Wenn an Maschinen Vorrichtungen für eine sichere Instandhaltung fehlen, kann dies schon grundsätzlich zu längeren Betriebsunterbrüchen führen. Es verleitet Maschinenbediener und Instandhalter bei Störungen aber auch zu Improvisationen.
Bei der Instandhaltung zu improvisieren, ist gefährlich, und es erhöht das Unfallrisiko. Deshalb lohnt es sich, bei der Beschaffung neuer Maschinen nicht nur die Funktionalität im Auge zu haben, sondern auch die Anforderungen für die Instandhaltung und Störungsbehebung.
Bei Unfallabklärungen und Kontrollen stellt die Suva immer wieder drei Gefahrenschwerpunkte fest. Alle drei können Sie mit einer sauberen Planung bei der Beschaffung entschärfen.
Wer zur Behebung einer Störung die betroffene Stelle an einer Anlage nicht über einen sicheren Zugang erreichen kann, wird sich irgendwie behelfen. Durch Kletterübungen ist es schon oft zu schweren Unfällen gekommen. Deshalb ist die Planung von sicheren Zugängen für die Instandhaltung bei der Beschaffung von Maschinen und Anlagen ein zentraler Punkt.
Produktionsanlagen, die aus mehreren verketteten Einzelmodulen bestehen, sind oft so gestaltet, dass nur die Anlage als Ganzes sicher stillgesetzt werden kann. Bei Unterhaltsarbeiten an einem einzelnen Modul und gleichzeitig parallel weiterlaufendem Betrieb der übrigen Anlage besteht so weiter die Gefahr eines ungewollten Anlaufens. Deshalb sollten nur verkettete Anlagen beschafft werden, die über Revisionsschalter zum sicheren Abschalten jeder einzelnen Funktionseinheit verfügen.
Zum Einrichten von Maschinen, bei der Fehlersuche oder auch für die Reinigung ist es oft notwendig, im Gefahrenbereich einer laufenden Maschine zu arbeiten. Verfügen Maschinen über keinen Sonderbetriebsmodus dafür (z.B. weniger Risiko durch begrenzte Geschwindigkeit und eine Sonderbetriebssteuerung mit Zustimmschalter, der die Maschine beim Loslassen sofort stillsetzt), verleitet dies zum Überbrücken oder Demontieren von Schutzeinrichtungen und dem gefährlichen Manipulieren an der Maschine im Normalbetrieb. Deshalb kann das Beschaffen von Maschinen mit geeigneten Sonderbetriebseinrichtungen Leben retten.
Halten Sie sich bei der Beschaffung neuer Maschinen an die folgenden Tipps. So wird die Instandhaltung später nicht zum Problem:
Die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Beschaffung von Arbeitsmitteln sind zwar klar:
Dies stellt aber noch nicht sicher, dass eine neu beschaffte Maschine alle Anforderungen erfüllt, die es später im Betrieb für eine sichere Instandhaltung braucht. Diese Anforderungen müssen vertraglich zwischen Lieferant und Käufer festgelegt werden. Bei einem Eigenbau hat der Betreiber selbst dafür zu sorgen, dass eine Konformitätserklärung erstellt wird.
Ganz wichtig ist, dass der Einkauf bei einer Beschaffung die Personen im Betrieb einbezieht, die in der Praxis mit der Instandhaltung der Anlage zu tun haben:
Denn diese Personen können ihre praktische Erfahrung in die Beschaffung einbringen. Sie wissen, was es braucht, um bestimmte Teile an einer Maschine auszuwechseln, oder welche Schwierigkeiten beim Einrichten von Anlagen entstehen können. Trotzdem werden sie heute in der Praxis meist nicht einbezogen. Je nach Komplexität einer Anlage kann es ausserdem notwendig sein, weitere externe Spezialisten für die Beschaffung beizuziehen.
Um eine Instandhaltung nicht unter Stress und verbunden mit unverhofften Betriebsausfällen durchzuführen, muss diese geplant werden. Der Prozess dafür ist wiederum bereits bei der Beschaffung festzulegen. Zu regeln ist zum Beispiel, ob die Instandhaltung vorausbestimmt in vorgegebenen Intervallen oder durch Messungen überwacht zustandsorientiert durchzuführen ist.
Um eine neubeschaffte Anlage abnehmen zu können, müssen Sie die folgenden Fragen mit Ja beantworten können:
Als offensichtliche Mängel einer neuen Anlage, die unbedingt zu beheben sind, können folgende Punkte gelten: