Besonders in Quartieren von Städten sind Velofahrende in der Dooring-Zone parkender Autos durch Dooring gefährdet

Schütze dich beim Velofahren vor Dooring-Unfällen

Besonders in Quartieren von grösseren Städten werden Velofahrende häufig durch sich öffnende Autotüren längsparkender Autos erfasst. Durch mehr Achtsamkeit und das Einhalten einfacher Regeln schützt du dich vor Dooring-Unfällen und leistest einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit im Strassenverkehr.

Inhalt

      Kurz und bündig

      • Wer auf Quartierstrassen mit dem Velo zu weit rechts fährt, gelangt leicht in die Gefahrenzone von sich öffnenden Autotüren (auch Dooring-Zone). Deshalb passieren häufig Unfälle, die als «Dooring» bezeichnet werden.
      • Eine Schweizer Studie zeigt: Durch Dooring-Unfälle erleiden Velofahrende oft schwere Verletzungen.
      • Zum Schutz vor dem Zusammenprallen mit Autotüren hältst du als Velofahrer/-in mindestens 1 Meter Sicherheitsabstand zu längsparkenden Autos.
      • Auto- und Beifahrende sehen Velos rechtzeitig, wenn sie die Autotür mit dem «holländischen Griff» öffnen.  

      Achtung Autotür: Schütze dich vor Dooring

      Halte beim Velofahren im Quartier mindestens 1 Meter Sicherheitsabstand zu längsparkenden Autos, damit du nicht in der Dooring-Zone fährst. Dadurch bist du vor Dooring-Unfällen (Zusammenprall mit unachtsam geöffneten Autotüren) geschützt.

      Studie belegt – Dooring nimmt zu

      Bei sogenannten Dooring-Unfällen werden Fahrradfahrende von einer unachtsam geöffneten Autotür erfasst. Im Rahmen der Schweizer Studie «Dooring-Fahrradunfälle mit schweren Verletzungsmustern: 10-Jahres-Studie eines Level-1-Traumazentrums» hat sich gezeigt, dass Dooring zu den häufigen Fahrradunfällen zählt. Und die Zahl der Dooring-Unfälle nimmt kontinuierlich zu. Radfahrende erleiden dabei oft schwere Verletzungen und müssen ambulant in der Notaufnahme von Spitälern oder sogar stationär behandelt werden. 

      Dooring-Unfälle der letzten 10 Jahre ausgewertet

      Die Zunahme von Dooring-Unfällen wurde in der Studie in Zusammenarbeit mit dem universitären Notfallzentrum des Inselspitals Bern belegt. Dazu wurden Dooring-Unfälle der Jahre 2012 bis 2021 identifiziert und ausgewertet. Gemäss der Studie verunfallen Frauen im Alter von 34 Jahren am häufigsten. Verletzungen fanden sich vor allem an Kopf und Extremitäten. Die Verunfallten konnten meist ambulant behandelt werden. Aber es gab auch schwerwiegendere Fälle. 

      «So kam es in der Schweiz in den Jahren 2012 bis 2021 zu 561 Dooring-Unfällen und durchschnittlich zehn schwer und 46 leicht verletzten Radfahrenden pro Jahr. Im Jahr 2014 wurde eine Person sogar getötet. Bezieht man E-Bikes und Motorfahrräder (Mofas) mit ein, kommt man in der Schweiz sogar auf 680 Dooring-Unfälle mit 679 Verletzten [6]. Die Stadt Zürich notierte gemäss der Dienstabteilung Verkehr zwischen 2016 und 2020 über 100 Dooring-Kollisionen, das sind rund 20 pro Jahr.»

      Quelle: Studie «Dooring-Fahrradunfälle mit schweren Verletzungsmustern: 10-Jahres-Studie eines Level-1- Traumazentrums

      Prävention ist wichtig

      Weil Velofahren vor allem in Städten im Trend liegt und folglich die Zahl der Velofahrenden stetig steigt, ist davon auszugehen, dass die Anzahl an Dooring-Verletzten zunimmt. Deshalb sind geeignete Präventionsmassnahmen zu treffen, die dem entgegenwirken. Gemeinsam mit Pro Velo Schweiz (nationaler Dachverband für die Interessen der Velofahrenden in der Schweiz) engagiert sich die Suva für den Schutz vor Dooring-Unfällen.  

      Dooring-Zone im Video erklärt

      Im Video siehst du, wie du im Quartier sicher an längsparkenden Autos vorbeifährst, den Rechtsvortritt beachtest und dich korrekt im Strassenverkehr verhältst.

      Dooring-Zone im Video erklärt

      Wie der «holländische Griff» funktioniert

      Im Bild siehst du, wie du den «holländischen Griff» beim Öffnen der Autotür korrekt umsetzt.

      Wenn du aus dem Auto aussteigst, öffnest du die Autotür am besten mit dem holländischen Griff. Durch diesen Trick schaust du automatisch zurück und siehst Velofahrer/-innen rechtzeitig. Übrigens: Den Trick können sowohl Beifahrer/-innen als auch  Fahrzeugführer/-innen anwenden. So geht’s:

      • Beifahrer/-innen öffnen die Autotür mit der linken Hand.
      • Fahrzeugführer/-innen öffnen die Autotür mit der rechten Hand.

      Merke dir diesen einfachen Trick und wende ihn an, bis er zur Routine wird. Du beugst damit effektiv Dooring-Unfällen vor.

      Dooring-Zone kennen – Sicherheitsabstand halten

      Wenn Du als Velofahrer/-in auf Nummer sicher gehen willst, halte immer 1 Meter Seitenabstand zu längsparkenden Autos. Ist das auf dem Fahrradweg nicht möglich, weichst du auf die Strasse aus, damit du den empfohlenen Abstand zwischen Auto und Fahrrad einhältst. Der empfohlene Abstand zu parkenden Autos kommt nicht von ungefähr. Er richtet sich nach der sogenannten «Dooring-Zone», die sich auf die tatsächliche Öffnungsbreite von Autotüren bezieht. Und diese liegt meistens bei ca. 75 cm. Durch den zusätzlichen Abstand erwischst du die Tür beim Vorbeifahren nicht.

       

      1 Meter Abstand zu parkenden Autos halten

      Meide die Dooring-Zone

      Halte beim Velofahren im Quartier immer 1 Meter Seitenabstand zu längsparkenden Autos. Ist der Veloweg dafür zu schmal, weichst du auf die Strasse aus. So fährst du immer ausserhalb der Dooring-Zone.

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