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13. Juni 2025 | Medienmitteilung

Entlastung für den Schweizer Werkplatz: Suva senkt Prämien erneut

Das Jahresergebnis 2024 beträgt 315 Millionen Franken. Zu diesem erfreulichen Geschäftsergebnis beigetragen hat vor allem ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis. Dieses und ein überdurchschnittlich erfolgreiches Anlagejahr haben die finanzielle Lage der Suva nochmals gestärkt.  Dies ermöglicht eine weitere Senkung der Nettoprämien, namentlich in der Nichtberufsunfallversicherung, sowie eine Fortführung der Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen in der Höhe von 20 Prozent der Nettoprämien. Die Prämien für die Versicherten sind damit auf einem neuen Tiefststand. Gleichzeitig treibt die Suva Innovationen aktiv voran – in der Prävention, beim Schadenmanagement und in der Rehabilitation und Wiedereingliederung. 

Inhalt

      Das Jahresergebnis der Suva im Jahr 2024 betrug 315 Millionen Franken. Der Solvenzquotient ist das aufsichtsrechtliche Mass für die Eigenmittel und liegt weiterhin auf der vom Suva-Rat festgelegten Obergrenze von 190 Prozent. Die gesetzlich festgelegte Untergrenze liegt bei 100 Prozent. Das Vermögen der Suva ist vollumfänglich zweckgebunden. Es deckt die Verpflichtungen für rund 75 000 laufende Renten sowie künftige Heilkosten und Taggelder und weitere Versicherungsleistungen aus bereits geschehenen Unfällen und Berufskrankheiten und sorgt so dafür, dass künftige Generationen nicht für Kosten aus der Vergangenheit aufkommen müssen.  

      Gutes Anlageergebnis ermöglicht Erstattungen von rund 716 Millionen Franken 

      Das Vermögen ist breit diversifiziert in festverzinsliche Anlagen und Sachwerte investiert. Das Anlagejahr 2024 war geprägt von einer stabilen Konjunktur, rückläufiger Inflation und Zinssenkungen durch die Zentralbanken. Die Suva hat in diesem Umfeld ein Anlageergebnis von 5,5 Prozent erzielt (Vorjahr: 4,8 Prozent). Dieses liegt über dem Durchschnitt von 3,5 Prozent der letzten zehn Jahre. Als nicht gewinnorientiertes Unternehmen gibt die Suva Überschüsse in Form von Prämienreduktionen an die Versicherten weiter. Der Suva-Rat hat beschlossen, die in den Vorjahren erfolgte Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen fortzusetzen und auch für das Jahr 2026 eine Erstattung in der Höhe von 20 Prozent der Nettoprämien vorzunehmen, sowohl in der Berufs- wie auch in der Nichtberufsunfallversicherung.  Dies entspricht einer Entlastung von rund 716 Millionen Franken für die Versicherten und leistet einen Beitrag zur Stärkung des Werkplatzes Schweiz. Über die Verwendung der restlichen Überschüsse wird der aus Vertretern von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sowie des Bundes zusammengesetzte Suva-Rat in den Folgejahren in Abhängigkeit der finanziellen Lage befinden.  

      Arbeit wird sicherer: Unfallrisiko im Beruf erneut gesunken 

      2024 sanken die Berufsunfälle und Berufskrankheiten deutlich um 3,7 Prozent auf rund 180 000 Fälle. Die Nichtberufsunfälle stiegen um 2,2 Prozent auf rund 298 000 Fälle. In den letzten 10 Jahren konnte das Unfallrisiko in der Berufsunfallversicherung – neu registrierte Unfälle pro 1000 Versicherte – um 14 Prozent gesenkt werden. Im Freizeitbereich, in dem die Aktivitäten der Schweizer Bevölkerung stark gestiegen sind, blieb die Unfallquote stabil. Die Suva bietet verschiedene Präventionsprogramme und Beratungen im Bereich der Arbeits- und Freizeitsicherheit an, die dazu beitragen, Unfälle und Berufskrankheiten zu verhindern. Gleichzeitig fördern Beratungs- und Schulungsmassnahmen die Sicherheitskultur in Unternehmen, sensibilisieren für Gefahren und motivieren zur Eigenverantwortung.   

      Senkung der Prämien auch in der Nichtberufsunfallversicherung 

      Die erfreuliche Entwicklung des Unfallrisikos in der Berufsunfallversicherung erlaubt es, die durchschnittlichen Bruttoprämien erneut um 1,5 Prozent zu senken. In der Nichtberufsunfallversicherung führt das sehr gute versicherungstechnische Ergebnis zu einer stark verbesserten finanziellen Lage und erlaubt trotz stabilem Risikoverlauf eine Prämiensenkung um 4,3 Prozent. Die Prämienbelastung für die Versicherten sinkt dank der wiederholten Reduktion der Nettoprämien und der Fortführung der Erstattung von Kapitalerträgen auf einen historischen Tiefststand. 

      Porträt Hubert Niggli

      Hubert Niggli, Mitglied der Geschäftsleitung der Suva und Leiter des Departements Finanzen und Informatik

      «Die Suva ist nicht gewinnorientiert, das kommt unseren Versicherten zugute. In den letzten 15 Jahren sind die Suva Prämien für die Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung von 3,0 Prozent auf 1,8 Prozent der Lohnsumme gesunken»

      Neue Wege in der Prävention für mehr Arbeitssicherheit: innovative VR-Brille im Einsatz 

      Die Suva setzt auf Innovation, um ihren Auftrag immer besser und effizienter zu erfüllen. Ein Beispiel in der Prävention ist die neue VR-Brille, die es ermöglicht, Arbeitsschritte und Gefahren in realistischen Simulationen zu erleben – sicher und praxisnah. Die Suva spannt bei der Entwicklung von «Swiss Safety VR» mit Unternehmen und Branchenverbänden zusammen. Das Projekt sieht vor, branchenspezifische Inhalte zu entwickeln und wird aus einem gemeinsamen Fonds mit Partnern finanziert. Ein Pilotprojekt in der Baubranche läuft bereits, weitere Branchen werden folgen. 

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      Felix Weber, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Suva

      «Mit gezielten Innovationen machen wir das Leben für unsere versicherten Betriebe und deren Mitarbeitenden einfacher und steigern unsere Effizienz»

      Innovation im Schadenmanagement: Digitalisierung bringt mehr Effizienz 

      Mit ihrem digitalen Schadenprozess hat die Suva einen Meilenstein in der Optimierung ihrer Abläufe erreicht. Im Berichtsjahr wurden rund 240 000 Fälle ohne Arbeitsunfähigkeit automatisiert geprüft und verarbeitet. Von den circa 260 000 Fällen mit Arbeitsunfähigkeit hat das System etwa 54 Prozent automatisch als Unfall nach UVG anerkannt. Die Zunahme der versicherten Personen in den beiden letzten Jahren führte zu rund 50 000 zusätzlich gemeldeten Schadenfällen, welche die Suva dennoch mit weniger Personal bewältigen konnte. Die Digitalisierung ermöglicht es der Suva nicht nur, Abläufe effizienter zu gestalten, sondern schafft auch Freiräume für die persönliche Betreuung dort, wo sie besonders gefragt ist – etwa bei komplexen Schadenfällen oder in anspruchsvollen Betreuungssituationen. So bleibt trotz Automatisierung der Mensch ein wichtiger Bestandteil des Schadenmanagements. Die Versicherten profitieren darüber hinaus davon, dass die Dauer bis zur ersten Taggeldzahlung bei komplett automatisierten Schadenfällen auf 34,5 Tage (vorher 42,7 Tage) gesenkt werden konnte.  

      Kundennutzen anerkannt: zwei Auszeichnungen für die Suva 

      Die Digitalisierung der Schadenabwicklung bei der Suva wurde 2024 mit dem Digital Economy Award in der Kategorie «Government & NPO Digital Excellence» ausgezeichnet. Die Jury würdigte die ganzheitliche Transformationsstrategie, die das Unternehmen und die Mitarbeitenden einbezieht und die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt stellt. Zusätzlich gewann die Suva den Swiss Customer Award in der Kategorie «Customer Culture» für den erfolgreichen Aufbau des zentralisierten Customer Service Centers CSC. Dieses dient seit März 2023 als erste Anlaufstelle für alle Kundenanliegen und hat die Ersterledigungsquote von 40 auf beeindruckende 80 Prozent gesteigert. 

      Porträt Andreas Rickenbacher

      Andreas Rickenbacher, Präsident Suva-Rat

      «In meinem ersten Jahr als Suva-Ratspräsident habe ich die Suva als starke, professionelle und lösungsorientierte Institution erlebt. Sie ist finanziell gesund und eine der wichtigsten Schnittstellen in der Schweiz zwischen Staat, Werkplatz und Gesellschaft»

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      Medienkontakt

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      Caspar van de Ven
      Mediensprecher Arbeitssicherheit und Freizeitsicherheit

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion über 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie mehr als 138 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten. 

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