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7. Juni 2022 | Medienmitteilung

Erfolgreiche Wiedereingliederung: Neue Perspektive für 71 Menschen

2021 unterstützte die Suva Unternehmen mit über 1,9 Millionen Franken bei der Wiedereingliederung von Verunfallten. 71 Menschen erhielten dadurch eine neue berufliche Perspektive.

Inhalt

      Auch wenn es sich niemand wünscht, ein Unfall in der Freizeit oder bei der Arbeit ist schnell passiert. Der Weg zurück in den Alltag und an den Arbeitsplatz kann lange und schmerzhaft sein. Studien belegen, dass nach einer sechsmonatigen Arbeitsunfähigkeit die Wiedereingliederungschancen von verunfallten oder erkrankten Mitarbeitenden um die Hälfte sinken. Deshalb ist es wichtig, dass die Betroffenen möglichst rasch wieder ins Berufsleben integriert werden können.

      Die Suva setzt sich für die Rückkehr verunfallter Menschen ins Berufsleben ein, denn die Wiedereingliederung gehört – neben der Prävention und der Versicherung – zu ihren Schlüsselanliegen. Eine Massnahme dabei ist das Anreizprogramm für betriebliche Wiedereingliederung: Arbeitgebende, die ihren verunfallten Mitarbeitenden eine berufliche Perspektive bieten, werden von der Suva finanziell unterstützt. 2021 investierte die Suva so über 1,9 Millionen Franken in die erfolgreiche Wiedereingliederung und konnte dadurch rund 16 Millionen Franken an künftigen Taggeld- und Rentenkosten einsparen. Diese Einsparung kommt allen Suva-Versicherten in Form von tieferen Prämien zugute. 

      Berufliche Zukunft statt lebenslanger Rente

      Mit dem Anreizprogramm für betriebliche Wiedereingliederung erhalten Betroffene eine berufliche Perspektive anstelle einer lebenslangen Rente. Im Fokus stehen Verunfallte, die nicht mehr ihrer ursprünglichen Tätigkeit nachgehen können. Voraussetzung ist, dass die Verunfallten keinen Anspruch auf eine berufliche Massnahme der Invalidenversicherung (IV) haben, beispielsweise weil sie keine Ausbildung und damit keinen Umschulungsanspruch haben. Zudem muss sich die Wiedereingliederungsmassnahme auch finanziell lohnen. Wichtig ist auch, dass die Betroffenen für das Reintegrationsprogramm motiviert sind. Die Umsetzung des Programms erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Suva und der IV.

      2021 konnten auf diesem Weg 71 Menschen (67 Männer, 4 Frauen) wieder ins Berufsleben integriert werden. Die meisten hatten sich an den Schultern, Knien und Händen verletzt oder ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. 45 Betroffene waren in Industrie und Gewerbe tätig, 26 in der Baubranche. Der Altersdurchschnitt lag bei 51 Jahren, die jüngste Person war 24 und die älteste 65 Jahre alt. Dabei zeigten sich die Arbeitgeber solidarisch und beschäftigten 60 der verunfallten Angestellten im Betrieb weiter. Die anderen Personen fanden einen neuen Arbeitgeber.

      Zusätzlich wurden 31 neue Schonarbeitsplätze für die Wiedereingliederung aufgebaut.

      Finanzielle Unterstützung und Erfolgshonorar

      Das Anreizsystem für betriebliche Wiedereingliederung wurde von der Suva 2016 ins
      Leben gerufen. Sind die Voraussetzungen erfüllt, kann die Suva Wiedereingliederungskosten bis zu
      20 000 Franken übernehmen. Darunter fallen beispielsweise Arbeitsplatzanpassungen, Kosten für die Einarbeitung an einem neuen Arbeitsplatz oder Ausbildungskurse im Hinblick auf eine Umplatzierung
      oder Neuanstellung. Bei einer abgeschlossenen, erfolgreichen Wiedereingliederung kann zusätzlich ein Erfolgshonorar von 20 000 Franken an das Unternehmen ausbezahlt werden.

      Seit 2016 konnte die Suva mit dem Reintegrationsprogramm 347 Verunfallte erfolgreich wieder eingliedern und 95 Millionen Franken an Versicherungsleistungen einsparen.

      Aktuelle Suva-Kampagne «We miss you – Rückkehr an den Arbeitsplatz»

      Für eine erfolgreiche Heilung und Wiedereingliederung ist auch die moralische Unterstützung des Umfelds wichtig. Neben Familie und Freunden können auch Arbeitgebende und Arbeitskolleginnen und -kollegen zum Genesungsprozess beitragen. Diesen Aspekt nimmt die Suva in ihrer derzeit laufenden Wiedereingliederungs-Kampagne auf. Unter anderem befragt der Arzt und Comedian Fabian Unteregger mit seiner Kunstfigur «Pirmin aus dem Wallis» unvorbereitete Passantinnen und Passanten zu den wichtigsten Tipps, wie man als Familie, Freundin oder Arbeitskollege bei der Wiedereingliederung helfen kann. Mit seinen humorvollen Interviews soll er die Angst vor einer Kontaktaufnahme mit den Verunfallten und auch die Schwere des Themas nehmen.

      Weitere Informationen:

      Tipps zur Unterstützung von Verunfallten

      • Als Familie, Freunde oder Arbeitskollegen helfen
      • Als Arbeitgeber helfen
      • Fallbeispiele erfolgreicher Wiedereingliederungen

      Instrumente zur Wiedereingliederung für Arbeitgebende:

      Medienkontakt

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      Simone Isermann
      Mediensprecherin Finanzen und Strategie, Schadenmanagement und Rehabilitation

      Über die Suva

      Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion knapp 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie über 135 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.

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