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Schutzausrüstung gegen Ertrinken: Verschiedene Arten und Funktionen

Arbeiten Ihre Mitarbeitenden im oder am Wasser, so sind sie verpflichtet, sich gegen Ertrinken zu schützen. Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Hilfsmittel. Wir erklären Ihnen die Unterschiede und zeigen Ihnen, worauf es ankommt.

Inhalt

Kurz und bündig

Auch für Schwimmer gilt: Bei Arbeiten im Wasser oder in Wassernähe ist eine Schutzausrüstung gegen Ertrinken obligatorisch.

Beachten Sie diese Fakten:

  • PSA gegen Ertrinken werden in Rettungswesten und Schwimmhilfen unterteilt.
  • Rettungswesten stellen eine Auftriebslage sicher. Durch die Verteilung der Auftriebskraft dreht sich der Benutzer in eine Position, in der sich auch bei Bewusstlosigkeit die Atemwege über der Wasseroberfläche befinden und frei bleiben.
  • Schwimmhilfen sind nicht in der Lage, Personen mit dem Gesicht nach oben in eine sichere Schwimmlage zu drehen. Sie sorgen nur für den Auftrieb, der auf der Schwimmhilfe angegeben ist und unterstützen den Benutzer beim Schwimmen in geschützten Gewässern, (z. B. Schwimmbad). Bei Bewusstlosigkeit schützen sie nicht vor dem Ertrinken.

Welche Arten von Schutzausrüstungen gibt es?

Persönliche Schutzausrüstungen gegen Ertrinken werden in Rettungswesten und Schwimmhilfen unterteilt. Damit Ihre Mitarbeitenden in Sicherheit im oder am Wasser arbeiten können, ist in den meisten Fällen eine Rettungsweste erforderlich.

Das sind die konkreten Unterschiede:

Rettungswesten stellen eine Auftriebslage sicher. Durch die Verteilung der Auftriebskraft werden Ihre in Not geratenen Mitarbeitenden in eine Position gedreht, in der sich auch bei Bewusstlosigkeit die Atemwege über der Wasseroberfläche befinden und somit frei bleiben.

Schwimmhilfen sind nicht in der Lage, den Benutzer mit dem Gesicht nach oben in eine sichere Schwimmlage zu drehen. Sie sorgen nur für den Auftrieb, der auf der Schwimmhilfe angegeben ist und unterstützen den Benutzer beim Schwimmen in geschützten Gewässern, (z. B. Schwimmbad). Sollten Ihre Mitarbeitenden bewusstlos werden, so sind sie mit einer Schwimmhilfe nicht gegen Ertrinken geschützt.

Automatik-Rettungsweste mit Rettungshaken der Marke Secumar. Der obere Teil ist rot, der untere dunkelgrau

Automatik-Rettungsweste mit Rettungshaken

Kennzeichnung der PSA

Piktogramme zur Kennzeichnung von Rettungswesten und Schwimmhilfen

Eine Rettungsweste für den Einsatz auf hoher See muss anderen Anforderungen genügen als eine Schwimmhilfe für ruhige Gewässer. Hier finden Sie die unterschiedlichen Arten von Schutzausrüstungen gegen Ertrinken und ihre Einsatzzwecke. Wir erklären Ihnen dabei, was die einzelnen Piktogramme bedeuten. Die Zahlen verweisen auf die Leistungsstufen aus der Norm EN ISO 12402-6.

44091_52_Pikto_275.ai
Rettungswesten der Stufe 275 eignen sich für den Hochsee-Einsatz unter extremen Bedingungen. Tragen Sie diese Weste, wenn Sie zusätzliche Gewichte mitführen und mehr Auftrieb brauchen. Mund und Nase halten sich bei dieser Rettungsweste über Wasser.
44091_Pikto 150.ai
Rettungswesten der Stufe 150 sind punkto Grösse und Gewicht für durchschnittliche Erwachsene designt. Wenn Sie bewusstlos werden, dreht Sie die Rettungsweste automatisch in eine sichere Position, in der die Atemwege geschützt sind.
44091_52_Pikto 100.ai
Die Rettungswesten der Stufe 100 bieten Ihnen Schutz vor dem Ertrinken, wenn Sie auf Rettung warten müssen, dies in geschützten Gewässern. Tragen Sie diese Westen nicht unter schweren Bedingungen.
44091_52_Pikto_50.ai
Die Stufe 50 beschreibt Schwimmhilfen. Diese dürfen nur von guten Schwimmern in der Nähe eines Ufers getragen werden, sofern Rettungsmöglichkeiten in kurzer Zeit möglich sind. Sie sind für unruhige Gewässer nicht geeignet. Bequemes Tragen ist dabei wichtig.

Zwingende Angaben zum Produkt

Wenn der Hersteller einer Rettungsweste oder Schwimmhilfe keine Etikette mit der in der Norm EN ISO 12402-6 empfohlenen Darstellung verwendet, müssen Sie sicherstellen, dass die folgenden Angaben über das Produkt trotzdem am entsprechenden persönlichen Auftriebsmittel dauerhaft angebracht sind:

  1. Benennung des Produkts
  2. Erfüllte Norm und Leistungsstufe
  3. Alle besonderen Merkmale (wenn die Rettungsweste eine verbesserte Ausstattung und Leistungsfähigkeit bietet, als die Norm vorschreibt, z. B. integrierte Spritzschutzhaube, besondere Notausrüstung)
  4. Alle besonderen Anwendungsbereiche (z. B. anwendbar bei sportlicher Betätigung im Wildwasser, bei Einsätzen zur Brandbekämpfung oder unter extremen Klimabedingungen usw.)
  5. Angabe, worauf der Auftrieb beruht: Feststoff-Auftriebswerkstoff, Gas- oder Luftaufblasung, Feststoff-Auftriebswerkstoff plus Gas- oder Luftaufblasung
  6. Funktionsweise: vollständig automatisch, manuell, nur mit dem Mund aufblasbar
  7. Auftriebsmenge: Insgesamt, Anteile an Feststoff-Auftriebswerkstoff und aufblasbarem Auftrieb
  8. Sicherheitsgurt: in der Rettungsweste integriert oder kann am Körper getragen werden, wenn das Auftriebsmittel darüber getragen wird
  9. Grösse der Rettungsweste: durch Abhaken der entsprechenden Grösse in einer Grössentabelle oder durch Angabe der Körpermasse (Körpergrösse, Brustweite oder Körpergewicht oder eine angemessene Kombination hieraus).

Normen

Nur Rettungswesten und Schwimmhilfen, die den europäischen Normen entsprechen, bieten einen zuverlässigen Schutz. Achten Sie deshalb stets darauf, dass Ihre PSA gegen Ertrinken entsprechend gekennzeichnet ist.

  • EN ISO 12402-2: Persönliche Auftriebsmittel – Teil 2: Rettungswesten, Stufe 275 Sicherheitstechnische Anforderungen
  • EN ISO 12402-3: Persönliche Auftriebsmittel – Teil 3: Rettungswesten, Stufe 150 Sicherheitstechnische Anforderungen
  • EN ISO 12402-4: Persönliche Auftriebsmittel – Teil 4: Rettungswesten, Stufe 100 Sicherheitstechnische Anforderungen
  • EN ISO 12402-5: Persönliche Auftriebsmittel – Teil 5: Schwimmhilfen (Stufe 50) Sicherheitstechnische Anforderungen
  • EN ISO 12402-6: Persönliche Auftriebsmittel – Teil 6: Rettungswesten und Schwimmhilfen für besondere Einsatzzwecke Sicherheitstechnische Anforderungen und zusätzliche Prüfverfahren

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