Asbesterkrankungen und Versicherungsschutz im Überblick
Beim Einatmen von Asbestfasern zeigen sich die gesundheitlichen Schäden Jahrzehnte später. So etwa in Form eines Mesothelioms oder Lungenkrebs. Doch wie gefährlich ist Asbest? Was ist eine Asbestose? Und wie unterstützt die Versicherung die Betroffenen? Hier erhalten Sie Antworten auf diese und weitere Fragen.
Inhalt
Kurz und bündig
Jedes Jahr sterben in der Schweiz rund 150 Menschen durch Asbest. Um weitere Erkrankungen zu verhindern, prüft die Suva, wo eine Asbestexposition erfolgte und fordert Schutzmassnahmen.
Wird eine schwere Erkrankung durch Asbest diagnostiziert:
- sehen sich die Betroffenen und ihre Angehörigen mit körperlichen, mentalen und finanziellen Herausforderungen konfrontiert
- erhalten die Erkrankten die Leistungen der Berufsunfallversicherung oder Krankenkasse
- werden Personen ohne Berufsunfallversicherung durch die SEFA unterstützt
Einatmen verboten
Sobald Asbestprodukte mechanisch bearbeitet werden, lösen sich winzig kleine Fasern, die nur wenige Tausendstel Millimeter lang und dick sind. Wird dieser Asbeststaub eingeatmet, lagert er sich meist in der Lunge oder im Bauchfell ab. Unsere interaktive Grafik zeigt Ihnen, bis in welche innersten Bereiche des menschlichen Körpers diese gefährlichen Fasern vordringen und so schwerwiegende Krankheiten auslösen können.
Welche Krankheiten werden durch Asbest ausgelöst?
Mesotheliome (Tumore) sind schwerwiegende Erkrankungen, die durch das Einatmen von Asbestfasern entstehen. Eine weitere traurige Diagnose ist der Lungenkrebs, der durch Asbest begünstigt wird. Zusätzlich können eingeatmete Asbestfasern Pleuraplaques (verkalkende Ablagerungen am Lungenfell) verursachen.
Aufgrund hoher Konzentrationen waren Asbestosen am Arbeitsplatz in der Vergangenheit sehr verbreitet. Nur dank der konsequenten Durchsetzung von Schutzmassnahmen gibt es heute kaum mehr Menschen, die von Asbestose betroffen sind. Doch trotz der breiten Aufklärung erkranken und sterben immer noch zu viele Menschen infolge einer Asbestexposition.
Die Folgen von Asbest: Ein trauriges Schicksal
Manuel hat seinen Vater kurz nach dessen Pensionierung wegen eines Tumors verloren. Das pleurale Mesotheliom wurde durch das Einatmen von Asbestfasern in früheren Jahren verursacht. Der junge Mann erzählt, was es bedeutet, wenn man ein nahes Familienmitglied auf dem letzten, schmerzvollen Weg begleiten muss.
Die Versicherungsleistungen
Das Heimtückische an Asbest: Symptome bleiben lange aus, Hinweise auf eine Erkrankung zeigen sich erst Jahre oder Jahrzehnte später. Hat eine Person Asbest eingeatmet und erkrankt in der Folge schwer, beschäftigt neben den gesundheitlichen Problemen auch die Frage, wie es finanziell weitergehen soll und welche Kosten die Versicherung deckt.
Die Versicherungsleistungen lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
- Bei berufsbedingten Erkrankungen übernimmt die Berufsunfallversicherung die Kosten der Heilbehandlung, die Kostenvergütung und erbringt Geldleistungen. Leistungspflichtig ist jener UVG-Versicherer, bei dem der oder die Betroffene zum Zeitpunkt der Schädigung versichert war. Auf unserer Seite Versicherungsleistungen der Suva sind die Leistungen transparent aufgeführt.
- Bei nicht berufsbedingten Erkrankungen werden die Leistungen auf Basis des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) erbracht.
Welche Leistungen erhalte ich, wenn ich erkrankt bin?
Einstufung als berufsbedingte Erkrankung
Eine Berufskrankheit besteht dann, wenn Mitarbeitende während der Arbeit schädigenden Stoffen wie z.B. Asbeststaub ausgesetzt sind und in der Folge erkranken. Um welche Stoffe und Erkrankungen es sich handelt, listet die Verordnung über die Unfallversicherung (UVV) im Anhang 1 auf
Im Bundesgesetz über die Unfallversicherung sind anerkannte asbestbedingte Erkrankungen den Berufsunfällen gleichgestellt und werden ebenso entschädigt. Dieser Grundsatz ist in Art. 9
Was ist eine Integritätsentschädigung?
Bei beruflich bedingten Asbestkrankheiten wird zusätzlich eine Integritätsentschädigung ausgerichtet. Diese kommt immer dann zur Auszahlung, wenn die körperliche Unversehrtheit dauerhaft und erheblich geschädigt ist.
Die Stiftung EFA unterstützt Asbestopfer
Wenn Berufsleute am Arbeitsplatz den gefährlichen Fasern ausgesetzt waren und schwer erkranken, trägt die Berufsunfallversicherung (z.B. Suva) die Kosten. Diese Gruppe macht den Grossteil der Betroffenen aus. Um bei nicht berufsbedingten Erkrankungen die Leistungen der Krankenkassen zusätzlich zu ergänzen, wurde 2017 die «Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer
