Kriterien bei der Wahl von Schutzhandschuhen
Für einen optimalen Schutz müssen Handschuhe genau auf die Gefahren der jeweiligen Tätigkeit abgestimmt sein. Informieren Sie sich auf dieser Seite, wie Sie den richtigen Handschuhtyp auswählen, welche Normen relevant sind und wann Handschuhe selbst zur Gefahr werden können.
Inhalt
Kurz und bündig
Bei der Arbeit sind Hände und Vorderarme oft am stärksten Gefahren ausgesetzt. Schutzhandschuhe bieten den notwendigen Schutz in verschiedensten Situationen.
- Für die Auswahl der Arbeitshandschuhe sollten Sie in erster Linie die effektive Gefährdung am Arbeitsplatz berücksichtigen. Beachten Sie die Leistungsanforderungen der relevanten europäischen Normen (EN).
- Ebenfalls wichtig sind Tragekomfort, Benutzerfreundlichkeit und die Beeinträchtigungen oder Belastungen des Trägers oder der Trägerin bei der Arbeit.
- Vorsicht: Bei der Arbeit an Maschinen mit drehenden oder rotierenden Maschinenteilen ist das Tragen von Handschuhen verboten, da diese eingezogen werden können.
Erkenntnisse aus der Praxis
Schutzhandschuhe bieten den notwendigen Schutz in verschiedensten Situationen. So verhindern sie bei Arbeiten mit reizenden Stoffen beispielsweise Hautkrankheiten an Händen und Unterarmen, bei Arbeiten mit scharfkantigen oder heissen Gegenständen beugen sie Schnittverletzungen oder Verbrennungen vor.
Wo Schutzhandschuhe fehl am Platz sind
Wer an Maschinen mit drehenden Spindeln, Spannfuttern oder Walzen wie Bohren, Drehen oder Runden arbeitet, darf keine Schutzhandschuhe tragen. Es besteht die Gefahr, dass die Handschuhe erfasst oder eingezogen werden. Dabei könnten Finger oder die ganze Hand gequetscht oder abgerissen werden.
Wovor Schutzhandschuhe schützen
Hand- und Armschutzmittel schützen vor:
- mechanischen Einwirkungen (abrasive, scharfe, spitze oder scharfkantige Werkstoffe)
- thermischen Einwirkungen (Flammen, Hitze, Schmelzspritzer, Kälte)
- chemischen und biologischen Einwirkungen (giftige, ätzende, reizende oder infektiöse Arbeitsstoffe)
- Strahlungseinwirkungen
- Einwirken von Schmutz
- Einwirken elektrischer Energie
Kriterien für die Auswahl von Handschuhen
Wenn Sie einen Hand- oder Armschutz auswählen, achten Sie unbedingt darauf, das Sie damit soweit wie möglich geschützt sind, ohne zu stark bei der Arbeit eingeschränkt zu sein. Weitere wichtige Kriterien für einen wirkungsvollen Schutz sind:
- ergonomische Passform und die richtige Grösse
- hochwertige Materialien und Verarbeitung
- praxisgerecht in Bezug auf Tastgefühl, Greifvermögen, Rutschfestigkeit und Innenklima
- Haltbarkeit, Standzeit
Kennzeichnung
Schutzhandschuhe müssen die CE-Kennzeichnung und zusätzlich die Kennzeichnung nach der jeweils zutreffenden europäischen Norm tragen. Diese Kennzeichnung muss mindestens folgende Angaben enthalten:
- Name, Handelsmarke oder andere Erkennungsmerkmale des Herstellers oder Lieferanten
- Typenangabe oder Modellnummer
- Grössenangabe
- Piktogramme mit Leistungsstufen
Die Kennzeichnung mit Piktogrammen allein genügt jedoch nicht, um den Träger oder die Trägerin umfassend über die Schutzwirkung zu informieren. Wer Schutzhandschuhe verwendet, sollte auch die Zusatzinformationen des Herstellers lesen. Das Piktogramm für «Bedienungsanleitung, Gebrauchsanleitung» macht deutlich, dass die zusätzlichen Informationen des Herstellers ebenfalls zur Kenntnis genommen werden müssen.
Hautschutzmittel sind kein Ersatz für Handschuhe
Für gewisse Arbeiten sind spezielle Hautschutzmittel in Form von Cremen, Lotionen und Schäumen zweckmässig. Aber Achtung: Schutzcremen können Schutzhandschuhe nicht ersetzen. Schutzcremen bewähren sich nur für Arbeiten mit leichter Verschmutzung, für Feuchtarbeit und bei Einwirkung von UV-Strahlen. Eine gezielte Anwendung erhöht die Wirkung.