wie du deinen Velohelm einfach und schnell an deinen Kopf anpassen kannst. So bist du optimal geschützt.

Helm Video Coverbild: Velo, Strassenverkehr, Shooting 25

Wie du deinen Velohelm richtig einstellst – Schritt für Schritt

Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Velohelm prüfen: Mach vor jeder Fahrt einen kurzen Check, ob der Velohelm keine Schäden aufweist.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Richtige Position: Der Helm sollte waagerecht auf deinem Kopf sitzen und nicht nach hinten kippen. Somit bedeckt er Hinterkopf und Stirn.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Verstellrad: Mit dem Rädchen am hinteren Helmteil, passt du den Velohelm an deine Kopfgrösse an.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Seitenbänder: Achte darauf, dass die Seitenbänder gleichmässig und straff anliegen, damit dein Helm nicht verrutscht. Die Seitenriemen bilden dabei ein Dreieck um dein Ohr.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Die Vorderkante des Helms sollte zwei Fingerbreit über deiner Nasenwurzel liegen.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Kinnriemen: Stell den Kinnriemen des Helms so ein, dass zwischen Kinn und Riemen nur ein Finger Platz hat.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Kinnverschluss: Der Kinnverschluss sollte fest sitzen. Dabei darf der Kinnverschluss weder drücken noch unangenehm sein. Teste dies, indem du einen Finger zwischen dein Kinn und den Verschluss legst. Wenn der Verschluss zu locker ist, ziehe ihn etwas fester. Ist er zu stramm, lockere ihn.
Velo, Strassenverkehr, Shooting 25
Schau dich um: So prüfst du, ob das Sichtfeld durch den Helm uneingeschränkt ist.

Welcher Velohelm passt zu dir?

Velohelm ist nicht gleich Velohelm – je nach Einsatz gibt es unterschiedliche Modelle, die optimal auf deine jeweiligen Anforderungen abgestimmt sind. Während Stadt- und Trekkingfahrer/-innen vor allem auf Komfort und gute Sichtbarkeit setzen, benötigen Mountainbiker/-innen stärkeren Schutz für anspruchsvolles Gelände.

E-Bike-Nutzer/-innen sollten einen speziell zertifizierten Helm mit erhöhter Schutzwirkung wählen, während Rennradfahrer/-innen eher von besonders leichten und aerodynamischen Helmen profitieren. Nimm dir deshalb Zeit bei der Auswahl des richtigen Helms und lass dich in einem Fachgeschäft beraten.

Stadt- oder Trekkinghelm

Einsatz: Alltag, Stadtverkehr, Pendeln, Freizeitfahrten

Merkmale:

  • leicht, komfortabel und für den täglichen Gebrauch konzipiert
  • gute Belüftung und angenehmes Tragegefühl
  • reflektierende Elemente oder integrierte Lichter für bessere Sichtbarkeit

Empfohlen für:

  • Pendler/-innen, Stadt- und Freizeitradfahrer/-innen
  • ideal für unterschiedliches Gelände (Strasse, Radwege, leichte Feldwege)

Mountainbike-Helme

Einsatz: Offroad, Trails, Downhill, Enduro

Merkmale:

  • verstärkter Hinterkopfschutz, weil Mountainbiker/-innen oft nach hinten stürzen
  • Visier/Schild, zum Schutz vor Sonne, Ästen und Schmutz
  • grosse Belüftungsöffnungen für optimale Luftzirkulation

Empfohlen für:

  • Mountainbiker/-innen, die auf Waldwegen, Trails oder steilen Abfahrten unterwegs sind
  • Fahrer/-innen die zusätzlichen Schutz und Komfort benötigen.

Velohelm für das E-Bike

Einsatz: E-Bikes, insbesondere schnelle E-Bikes (S-Pedelecs bis 45 km/h)

Merkmale:

  • erhöhter Schutz, oft mit Zertifizierung nach NTA 8776 für schnelle E-Bikes
  • zusätzlicher Schutz am Hinterkopf und an den Seiten
  • spezielle Stossdämpfung für höhere Geschwindigkeiten
  • Für das E-Bike eignet sich ein Velohelm mit Visier, Licht und/oder Reflektoren für mehr Sicherheit im Strassenverkehr.

Empfohlen für:

  • Fahrer/-innen von E-Bikes (bis 25 km/h) und besonders S-Pedelec-Fahrer/-innen (bis 45 km/h).
  • Pendler und Pendlerinnen, die täglich im Strassenverkehr unterwegs sind.

Velohelm für das Rennrad

Einsatz: Strassenradsport, Langstrecken, Wettkämpfe

Merkmale:

  • besonders leicht und aerodynamisch, um Luftwiderstand zu minimieren
  • optimierte Belüftung mit vielen Luftkanälen für Kühlung bei hoher Geschwindigkeit
  • meist ohne Visier, um das Sichtfeld nicht einzuschränken (Empfehlung Augenschutz durch Sportbrille)
  • eng anliegend und stromlinienförmig

Empfohlen für:

  • Rennradfahrer/-innen, Triathleten und Triathletinnen, sportlich ambitionierte Fahrer/-innen
  • perfekt für lange Fahrten auf Asphalt und hohe Geschwindigkeiten

Hartschale, Mikroschale oder Softshell?

Wenn du dir einen Velohelm kaufen willst, hast du die Wahl zwischen drei verschiedenen Materialien: Hartschalen-, Mikroschalen- und Softshell-Helmen. Letztere sind jedoch weniger empfehlenswert, weil sie nicht mehr den modernen Sicherheitsanforderungen entsprechen und technologisch hinter den anderen Varianten zurückbleiben.

  1. Hartschalen-Helme: Hartschalen-Helme bestehen aus Schaumstoff, der mit einer harten Kunststoffschicht überzogen ist. Im Vergleich zu anderen Modellen sind sie schwerer und eignen sich vor allem für Downhill-Fahrten oder beim Freestyle.
  2. Mikroschalen-Helme: Mikroschalen-Helme sind leichter als Hartschalen-Helme und haben eine glatte Oberfläche, die das Risiko von Halswirbelverletzungen verringert. Diese Helme bieten auch Lüftungsöffnungen für bessere Luftzirkulation und sind die am weitesten verbreitete Variante – ideal für den Strassenverkehr.
  3. Softshell-Helme: Softshell-Helme sind weniger zu empfehlen, weil sie nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.

Worauf du beim Velohelmkauf achten sollst

  1. Sicherheitsstandards: Ein guter Velohelm entspricht der europäischen Norm EN 1078. Für schnelle E-Bikes (bis 45 km/h) wird ein Helm mit der Norm NTA 8776 empfohlen, weil er zusätzlichen Schutz bietet.
  2. Passform und Grösse: Der Helm muss fest, aber bequem auf dem Kopf sitzen. Er darf nicht verrutschen oder drücken. Die Grösse wird anhand des Kopfumfangs bestimmt, der knapp über den Augenbrauen gemessen wird.
  3. Verschlusssystem und Anpassung: Ein verstellbares Drehrad am Hinterkopf erleichtert die Feinjustierung des Helms. Der Kinnriemen sollte so eingestellt sein, dass maximal ein Finger zwischen Riemen und Kinn passt.
  4. Schutztechnologien: Viele moderne Helme sind mit dem MIPS (Multi-directional Impact Protection System) ausgestattet. Dadurch werden bei einem Aufprall die Rotationskräfte reduziert, was das Gehirn zusätzlich schützt.
  5. Sichtbarkeit und Design: Helle Farben, reflektierende Elemente oder integrierte LED-Lichter erhöhen die Sichtbarkeit im Strassenverkehr.
  6. Belüftung und Komfort: Ein Helm mit ausreichenden Belüftungsöffnungen verhindert Hitzestau und stellt ein angenehmes Tragegefühl sicher. Weiche, waschbare Polster gewährleisten zusätzlichen Komfort.

Tipp:

Probiere vor dem Kauf unterschiedliche Modelle an. So stellst du sicher, dass der Helm optimal sitzt.
Ein sorgfältig ausgewählter Velohelm bietet dir besseren Schutz, erhöht den Tragekomfort und somit deine Freude am Velofahren.

 

Kopf- und Hirnverletzungen sind die Folgen

Wenn du keinen Velohelm trägst, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Die häufigsten Unfälle im Zusammenhang mit Stürzen auf den Kopf sind:

  1. Schädel-Hirn-Trauma (SHT): Dies ist eine der gefährlichsten Folgen, die von einer leichten Gehirnerschütterung bis zu schweren Hirnblutungen oder Schädelbrüchen reichen kann.
  2. Platzwunden und Prellungen: durch direkten Aufprall auf den Asphalt oder Hindernisse.
  3. Gesichtsverletzungen: Brüche an Nase, Kiefer oder Augenhöhle sind ohne Helm häufiger, weil das Gesicht ungeschützt bleibt.
Velounfall: Vom Tausendsassa zum Couchpotato – und zurück

Velounfall: Vom Tausendsassa zum Couchpotato – und zurück

Der Velokurier Laurent Aeberli stürzte bei der Arbeit mit dem Velo. Es folgten mehrere Monate Aufenthalt in der Rehaklinik Bellikon, wo Laurent Aeberli seinen Kopf komplett runterfahren musste.
Mehr

Fragen und Antworten rund um den Velohelm

Tausche deinen Velohelm regelmässig aus, um deine Sicherheit zu gewährleisten. Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass du deinen Helm spätestens alle 3 bis 5 Jahre ersetzen sollst – auch wenn er äusserlich noch intakt erscheint. Das liegt daran, dass UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Schweiss das Material über die Zeit porös machen und somit die Schutzwirkung nachlässt.

Noch wichtiger ist der sofortige Austausch nach einem Sturz oder starken Schlag. Selbst wenn keine sichtbaren Schäden vorhanden sind, kann die innere Dämpfungsschicht beeinträchtigt sein, wodurch dich der Helm im Ernstfall nicht mehr ausreichend schützt. Auch Risse oder lose Polster sind klare Anzeichen dafür, dass es Zeit für einen neuen Velohelm ist.

Um die Lebensdauer deines Helms zu verlängern, bewahre ihn stets trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt auf. Eine regelmässige Inspektion hilft dabei, frühzeitig Materialermüdung oder Beschädigungen zu erkennen.

Ein MIPS (Multi-directional Impact Protection System)-Helm bietet zusätzlichen Schutz bei Aufprallen, indem er bei einem Sturz die Drehbewegungen des Kopfes verringert und damit dein Gehirn schützt. Wenn du besonderen Wert auf zusätzlichen Schutz legst, wähle einen Helm mit MIPS.

In der Schweiz gibt es keine generelle Helmpflicht für Velofahrerinnen und Velofahrer. Alle, die mit einem herkömmlichen Velo unterwegs sind, dürfen selbst entscheiden, ob sie einen Helm tragen. Dennoch wird das Tragen dringend empfohlen, weil ein Velohelm das Risiko schwerer Kopfverletzungen bei Unfällen deutlich reduziert.

Für schnelle E-Bikes (S-Pedelecs), die bis zu 45 km/h unterstützen, ist das Tragen eines Helms hingegen gesetzlich vorgeschrieben. Dabei wird empfohlen, einen Helm zu wählen, der nicht nur der Fahrradhelm-Norm EN 1078, sondern auch der speziell für schnelle E-Bikes entwickelten Norm NTA 8776 entspricht. Diese Helme bieten erweiterten Schutz und höhere Stossdämpfung.

Auch wenn keine allgemeine Pflicht besteht, setzen viele Velovermieter/-innen, Veranstalter/-innen von Radtouren oder Schulen auf eine freiwillige Velohelmpflicht. Auch die Suva unterstützt diese Haltung und empfiehlt unabhängig von gesetzlichen Vorgaben immer einen gut sitzenden Velohelm zu tragen.

Ein Helm reduziert massiv dein Risiko schwerer Kopfverletzungen. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten oder Unfällen mit Autos kann der Helm dein Leben retten. Wenn du also regelmässig Velo oder E-Bike fährst – ob in der Stadt, auf dem Land oder im Gelände – solltest du den Velohelm als unentbehrliches Accessoire betrachten.

Downloads und Bestellungen

Finden Sie diese Seite hilfreich?