Kostenfalle Ausland: Richtig versichert in die Skiferien
Ob in Tirol, Savoyen oder Südtirol – viele Menschen aus der Schweiz zieht es im Winter auf die Pisten unserer Nachbarländer. Jedes Jahr verunfallen dort tausende Schneesportlerinnen und Schneesportler. Wer sich frühzeitig informiert, kann hohe Kosten vermeiden – und die Ferien sorgenfrei geniessen.
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Wer mehr als acht Stunden pro Woche beim gleichen Arbeitgeber arbeitet, ist über die obligatorische Unfallversicherung (UVG) auch im Ausland versichert. Aber Vorsicht: Der Versicherungsschutz unterscheidet sich je nach Reiseland.
«In Ländern mit einem Sozialversicherungsabkommen vergütet die Suva die Kosten nach dem Sozialtarif des jeweiligen Landes», erklärt Maximilian Gmür, Experte für Versicherungsschutz im Ausland bei der Suva. «In Ländern ohne solches Abkommen übernehmen wir höchstens den doppelten Betrag der Kosten, die bei einer Behandlung im teuersten öffentlichen Schweizer Spital anfallen würden. Wer sich in einer Privatklinik behandeln lässt, muss oft selbst einen Teil der Rechnung tragen. Deshalb lohnt es sich, sich vor der Reise genau zu informieren und bei Bedarf eine Zusatzversicherung abzuschliessen.»
Auslandunfälle wieder auf Vor-Pandemie-Niveau
Die Suva verzeichnet jährlich rund 35 000 Ski- und Snowboardunfälle. Knapp jeder fünfte ereignet sich im Ausland. Während der Pandemiejahre sanken die Zahlen deutlich – weil weniger gereist wurde und viele Skigebiete geschlossen waren. Inzwischen liegen sie wieder auf dem früheren Niveau: 2023 passierten rund 18 Prozent aller Schneesportunfälle ausserhalb der Schweiz.
So verteilen sich die Schneesportunfälle im Ausland (2023):
- Österreich: 2561 Fälle
- Frankreich: 2 320 Fälle
- Italien: 1040 Fälle
- Deutschland: 140 Fälle
- Andere oder unbekannte Länder: 240 Fälle
Ferien ohne Risiko: So gelingt’s
Damit aus den Winterferien kein finanzielles Debakel wird, rät die Suva:
- Den Versicherungsschutz prüfen: Vor der Reise abklären, welche Leistungen die Versicherung im Ausland übernimmt.
- Helpline speichern: Wenn Sie bei der Suva gegen Unfall versichert sind, hilft die Suva-Partnerin Europ Assistance unter 041 848 724 144 rund um die Uhr.
- Nichts unterschreiben ohne Rücksprache: Im Ausland nie einer vollständigen Kostenübernahme zustimmen, bevor die eigene Versicherung kontaktiert wurde.
Sicherheit durch Achtsamkeit
Auch Vorsicht beugt Kosten vor: Deshalb bleibt die Hauptbotschaft der Schneesport-Kampagne der Suva klar: «Überschätze dich nicht.» Die App «Slope Track» fungiert wiederum als persönlicher Wintersport-Coach für alle, die Schneesport treiben. Besondere Aufmerksamkeit erhält in dieser Saison ausserdem das Thema «Achtsamkeit auf der Piste»: Aufmerksames Fahren, den Verhältnissen angepasste Geschwindigkeit und Rücksicht auf andere helfen dabei, Unfälle zu vermeiden.
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Medienkontakt
Simone Isermann
Mediensprecherin Finanzen und Strategie, Schadenmanagement und Rehabilitation
Über die Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion über 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie mehr als 138 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.