PSA gegen Absturz: Darauf kommt es beim Einsatz an
Die PSA gegen Absturz alleine reicht nicht: Sie muss auch korrekt angewendet werden. Eine PSA gegen Absturz ist schnell bereit, doch deren Einsatz muss durchdacht sein. Hier zeigen wir Ihnen, welche Rollen dabei Sturzraum, Anschlagpunkt und weitere Faktoren spielen.
Inhalt
Kurz und bündig
Die beste Persönliche Ausrüstung gegen Absturz (PSAgA) schützt nur dann, wenn sie auch korrekt angewendet wird. Beachten Sie deshalb die folgenden, lebenswichtigen Punkte:
- Übertragen Sie die Einsatzplanung und Benutzung der PSAgA nur an Personen, die über eine Ausbildung und entsprechende Fachkenntnisse verfügen.
- Achten Sie beim Arbeiten mit einem Sturzauffangsystem immer darauf, dass der notwendige Sturzraum vorhanden ist.
- Wählen Sie den Anschlagpunkt für die PSA gegen Absturz sorgfältig aus. Er muss die Kräfte aufnehmen können, die beim Auffangen einer abstürzenden Person auftreten.
Eine PSA gegen Absturz besteht mindestens aus folgenden Komponenten: Verbindungsmittel (Seil), Karabiner- oder Sicherheitshaken, Auffanggurt und Helm.
Absturzsicherheit: Zur Planung braucht es Fachkenntnisse
Nur ausgebildete Mitarbeitende können beurteilen, welche PSA gegen Absturz wo und wie eingesetzt werden kann. Deswegen ist es lebenswichtig, dass Sie die Einsatzplanung und Benutzung nur an Personen übertragen, die über entsprechende Fachkenntnisse verfügen. Diese bestimmen Lage und Anzahl der Anschlagpunkte und stellen sicher, dass der nötige freie Sturzraum vorhanden ist und die Gefahr eines Pendelsturzes minimiert wird.
Sturzraum rettet Leben
Wenn der Sturzraum zu klein ist, so nützt auch die beste PSA gegen Absturz nichts: Ihr Mitarbeiter könnte an einem Objekt oder dem Boden aufprallen. Prüfen Sie deshalb bei jedem Einsatz, ob genügend Sturzraum vorhanden ist. Dieser ist auch abhängig von den eingesetzten Komponenten, zum Beispiel von der Länge des Verbindungsmittels (Seil). Ein Anprall oder Aufprall während des Sturzes oder beim Auffangen des Sturzes muss verhindert werden.
Je nach Auswahl der Systemkomponenten und der Lage des Anschlagpunktes kann der nötige Sturzraum zwischen 0,50 m und mehr als 10,0 m betragen.
Anschlagpunkte sorgfältig auswählen
Wählen Sie den Anschlagpunkt für die PSA gegen Absturz sorgfältig aus. Er muss die Kräfte aufnehmen können, die beim Auffangen einer abstürzenden Person auftreten (Richtwert 10 kN = 1 t).
Komponenten der PSA gegen Absturz
Gewisse Elemente braucht es bei einer PSA gegen Absturz immer, andere nur für bestimmte Absicherungen. Hier finden Sie die Übersicht.
Notwendige Komponenten
Eine PSA gegen Absturz setzt sich immer aus folgenden Komponenten zusammen (Sicherungskette):
- Anschlagpunkt/Anschlageinrichtung oder genügend stabile Stelle. Richtwert für die Belastung: 10 kN (= 1 t) in Belastungsrichtung
- Verbindungsmittel (Seil) mit Falldämpfer oder Höhensicherungsgerät
- Karabiner- oder Sicherheitshaken
- Auffanggurt, im Minimum mit Auffangöse am Rücken (EN 361)
- Helm mit Kinnband (EN 397, ggf. auch EN 12492)
Falldämpfer
Sollte ein Mitarbeiter stürzen, so muss das Auffangsystem diese Energie absorbieren. Dazu dienen Einzelteile oder Funktionen, die den Fangstoss beim Auffangen der Person auf 6 kN oder weniger reduzieren. Achtung: Berücksichtigen Sie die Verlängerung des Sturzes wegen des Aufreissens des Falldämpfers. Dieser muss entweder am Auffanggerät angebracht werden oder am Seil. Auch Reibungsfalldämpfer (Gerät rutscht auf dem Seil) sind möglich.
Mitlaufendes Auffanggerät
Wo die Länge des Verbindungsmittels nicht ausreicht, kommen auf einem Sicherungsseil mitlaufende Auffanggeräte zum Einsatz. Da die Seillänge mithilfe des mitlaufenden Auffanggeräts verstellbar ist, können Ihre Mitarbeitenden die richtige Seillänge während des Einsatzes sofort einstellen. Eine längere Seillänge erhöht aber auch die Gefahr eines Pendelsturzes. Behalten Sie diese Tatsache im Auge. Setzen Sie für mehr Sicherheit und Bewegungskomfort Höhensicherungsgeräte ein.
Horizontales Sicherungssystem
Bewegen sich Ihre Mitarbeitenden entlang eines Dachs oder anderen Absturzkanten, so müssen sie durch horizontale Sicherungssysteme gesichert werden. Es gibt auch temporäre Systeme, die von Ihrer Belegschaft im Bedarfsfall installiert werden können.
Fest an der Gebäudestruktur installierte Systeme mit überfahrbaren Seilführungen oder einem Schienensystem bieten grösste Bewegungsfreiheit und optimalen Schutz. Ein spezialisierter Fachbetrieb muss diese Art von Anschlagpunkten oder Anschlagkonstruktionen planen und erstellen.