Fachkraft in Chemikalienschutzkleidung mit Atemschutz-Vollmaske entnimmt Probe aus Tank

Chemikalien - und Strahlenschutzkleidung

Bei der Arbeit mit gefährlichen Stoffen ist Chemikalien- oder Strahlenschutzkleidung unabdingbar. Je nachdem, wie gross die Gefahr ist, muss ein Schutzanzug unterschiedliche Sicherheitsvorgaben erfüllen. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Schutzgrade und die geltenden Normen für solche Schutzkleidung.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Chemikalienschutzkleidung schützt vor flüssigen, gasförmigen und teilweise auch vor festen Chemikalien. Strahlenschutzkleidung verhindert eine radioaktive Kontamination.

      • Die Sicherheitsanforderungen an solche Schutzkleidung sind in harmonisierten Normen geregelt.
      • Alle Chemikalien- und Strahlenschutzkleidung gehört zur CE-Klasse III, wird jedoch je nach Schutzgrad in sechs Untertypen eingeteilt. Die niedrigste Schutzwirkung bietet Typ 6. Dabei handelt es sich um begrenzt sprühdichte Kleidung zum Schutz vor Sprühnebel. Das höchste Schutzniveau erreicht Schutzkleidung vom Typ 1: Das sind gasdichte Chemikalienschutzanzüge mit Atemluftversorgung.
      • Strahlenschutzkleidung ist mit Chemikalienschutzkleidung vergleichbar, muss aber unter Umständen auch gegen Tritium schützen.

      Schutzkleidungen: Je nach Schutzgrad in 6 Typen unterteilt

      Alle Chemikalien- und Strahlenschutzkleidung fällt in die CE-Kategorie III. Um eine feinere Abstufung zu ermöglichen, gibt es innerhalb dieser Kategorie sechs unterschiedliche Schutzgrade, die als Typen bezeichnet werden.

      Chemikalienschutzkleidung

      Zum Schutz vor flüssigen, teilweise auch vor festen (feinkörnigen) und gasförmigen Chemikalien tragen Fachkräfte Chemikalienschutzkleidung. Die relevanten harmonisierten Normen halten fest, welche Anforderungen das Material, die Nähte und Verbindungen sowie die Schutzkleidung als Ganzes erfüllen müssen.

      Während jede Chemikalienschutzkleidung – genauso wie Strahlenschutzkleidung – in die höchste der drei CE-Kategorien fällt, gibt es innerhalb dieser Kategorie sechs Typen, die unterschiedlichen Schutzgraden entsprechen. Diese Typen geben Auskunft darüber, wie dicht ein Anzug gegenüber Gas, Flüssigkeiten oder Staub ist. Je niedriger die Typenklasse, desto höher der Schutz: Den besten Schutz bietet also Schutzkleidung vom Typ 1.

      Die jeweils niedrigere Typenklasse (= höherer Schutz) beinhaltet immer die Merkmale aller höheren Typenklassen. So verfügt zum Beispiel Schutzkleidung des Typs 4 automatisch auch über die Eigenschaften von Typ 5 und 6.

      Anzüge zum Ganzkörperschutz haben immer eine Kapuze oder Haube. Denken Sie daran, dass bei einem antistatischen Schutzanzug auch die Unterkleidung antistatisch sein muss!

      Fachkraft in Chemikalienschutzkleidung mit Atemschutz-Vollmaske entnimmt Probe aus Tank

      Ein Ganzkörperschutzanzug schützt Mitarbeitende vor dem Einfluss gefährlicher Stoffe.

      Schutzanzüge dieses Typs müssen die Anforderungen der Normen EN 943-1 bzw. EN 943-2 (Schutzanzüge für Notfallteams) erfüllen. Man unterscheidet drei Untertypen:

      • 1a: Gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer Atemluftversorgung, die im Schutzanzug getragen wird und von der Umgebungsluft unabhängig ist
      • 1b: Gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer Atemluftversorgung, die sich ausserhalb des Schutzanzugs befindet und von der Umgebungsluft unabhängig ist
      • 1c: Gasdichter Chemikalienschutzanzug mit einer Atemluftversorgung mit Überdruck (z. B. aus externer Leitung)

      Nicht gasdichte Chemikalienschutzanzüge mit einer Atemluftversorgung mit Überdruck sind in der Norm EN 943-1 geregelt.

      Schutzkleidung des Typs 3 unterliegt der Norm EN 14605. Es handelt sich dabei um Ganzkörperschutzanzüge oder Vollschutzanzüge, bei denen die Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen der Kleidung – z. B. zwischen Schutzanzug und Stiefeln, Handschuhen, Haube und Atemschutz – flüssigkeitsdicht sind. Das sind beispielsweise Overalls mit oder ohne Handschuhe, Stiefeln usw.

      Zu Typ 4 gehören Ganzkörperschutzanzüge oder Vollschutzanzüge, bei denen die Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen der Kleidung – z. B. zwischen Schutzanzug und Stiefeln, Handschuhen, Haube und Atemschutz – spraydicht sind. Solche Schutzkleidung unterliegt den Anforderungen der Norm EN 14605. Beispiele sind Overalls mit oder ohne Handschuhe, Stiefeln usw.

      Zu Typ 5 gehören Ganzkörperschutzanzüge zum Schutz gegen feste Partikel und Aerosole. Solche Anzüge müssen den Anforderungen der Norm EN ISO 13982-1 genügen und unter anderem sogenannte Minimum-Innenleckage-Werte erfüllen.

      Schutzkleidung des Typs 6 unterliegt den Anforderungen der Norm EN 13034. Es wird zwischen Ganz- und Teilkörperschutz unterschieden.

      • Es gibt Ganzkörperschutzanzüge gegen Sprühnebel (flüssige Partikel), welche die Anforderungen der reduzierten Sprüh-Prüfung nach EN ISO 17491 erfüllen.
      • Daneben gibt es auch einzelne Kleidungsstücke, die nur einen Teil des Körpers bedecken (Teilkörperschutz), jedoch ebenfalls die Anforderungen der reduzierten Sprüh-Prüfung nach EN ISO 17491 erfüllen.

      Strahlenschutzkleidung

      Mit Strahlenschutzkleidung schützen Sie sich davor, radioaktiv kontaminiert zu werden. Die radioaktiven Substanzen können flüssig oder fest sein, es kann sich aber auch um Verschmutzungen in der Luft – Staub, Gase oder Dämpfe – handeln.

      Diese Art von Schutzkleidung ist mit Chemikalienschutzkleidung nach EN 943 vergleichbar, muss aber unter Umständen auch gegen Tritium schützen.

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