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Rückkehr trotz Schädelhirntrauma: Die erfolgreiche Wiedereingliederung

Dass eine Wiedereingliederung nach einem schweren Unfall erfolgreich verläuft, ist nicht selbstverständlich. Lesen Sie in diesem Fallbeispiel, wie ein Betroffener nach einem Schädelhirntrauma den Weg zurück in seinen Betrieb fand und welche Rolle der Arbeitgeber dabei gespielt hat.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Franz Walker (50) arbeitete als Gruppenchef Drehen (Polymechaniker) bei der RWM Schweiz AG in Altdorf, als 2008 ein Motorradunfall sein Leben komplett veränderte. Franz Walker erlitt ein schweres Schädelhirntrauma und diverse körperliche Verletzungen. Danach folgte ein langer Spitalaufenthalt sowie eine intensive ambulante Rehabilitation.

      «Nichts mehr war wie vor dem Unfall»

      Einfachste Tätigkeiten im Alltag wie «gehen», «sich anziehen » oder «Zähneputzen» musste Franz Walker neu erlernen. Schwierig war dies vor allem auch, weil er körperlich und mental nicht mehr so belastbar war und weil er Wahrnehmungsstörungen hatte. Zeitweise war Franz Walker auch antriebs- und energielos. «Vor dem Unfall war ich Leistungssportler, danach musste ich mich zufrieden geben, wenn ich beim Laufen das Gleichgewicht halten konnte», sagt Franz Walker. Die mit den Frakturen einhergehenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen machten ihm das Leben zusätzlich schwer. Aber auch das Gedächtnis hat gelitten: «Früher konnte ich alles im Kopf behalten – seit dem Unfall musste ich plötzlich alles notieren, um nichts zu vergessen».

      «Das Schwierigste war, die neue Situation zu akzeptieren»

      Relativ früh war klar, dass Franz Walker nicht mehr an seinen Arbeitsplatz als Gruppenchef Drehen (Polymechaniker) zurückkehren konnte. Die Arbeit an den Maschinen wäre zu gefährlich gewesen, zumal er nicht mehr so schnell reagieren konnte und die stressigen Situationen für ihn nicht zu bewältigen gewesen wären.

      Arbeitgeber von Anfang an miteinbezogen

      Sein Arbeitgeber wurde von Anfang an in den Rehabilitationsprozess miteinbezogen. Franz Walkers Vorgesetzter nahm an diversen Sitzungen in der Rehaklinik teil. Der Betroffene war ein langjähriger Mitarbeiter der RWM Schweiz AG mit viel Fachwissen. Der Arbeitgeber wollte ihn unbedingt behalten und schuf kurzerhand eine neue und für ihn angepasste Stelle als «Verantwortlicher Werkzeugunterhalt». In dieser Funktion kann der 50-jährige sein langjähriges Fachwissen bestens einbringen und trotz neuropsychologischen Defiziten die geforderten Tätigkeiten erfüllen. Wichtig für Franz Walker war auch, dass er wieder einer geregelten Arbeit nachgehen konnte. «Und es tut mir gut zu spüren, dass ich wegen meiner guten Fachkenntnisse wieder gefragt bin», sagt er. Sein Vorgesetzter ergänzt: «Wir sind glücklich, dass wir für alle Parteien eine befriedigende und kreative Lösung finden konnten». Für den finanziellen Ausgleich wird Franz Walker weiter von der Suva unterstützt.

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