Mit Biomonitoring Gefahrstoffe im Körper erkennen
Biomonitoring ist eine essenzielle Methode der arbeitsmedizinischen Vorsorge, um die Exposition gegenüber Gefahrstoffen umfassend zu bestimmen. Durch die Analyse von Urin oder Blut können Sie unzulässige berufliche Belastungen erkennen und präventive Massnahmen am Arbeitsplatz einleiten.
Inhalt
Kurz und bündig
Das Human Biomonitoring ist besonders effektiv, weil es alle Aufnahmewege berücksichtigt, über die Gefahrstoffe in den Körper gelangen können. Zudem lässt sich diese Untersuchungsmethode einfach durchführen und ist relativ kostengünstig.
Gesundheitsgefährdende Stoffe können auf folgenden Wegen in den Körper Ihrer Mitarbeitenden gelangen:
- über die Lunge
 - über den Magen-Darm-Trakt
 - über die Haut
 
Was kann das Biomonitoring?
Unter Biomonitoring versteht man die Untersuchung von Urin oder Blut auf Gefahrstoffe oder deren Abbauprodukte. Es können auch Laborparameter, welche sich bei Exposition gegenüber einem Gefahrstoff verändern, analysiert werden (Effektbiomonitoring). In der Suva gehört das Biomonitoring zu den medizinischen Untersuchungen im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge der Abteilung Arbeitsmedizin.
Zuverlässig und sicher
Das Human Biomonitoring ist die zuverlässigste und einfachste Methode, um Stoffmengen zu bestimmen, die der Körper aufgenommen hat. Zudem ist die Untersuchung vergleichsweise günstig. Da das Biomonitoring alle Aufnahmewege in den Körper berücksichtigt, eignet es sich besonders für jene Substanzen, die nicht nur über die Lunge, sondern auch über den Magen-Darm-Trakt oder die Haut resorbiert werden.
Die Methode empfiehlt sich beispielsweise:
- bei Stoffen mit einer langen Halbwertszeit, deren schädigende Wirkung systemisch ist und von der kumulierten Stoffmenge abhängt
 - bei instabilen Verhältnissen am Arbeitsplatz wie schwankenden Luftkonzentrationen
 - bei körperlicher Belastung mit verstärkter Atmung
 
Überdies lässt sich mittels Biomonitoring sowohl die persönliche Hygiene am Arbeitsplatz als auch die Wirksamkeit von persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) beurteilen.
Nachweisbare Arbeitsstoffe durch unser Biomonitoring
Idealerweise korreliert die aufgenommene Stoffmenge mit der Urin- oder Blutkonzentration. Damit keine gesundheitliche Gefährdung besteht, sollte die Konzentration unterhalb des entsprechenden Grenzwerts, des sogenannten biologischen Arbeitsstofftoleranzwerts (BAT-Wert), liegen. Eine mehrmalige Überschreitung des BAT-Werts kann sich auf die Eignung von Arbeitnehmenden auswirken.
Untersuchungsprogramme mit Biomonitoring gibt es bei der Suva (Stand 2024) für folgende Arbeitsstoffe:
- Metalle: Aluminium, Arsen, Beryllium, Blei, Cadmium, Chrom(VI)-Verbindungen, Cobalt, anorganische Fluorverbindungen, Nickel, Quecksilber, Selen, Vanadium
 - Organische Lösungsmittel: Aceton, Benzol, Dichlormethan, Dimethylformamid, Ethylbenzol, Methylethylketon, Nitrobenzol, Propanol, Styrol, Toluol, Trichlorethen, Tetrachlorethen, Xylol
 - Polychlorierte Biphenyle (PCB), PAK (1-OH-Pyren), Parathion
 
Die weitaus meisten Untersuchungen werden von unseren Expertenteams bei Exposition gegenüber Metallen wie Chrom-VI-Verbindungen und Blei veranlasst.
Ablauf eines Biomonitorings im Betrieb
Ein Human Biomonitoring unterscheidet sich kaum von anderen fachmedizinischen Untersuchungen. Zusammen mit der Unterstellungsverfügung erhalten Sie die wichtigsten Informationen zum Ablauf. Die Blutproben werden in der beauftragten Arztpraxis abgenommen. Für die Urinabgabe erhält Ihr Betrieb Probenahmebehälter, die Sie jenen Mitarbeitenden verteilen, die untersucht werden sollen. Die befüllten Behälter schicken Sie an das Untersuchungslabor.
Aktuelle MAK- und BAT-Werte
Auf unserer Seite Grenzwerte am Arbeitsplatz finden Sie die komplette Liste der aktuellen MAK- und BAT-Werte. Überdies können Sie dort einfach nach Informationen zu Arbeitsstoffen, Notationen oder zur Toxizität suchen.