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Statische Belastungen

Arbeiten mit statischen Bewegungsabläufen belasten die Muskulatur. Die Folge sind Ermüdungserscheinungen und Beschwerden am Bewegungsapparat. Hier erfahren Sie, wie Sie Abwechslung in statische Arbeitsabläufe bringen und Ihre Mitarbeitenden entlasten können.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Statische Belastungen ergeben sich aus bewegungsarmen Körperhaltungen, wie sie beispielsweise in der Uhrenindustrie oder beim präzisen Halten eines Werkzeugs in der metallverarbeitenden Industrie vorkommen. Die permanente Anspannung der Muskulatur führt zu einer Mangeldurchblutung, die die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und langfristig körperliche Beschwerden verursacht.

      Als Arbeitgeber sollten Sie zum Wohl Ihrer Mitarbeitenden und in Ihrem eigenen Interesse darauf achten, statische Belastungen in Ihren Arbeitsabläufen wo immer möglich zu vermeiden oder abzufedern. Sie haben zahlreiche Möglichkeiten:

      • Bringen Sie Abwechslung in die Bewegungsabläufe.
      • Setzen Sie Ihre Mitarbeitenden an wechselnden Arbeitsplätzen ein.
      • Achten Sie auf Pausen.
      • Stellen Sie Hilfsmittel zur Verfügung.

      Präventionsgrundsätze

      Viele Arbeitsabläufe folgen einem eingespielten Muster. Sie sind aber nicht in Stein gemeisselt, sondern können durch ein Überdenken der Bewegungsabfolge und die Anwendung ergonomischer Prinzipien in neue Bahnen gelenkt werden. Wie geht man dabei vor?

      • Bevor Sie Änderungen einführen, ist es sinnvoll, die Arbeitsabläufe zu überprüfen und festzuhalten, wo statische Belastungen auftreten können.
      • Im nächsten Schritt passen Sie die betroffenen Arbeitsplätze ergonomisch so an, dass Fehlhaltungen nach Möglichkeit vermieden werden.
      • Die Verwendung von Hilfsmitteln beugt Zwangshaltungen vor. So bewährt sich beispielsweise eine Unterarmstütze zur Entlastung der Arme bei anstrengenden Haltearbeiten.
      • Wenn immer möglich, empfiehlt es sich, einen Wechsel der Tätigkeiten (Jobrotation) in den Arbeitsprozess einzubauen. Auch wechselnde Körperhaltungen können statischen Belastungen wirkungsvoll entgegenwirken.
      • Kurze Pausen entlasten die Muskulatur und dienen der Regeneration. Sie tragen dazu bei, Ermüdungserscheinungen zu beseitigen und die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

      Zumutbarkeit

      Für die Bestimmung der statischen Belastung gibt es keine verbindlichen Grenz- oder Richtwerte. Grundsätzlich gilt, dass eine Tätigkeit nicht mehr zumutbar ist, wenn vermehrt Beschwerden am Bewegungsapparat auftreten. Die Zumutbarkeit kann anhand einer Gefährdungsermittlung abgeschätzt werden.

      Rechtliche Grundlagen

      Die rechtlichen Verpflichtungen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sind in Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz (ArGV 3 ) festgeschrieben.

      • Art. 23 regelt die allgemeinen Anforderungen, wie die Gestaltung von Arbeitsplätzen nach ergonomischen Prinzipien.
      • Art. 24 bezieht sich auf die besonderen Anforderungen, wie die Gestaltung der Arbeitsplätze, um ein reibungsloses und gesundheitsgerechtes Arbeiten zu ermöglichen.

      Die Norm SN EN 1005-4 bezieht sich auf Massnahmen zur Sicherheit von Maschinen, die Bewertung von Körperhaltungen und die Bewegung bei der Arbeit an Maschinen.

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