Ein Arbeiter in der Ingenieursbranche trägt eine Sicherheitsuniform inklusive schwarzer Handschuhe und einer Gasmaske.

Berufskrankheiten: Schädigung innerer Organe durch chemische Stoffe

Kommen in Betrieben chemische Arbeitsstoffe zum Einsatz, können sie bei unsachgemässer Handhabung auch innere Organe schädigen. Mit einschneidenden Folgen für die Betroffenen. Erfahren Sie mehr über die Risiken beim Einsatz von chemischen und CMR-Stoffen am Arbeitsplatz.

Inhalt

Kurz und bündig

Gelangen chemische Arbeitsstoffe in den Körper und werden dort verteilt, kann sich das negativ auf die inneren Organe auswirken. 

Das sollten Sie wissen:

  • Die Schädigung ist abhängig von den Stoffeigenschaften, den Einwirkungsbedingungen, der Konzentration und der Einwirkungszeit. 
  • Die nachteilige Wirkung auf die Gesundheit macht sich manchmal erst nach einer längeren Expositionsdauer sowie zeitlich verzögert bemerkbar.
  • Die Folgen können unter anderem Krebs, Erbgutveränderungen sowie Schädigungen des Fötus sein.

Chemische Arbeitsstoffe – Risiko für die inneren Organe

Durch die Lunge (Atmung) und die Haut stehen wir direkt mit unserer Umgebung in Kontakt. Bei schlechter Hygiene am Arbeitsplatz kommt auch der Verdauungstrakt dazu. Chemische Arbeitsstoffe können nicht nur direkt an der Kontaktfläche Wirkung erzeugen (vgl. Haut und Lunge), sondern auch an einem anderen Zielorgan. Das passiert vor allem dann, wenn die Stoffe in die Blutbahn gelangen und auf diesem Weg in den Körper transportiert werden. Bestimmte Stoffe durchdringen sogar unverletzte Haut.

Wirkung dieser Stoffe

Zielorgane können beispielsweise das Nervensystem, die Niere bzw. Blase, die Leber, das Knochenmark sowie die Keimdrüsen sein. Durch Depotbildung (z.B. im Fettgewebe) oder Anreicherungen (z.B. im Knochen) kann sich der Einwirkungszeitraum über den eigentlichen Kontakt hinaus verlängern.

Die gesundheitliche Wirkung hängt neben der Art des Stoffes von weiteren Faktoren ab und kann bereits kurz nach dem Kontakt (Vergiftung) oder erst nach langer Einwirkungsdauer (chronische Wirkung) auftreten. Klinisch manifeste Vergiftungen durch toxische Arbeitsstoffe treten heutzutage selten auf. 

Berufskrankheiten der inneren Organe dank Grenzwerten vermeiden 

Zur Vermeidung chronischer Wirkungen (berufliche Erkrankungen), teilweise auch als Schutz vor akuten Wirkungen, gibt es für eine ganze Reihe von Arbeitsstoffen Arbeitsplatzgrenzwerte. Auf der Übersicht schädigender Arbeitsstoffe finden Sie eine Auflistung aus versicherungsrechtlicher Sicht.

Besondere Herausforderung: CMR-Wirkungen

Unter CMR-Wirkung wird die Fähigkeit von Stoffen verstanden, Krebs auszulösen (C), das Erbgut zu verändern (M) oder die Reproduktion zu beeinträchtigen (R). Beachten Sie dazu auch die Informationen zum Thema Krebs. CMR-Wirkungen machen sich nicht akut bemerkbar. Häufig treten die ausgelösten Krankheiten erst nach langer Einwirkungszeit und/oder zeitlich verzögert auf. 

Wer Stoffe und Zubereitungen in Verkehr bringt, muss seine Produkte gemäss Chemikaliengesetzgebung auch bezüglich CMR-Wirkungen einstufen. Diese Wirkungen werden in Kategorien unterteilt, die auf Beobachtungen und Experimenten zu deren Auslösung beruhen. Die zur Erzeugung der CMR-Wirkung notwendige Intensität der Einwirkung (z.B. Dosis, Dauer) wird dabei nicht miteinbezogen. Stoffe, die auf diese Weise kategorisiert werden, nennt man auch CMR-Stoffe

CMR-Alternativen prüfen – Berufskrankheit «Organschaden» senken 

CMR-Stoffe kommen an Arbeitsplätzen häufig zur Anwendung – nicht nur in der chemischen Industrie. Ein echter risikobasierter Umgang mit CMR-Stoffen ist in der Praxis oft schwierig. Informationen zur Expositions-Risiko-Beziehung fehlen oder die Einstufung variiert je nachdem, wer die Produkte in Verkehr gebracht hat. Vielfach ist es am effizientesten, auf CMR-Stoffe gleich ganz zu verzichten, wenn nachgewiesenermassen toxikologisch günstigere Alternativen bestehen. Diese können eine mögliche Schädigung innerer Organe reduzieren.

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