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«Sein Wille hat uns beeindruckt»

Was braucht es, damit ein verunfallter Profisportler wieder auf die Beine kommt? Neben Familie und Freunden spielen auch Fachleute und der Arbeitgeber eine Schlüsselrolle auf dem Weg zurück in Alltag und Beruf.

Text: Stefan Joss; Fotos: Thomas Egli
02.05.2025
ca. 3 min

Inhalt

Labinot Neuhaus begleitete Sandro nach seinem Unfall von Beginn weg. Als Profisportler bringe er das richtige Mindset mit, um vorwärtszukommen, sagt der Case Manager der Militärversicherung. «Therapie, Krafttraining, Physioeinheiten – das ist anstrengend. Für Sandro war das von Anfang an selbstverständlich.» Labinot Neuhaus will bei seiner Arbeit Vertrauen schaffen und emotional nah am Menschen sein. «Mit Sandro habe ich regelmässig telefoniert und dabei versucht, eine Beziehung aufzubauen.»

Sicherheit vermitteln

Arbeitgeber Stefan Hönisch wollte von Beginn weg klare Signale senden. Eine seiner ersten Botschaften war: «Sandro, dein Arbeitsplatz ist bei uns sicher. Konzentriere dich auf deine Genesung. Wir regeln im Geschäft den Rest.» Für das Team war Transparenz zentral – alle wollten wissen, wie es ihrem Kollegen geht. Besonders bewegend war ein zweistündiges Telefonat mit Sandro wenige Tage nach dem Unfall. «Das tat gut», erinnert er sich.

Erfolge schwarz auf weiss

In der Rehaklinik Bellikon arbeiteten Physiotherapeutin Nadine Vogt und Praktikant Leistungsdiagnostik Nico Frei eng mit Sandro zusammen. Nadine: «Wir trainieren gezielt Beweglichkeit, Stabilität und Kraft. Sein klar definiertes Ziel verfolgt Sandro mit enormem Einsatz und Disziplin – das führt zu spürbaren Fortschritten.» 

Nico machte mit Sandro im Dezember 2024 und im April 2025 je eine Laufanalyse. «Die Resultate zu vergleichen war für uns ein grosser Moment der Freude». Denn so wurde sichtbar, wie stark Sandro sich verbessert habe. «Mich beeindruckt sein Wille, alles aus dem Training herauszuholen», sagt Nico.

Tipps von Labinot:

  • Für Verunfallte: Halte den Kontakt zum Arbeitgeber so offen und ehrlich wie möglich.
  • Für Arbeitgebende: Habe Vertrauen – die meisten Verunfallten wollen sich nach einem Unfall keinen Vorteil ergattern.
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Sahen sich beim Fotoshooting zum ersten Mal: Sandro und Labinot.

Da sein hilft bei der Wiedereingliederung
Wiedereingliederung

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Wer nach einem Unfall im Spital ist, freut sich über jede Aufmunterung. Seien Sie deshalb für Betroffene da und bieten Sie Hilfe an. Sie unterstützen damit die Genesung und Wiedereingliederung.
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Tipp von Stefan:

  • Ins Team integrieren: Empfange die verunfallte Person mit offenen Armen und gib ihr das Gefühl, willkommen und wichtig zu sein – auch wenn sie nur wenige Prozent arbeitet.
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«Dein Arbeitsplatz ist bei uns sicher»; sagt Arbeitgeber Stefan Hönisch von Eicher + Pauli zu Sandro. 

Tipp von Nadine und Nico:

  • Zielorientiert zusammenarbeiten: Lege mit der verunfallten Person gemeinsam Ziele fest. Dieses zentrale Element der individuellen Betreuung unterstützt die schnelle Genesung und beschleunigt die Reintegration in den Sport.
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Nadine Vogt von der Reha-Klinik Bellikon ist beeindruckt von Sandros Engagement.
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Nico Frei und Sandro beim Lauftraining – durch Messungen wurde Sandros Fortschritt sichtbar.

Mehr Stimmen zum Thema

Dass Sandro Michel so rasch wieder auf die Beine kam, verdankt er auch seinem Umfeld. Die Suva lässt neun Personen zu Wort kommen und fragt nach Tipps.

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