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1. Mai 2023 | von Jörg Rothweiler

Lasten clever anpacken

Lasten heben gehört zum Alltag – im Beruf wie im Privatleben. Gesundheitliche Schäden lassen sich schon mit wenigen Massnahmen vermeiden. Clevere Arbeitgeber beugen daher vor – mit Investitionen, die sich lohnen.

Inhalt

      Sein Bestes geben, im Job richtig anpacken, Tag für Tag. Das ist das tägliche Brot von Millionen Arbeitstätigen in der Schweiz. In der Industrie, im Handwerk, in der Pflege, ja selbst im Büro: Überall werden Lasten gehoben, getragen, gezogen oder geschoben. Bandscheiben, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder werden dabei enormen Kräften ausgesetzt. Ob dies zur gesundheitsschädlichen Belastung wird, hängt von vielen Faktoren ab. Wie lange und wie oft tun wir, was wir tun? Wie schwer sind die Lasten? Welche Hilfsmittel setzen wir ein? In welcher Körperhaltung arbeiten wir? Heben, schieben, stemmen und stossen wir richtig? Erschweren Faktoren wie räumliche Enge oder Arbeiten über Kopf unser Tun? Wie fit und leistungsstark sind wir – in unserem Alter und in unserer individuellen Körperverfassung?

      Fakt ist: Viele Arbeiten belasten uns – bis sie uns überlasten. Starke einseitige Kraftaufwendung, Drehbewegungen der Wirbelsäule unter Last, tiefes Bücken, stete Steharbeit, monotone repetitive Bewegungsfolgen, Arbeiten über Kopf oder langes Verharren in einer Körper(zwangs)haltung (auch stundenlanges Sitzen) hinterlassen Spuren.

      Doch Bandscheiben haben keine Schmerznerven. Sie merken und melden nicht, wenn sie falsch belastet, abgenutzt und geschädigt werden – bis sie überlastet sind, reissen oder aus ihrer Position rutschen. Dann schreien die von ihnen unter Druck gesetzten Nerven auf – Hexenschuss, Bandscheibenvorfall. Die Schmerzwahrnehmung kommt erst, wenn der Schaden schon da ist!

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      Zu zweit tragen – geteilte Last ist halbe Last

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      Richtig heben- Last nahe am Körper

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      Oberkörper mit der Hand abstützen

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      Eigenes Körpergewicht und Schwung einsetzen

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      Der Dreh mit der Schaufel

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      Last abstützen

      10 Tipps für richtiges Heben und Tragen

      1. Hebehilfen einsetzen und Schutzkleidung tragen.
      2. Eine oder mehrere Personen zu Hilfe holen.
      3. Auf freie Sicht und Wege achten.
      4. Lasten sicher und mit beiden Händen greifen.
      5. Lasten gleichmässig anheben, auf vollständigen Bodenkontakt der Füsse achten.
      6. Lasten auf beide Körperhälften verteilen.
      7. Lasten eng am Körper heben.
      8. Beim Anheben gerade stehen: erst die Last anheben, dann den Körper drehen.
      9. Lasten mit geradem Rücken tragen.
      10. Lasten ohne grosse Höhenunterschiede und ohne Drehbewegungen absetzen.

      Investitionen zahlen sich aus

      Für Arbeitgeber gilt: Kaum eine Investition erzielt einen direkteren und nachhaltigeren Return on Invest (RoI) als solche, die auf Arbeitserleichterung zielen. Geld, das für Hilfsmittel, für moderne, nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete Arbeitsplätze und Schulungen bezüglich rückenschonender und sicherer Arbeitstechniken ausgegeben wird, klingelt quasi direkt wieder in der Kasse – in Form vermiedener Ausgaben für Absenzen, Umschulungen, Frühpensionierungen und Neueinstellungen.

      Konkrete Hilfe von der Suva

      Arbeitgeber und Vorgesetzte sind daher gut beraten, regelmässig zu prüfen, wie stark ihre Mitarbeitenden belastet werden – und zu evaluieren, wo Verbesserungspotenzial brachliegt.

      Zur ersten raschen Abklärung dient der «Arbeitsplatzcheck körperliche Belastung» der Suva (unten zum Download). Offenbart dieser Handlungsbedarf, sind konkrete Abklärungen und Arbeitsplatzanalysen angezeigt. Weiterführende Informationen finden Sie unter Körperliche Belastungen.

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