Ein Arbeiter sitz in einer Baumaschine und will sich angurten.

Sicherheitsgurte retten Leben

Wenn eine Baumaschine kippt, können Sicherheitsgurte Ihr Leben retten. Das gilt auch, wenn Schutzvorrichtungen wie Überrollbügel vorhanden sind. Diese funktionieren nämlich nur, wenn Sie angeschnallt sind. Leider gurten sich noch immer viele nicht an, was zu schweren Unfällen zum Teil mit Todesfolge führen kann.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Die Hauptgründe für schwere Unfälle mit nicht mitgängergeführten Baumaschinen sind:

      • Nichttragen der Sicherheitsgurte
      • Abspringen von der kippenden Maschine
      • defekte Gurten
      • Manipulation der Schutzvorrichtungen des Überrollschutz (Roll Over Protective Structure - ROPS) und der Führerkabine (Falling Object Protection Structure - FOPS)

      Häufig glauben die Baumaschinenführer oder -führerinnen, dass sie während des Kippvorgangs genug Zeit hätten, um abzuspringen. Die Erfahrung zeigt aber, dass sie so erst recht unter die kippende Baumaschine geraten können. Das Tragen von Sicherheitsgurte retten in so einem Fall Leben.

      «Ich hatte ziemliches Glück! Also wahnsinniges Glück!»

      Bei Umgebungsarbeiten gerät Marcel Imhofs Bagger ins Kippen. Dabei wird er vom Fahrersitz geschleudert. Dass er noch lebt, ist reines Glück. Im Video erzählt er seine Geschichte und was er aus dem Unfall gelernt hat.

      Es zeigt den Geschäftsführer Marcel Imhof während eines Interviews.

      Schwerstunfälle mit Todesfolge vermeiden

      Jährlich verlieren mindestens zwei Menschen ihr Leben auf nicht mitgängergeführten Baumaschinen, weil sie mitunter das Tragen der Sicherheitsgurte unterlassen haben. Die Hauptursachen für die schweren Unfallfolgen: 

      • Die Maschinisten oder Maschinistinnen tragen keinen Gurt und werden während des Kippvorgangs aus der Führerkabine oder vom Fahrersitz geschleudert. Dabei geraten sie unter die kippende Baumaschine.
      • Während des Kippvorgangs der Maschine versucht der Maschinist oder die Maschinistin von der Maschine abzuspringen. Das ist ein fataler Fehler, weil sie so ebenfalls unter die kippende Maschine geraten können.
      • In einzelnen Fällen wird die Schutzeinrichtung manipuliert. Zum Beispiel ist der Sicherheitsgurt defekt oder der Überrollbügel heruntergeklappt und nicht in Schutzstellung. Damit fällt deren Schutzwirkung weg. 

      Sicherheitsgurte tragen und Leben retten

      Noch immer verzichten viele bei der Arbeit mit nicht mitgängergeführten Baumaschinen darauf, sich anzugurten. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden für die Gefahren und motivieren Sie diese, sich zu schützen. Nutzen Sie dazu unser Informationsmaterial.

      Ribi on Tour: Sicherheitsgurte auf Baumaschinen

      Ribi diskutiert mit einem Baumaschinenführer über die Einwände seiner Kolleginnen und Kollegen gegen Sicherheitsgurte. Schnell stellen sie fest, dass es keine guten Gründe gibt, sich nicht anzugurten. Weitere Ribi-Videos auf der Seite Ribi on Tour.

      Das Bild zeigt Ribi wie er mit einem Baumaschinenführer spricht.

      Einwand vs. Realität

      Baumaschinenführer oder -führerinnen haben häufig Einwände, wenn es um das Tragen von Sicherheitsgurte geht. Die Realität sieht jedoch oft anders aus.

      Einwand Wenn ich bei der Arbeit häufig auf- und absteigen muss, kostet es zu viel Zeit, mich jedes Mal an- und abzuschnallen.
      Realität
      Das An- und Abschnallen dauert lediglich drei Sekunden.
      Einwand Wenn die Baumaschine kippt, kann der Gurt ein zusätzliches Risiko darstellen. Daher ist es besser, rechtzeitig abzuspringen.
      Realität Rechtzeitiges Abspringen ist so gut wie unmöglich. Man riskiert dabei, von der Maschine erdrückt zu werden.
      Einwand Wenn ich in flachem Gelände arbeite, kann sowieso nichts passieren.
      Realität Auch im vermeintlich flachen Gelände kann eine kleine Unebenheit im Boden oder ein Objekt auf dem Weg die Maschine zum Kippen bringen.

      Gesetzliche Grundlagen

      Das Gesetz sieht ganz klar das Tragen von Sicherheitsgurte vor. Die Verordnung über die Unfallverhütung (VUV ) nimmt dabei auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in die Pflicht. 

      VUV Art. 6, Abs. 1: «Der Arbeitgeber sorgt dafür, dass alle in seinem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer, einschliesslich der dort tätigen Arbeitnehmer eines anderen Betriebes, ausreichend und angemessen informiert und angeleitet werden über die bei ihren Tätigkeiten auftretenden Gefahren sowie über die Massnahmen der Arbeitssicherheit. Diese Information und Anleitung haben im Zeitpunkt des Stellenantritts und bei jeder wesentlichen Änderung der Arbeitsbedingungen zu erfolgen und sind nötigenfalls zu wiederholen.»

      Das bedeutet, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber über die Gefahren bei Baumaschinen informieren und das Tragen der Sicherheitsgurte umsetzen müssen.

      VUV Art. 8, Abs. 1: «Der Arbeitgeber darf Arbeiten mit besonderen Gefahren nur Arbeitnehmern übertragen, die dafür entsprechend ausgebildet sind. Wird eine gefährliche Arbeit von einem Arbeitnehmer allein ausgeführt, so muss ihn der Arbeitgeber überwachen lassen.»

      Baumaschinen gehören zur Kategorie der besonderen Gefahren, weshalb es für das Führen einer Baumaschine eine Ausbildung braucht.

      VUV Art. 11, Abs. 1: «Der Arbeitnehmer muss die Weisungen des Arbeitgebers in Bezug auf die Arbeitssicherheit befolgen und die allgemein anerkannten Sicherheitsregeln berücksichtigen. Er muss insbesondere die persönlichen Schutzausrüstungen benützen und darf die Wirksamkeit der Schutzeinrichtungen nicht beeinträchtigen.»

      VUV Art. 32a, Abs. 1: «Arbeitsmittel müssen bestimmungsgemäss verwendet werden. Insbesondere dürfen sie nur für Arbeiten und an Orten eingesetzt werden, wofür sie geeignet sind. Vorgaben des Herstellers über die Verwendung des Arbeitsmittels sind zu berücksichtigen.»

      Die Schutzvorrichtungen bei nicht mitgängergeführten Baumaschinen schützen Sie nur dann, wenn Sie die Sicherheitsgurten auf Baumaschinen bestimmungsgemäss tragen. Schützen Sie sich und schnallen Sie sich immer an!

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