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Die Ausbildnerin der Ziegelbrücke

Seit 27 Jahren bildet Bernadette Carrara jedes Jahr zwei Lernende in der Agentur Ziegelbrücke aus und viele von ihnen bleiben für immer.

Inhalt

      Fünfzehn der aktuell 57 Mitarbeitenden in der Agentur Ziegelbrücke absolvierten ihre KV-Lehre bei Bernadette Carrara – oder «Berni», wie sie alle liebevoll nennen. Auch Stefanie Eugster, welche heute die Abteilung KPM in Ziegelbrücke leitet, war einst Bernis Schützling. Lachend erinnert sie sich zurück, wie Berni sie als äusserst schüchterne junge Frau einfach an den Empfang stellte und selbst keinen Telefonanruf mehr entgegennahm. So bekam Stefanie schnell Übung darin, deutlich ihren Namen auszusprechen und kundenorientiert zu handeln. Damals fand Stefanie das zwar weniger amüsant. Heute ist sie aber sicher, dass die strenge und genaue Lehrerin sie bestens gefördert hat und auch ihren Teil dazu beigetragen hat, dass sie von Bernis Lernenden zu ihrer Vorgesetzten geworden ist.

      Berni verdient mehr als ein Praliné

      Sie ist es auch, die Berni heimlich der Redaktion des équipe für ein Porträt vorgeschlagen hat. «Berni hat so viele Menschen in und ausserhalb der Suva mit ihrer positiven Energie geprägt, sie verdient einfach mehr als ein Praliné im équipe.» Das findet auch der Agenturleiter in Ziegelbrücke, Patrick Landolt, ebenfalls ein ehemaliger Lernender unter Bernis Fittichen. Im Gegensatz zu Stefanie musste man ihn zwar eher etwas bremsen, wie sich Berni erinnert. Patrick sieht das auch so und erklärt belustigt, dass Bernis klare Haltung ihm wohl schon geholfen hätte, seinen jugendlichen Übermut etwas zu drosseln.

      Suvanerin durch und durch

      Für Patrick ist Berni «Suvanerin durch und durch», die immer alles gibt, um Kundinnen und Kunden und auch die Mitarbeitenden am Schalter der Suva, mit einem Lächeln zu begrüssen. Das berichten auch andere ehemalige Lernende wie Fabienne Blöchlinger. Von Berni habe sie gelernt, sogar am Telefon zu lächeln, da man das auf der anderen Seite der Leitung hören könne. Floskeln hingegen waren Tabu. Es war verboten zu fragen: «Sind Sie noch da?».

      Nebst ihrer Rolle als Ausbildnerin arbeitet Berni als Sachbearbeiterin, in der Logistik und bei der Kundenpflege am Telefon für KPM in einem Pensum von 90 Prozent. Die Reorganisation war für sie eine echte Herausforderung: 70 Prozent ihrer Arbeit als Telefonistin entfiel auf einen Schlag, doch sie nutzte die Chance, um sich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen, unter einer dynamischen und jungen Führung, wie sie selbst sagt. Ihr gefällt es, dass sich die Suva immer weiterentwickelt und mit ihr auch die Menschen, die dort arbeiten.Besonders fasziniert sie auch die Firmengeschichte der Suva. Dass schon bei der Gründung ein Personalverband mit eingeplant worden war oder im alten Ratssaal in Luzern eine Lüftung für ein gesundes Arbeitsklima eingebaut wurde, das findet sie mitarbeiterfreundlich und vorausschauend. Und diesen Spirit mag sie auch an der Suva von heute.

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      Die gute Seele von Ziegelbrücke

      Bei unserem Interview in der Agentur Ziegelbrücke führt mich die elegante Dame in sportlichen Turnschuhen und mit erstaunlich strammem Schritt durch die Büros. Sie grüsst freundlich alle Mitarbeitenden, an denen wir vorbeigehen. Das seien schon seit jeher ihre Markenzeichen, wie man mir sagt.

      Berni ist sichtlich stolz auf ihren Arbeitsplatz. Sie liebt ihn seit dem ersten Tag, wie sie sagt, also seit 27 Jahren! Sie schwärmt vom guten Team, der technischen Einrichtung für Online-Meetings und der sonnigen Dachterrasse inklusive Töggeli-Kasten und Massage-Liege.

      Früher hat sie hier ab und zu nach der Arbeit Kolleginnen und Kollegen massiert. Jetzt macht sie das eher in ihrer Massagepraxis. Da begleitet sie auch Menschen durch schwierige Lebenssituationen, nach Unfällen oder beim Tod von Angehörigen. Es ist ihr ein persönliches Anliegen, anderen zu helfen. Sie hat auch ein grosses Herz für Tiere und schon mehrere Katzen und eine Schildkröte gerettet und bei sich aufgenommen.

      Ihre positive Lebenseinstellung hilft nicht nur anderen, sondern auch ihr selbst. So erlitt sie vor Kurzem ein Schleudertrauma. Obwohl sie oft Kopf- oder Schulterschmerzen hat, geht sie zur Arbeit und ist dankbar für die Ablenkung und das verständnisvolle Umfeld. Sie sieht sogar eine persönliche Entwicklungsmöglichkeit im Unfall: «Jetzt kann ich mir viel besser vorstellen, wie sich meine Patienten und Patientinnen mit starken Schmerzen fühlen.» Berni ist total gerührt über die Initiative ihrer ehemaligen Lernenden. Einmal porträtiert zu werden, war insgeheim schon immer ihr Traum gewesen.

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